Protest gegen Hochhaus-Pläne
Ebnet illegaler Beschluss den Weg für ein 40-Meter-Gebäude an der Mole?
Von Stefan Fischer, Windhoek
Der Auslöser der Kontroverse liegt mehr als ein Jahr zurück. Im September 2016 hatte der Stadtrat des Küstenortes den Bebauungsplan (town planning scheme) geändert, der die Höhen-, Volumen- und Dichte-Beschränkungen im Stadtgebiet beinhaltet. Dabei wurde die zulässige Bauhöhe für Entwicklungen vieler Grundstücknutzungen von acht, zehn und 13 Meter auf 40 Meter geändert, das entspricht etwa 12-13 Stockwerken (AZ berichtete).
Rund 14 Monate später ist das Thema jetzt wieder aktuell geworden. Grund ist die Veröffentlichung des Stadtratbeschlusses im Amtsblatt vor wenigen Wochen. Kurz danach hat es in Swakopmund eine öffentliche Präsentation über einen geplanten Neubau an der Mole gegeben, dort, wo früher das Hallenbad stand (Erf 4747). Und tatsächlich soll dieses Gebäude bis zu 40 Meter hoch sein.
„Wir wurden überrumpelt“, schimpft Wilfried Groenewald, der für die Bürgerinitiative SRA im Stadtrat sitzt und nach eigenen Angaben vor über einem Jahr gegen die Änderung der Bauhöhen votiert hatte, aber von den übrigen neun Stadträten überstimmt wurde. Genau diesen Beschluss hält Groenewald für illegal, weil damals die Öffentlichkeit, inklusive der Architekten, nicht einbezogen worden sei bzw. es keine öffentlichen Anhörungen gegeben habe. Überdies seien der Denkmalrat und das Ästethikkomitee nicht einbezogen worden. „Laut Verfassung ist es das Recht der Bewohner, über solche Änderungen informiert zu werden. Etwas zu ändern, ohne die Konsequenzen zu untersuchen, kann verhängsnisvoll sein“, sagte er damals im AZ-Gespräch.
Die SRA hat sich mit einer offiziellen Beschwerde an den Swakopmunder Stadtdirektor gewendet und spricht darin von einem „gesetzeswidrigen und verfassungswidrigen“ Prozess. Eine Reaktion habe es darauf noch nicht gegeben, sagte Groenewald am Freitag im AZ-Gespräch. Große Resonanz hat dieses Schreiben indes im Internet hervorgerufen, nachdem es der SRA-Stadtratsabgeordnete in Form einer Online-Petition veröffentlicht hatte. Darin ruft Groenewald die Swakopmunder auf, für ihre Stadt aktiv zu werden, und spricht zudem von dubiosen Vorschlägen sowie vom Ignorieren von Gesetzen, „um den Interessen von Entwicklern zu dienen“. Weiter heißt es: „Wir bitten um Transparenz und Ehrlichkeit von der Stadtverwaltung und der Regierung.“ Fast 1600 Menschen hatten sich bis gestern der Online-Petition bzw. dem Anliegen „Stoppt das Hochhaus am alten Hallenbad Swakopmund“ angeschlossen.
Auch die kurze Vorstellung des Projekts in der vorvergangenen Woche wird von Groenewald kritisiert. Die Öffentlichkeit sei im Vorfeld nicht ausreichend darüber informiert gewesen, überdies habe die Präsentation nur wenige Stunden gedauert. Die AZ hat das dafür verantwortliche Architekturbüro Howard & Chamberlain (Windhoek) um einen Stellungnahme und weitere Details zum Projekt gebeten, doch bis zum gestrigen Redaktionsschluss lag keine Antwort vor.
Bei dem geplanten Neubau soll es sich um einen Komplex mit Hotel, Restaurants, Geschäften und Appartments handeln. Der Bauherr soll ein namibischen Unternehmen sein. Informationen zufolge sind der Denkmalrat und das Ästethikkomitee bislang nicht über die Pläne eingeweiht.
Mit Verweis auf den Stadtkern als geschütztes Bauensemble (Conservation Area) fürchtet Groenewald, dass bei einem Bau dieser Größenordnung „das Flair des Ortes leiden“ würde. Das meint auch Almuth Styles von Namib i: „Ich bin sprachlos. Das gesamte Stadtbild würde sich ändern. Solch ein Gebäude passt nicht in die Altstadt und sollte lieber bei Meile 4 oder am Langstrand gebaut werden“, sagte sie auf AZ-Nachfrage.
Der Auslöser der Kontroverse liegt mehr als ein Jahr zurück. Im September 2016 hatte der Stadtrat des Küstenortes den Bebauungsplan (town planning scheme) geändert, der die Höhen-, Volumen- und Dichte-Beschränkungen im Stadtgebiet beinhaltet. Dabei wurde die zulässige Bauhöhe für Entwicklungen vieler Grundstücknutzungen von acht, zehn und 13 Meter auf 40 Meter geändert, das entspricht etwa 12-13 Stockwerken (AZ berichtete).
Rund 14 Monate später ist das Thema jetzt wieder aktuell geworden. Grund ist die Veröffentlichung des Stadtratbeschlusses im Amtsblatt vor wenigen Wochen. Kurz danach hat es in Swakopmund eine öffentliche Präsentation über einen geplanten Neubau an der Mole gegeben, dort, wo früher das Hallenbad stand (Erf 4747). Und tatsächlich soll dieses Gebäude bis zu 40 Meter hoch sein.
„Wir wurden überrumpelt“, schimpft Wilfried Groenewald, der für die Bürgerinitiative SRA im Stadtrat sitzt und nach eigenen Angaben vor über einem Jahr gegen die Änderung der Bauhöhen votiert hatte, aber von den übrigen neun Stadträten überstimmt wurde. Genau diesen Beschluss hält Groenewald für illegal, weil damals die Öffentlichkeit, inklusive der Architekten, nicht einbezogen worden sei bzw. es keine öffentlichen Anhörungen gegeben habe. Überdies seien der Denkmalrat und das Ästethikkomitee nicht einbezogen worden. „Laut Verfassung ist es das Recht der Bewohner, über solche Änderungen informiert zu werden. Etwas zu ändern, ohne die Konsequenzen zu untersuchen, kann verhängsnisvoll sein“, sagte er damals im AZ-Gespräch.
Die SRA hat sich mit einer offiziellen Beschwerde an den Swakopmunder Stadtdirektor gewendet und spricht darin von einem „gesetzeswidrigen und verfassungswidrigen“ Prozess. Eine Reaktion habe es darauf noch nicht gegeben, sagte Groenewald am Freitag im AZ-Gespräch. Große Resonanz hat dieses Schreiben indes im Internet hervorgerufen, nachdem es der SRA-Stadtratsabgeordnete in Form einer Online-Petition veröffentlicht hatte. Darin ruft Groenewald die Swakopmunder auf, für ihre Stadt aktiv zu werden, und spricht zudem von dubiosen Vorschlägen sowie vom Ignorieren von Gesetzen, „um den Interessen von Entwicklern zu dienen“. Weiter heißt es: „Wir bitten um Transparenz und Ehrlichkeit von der Stadtverwaltung und der Regierung.“ Fast 1600 Menschen hatten sich bis gestern der Online-Petition bzw. dem Anliegen „Stoppt das Hochhaus am alten Hallenbad Swakopmund“ angeschlossen.
Auch die kurze Vorstellung des Projekts in der vorvergangenen Woche wird von Groenewald kritisiert. Die Öffentlichkeit sei im Vorfeld nicht ausreichend darüber informiert gewesen, überdies habe die Präsentation nur wenige Stunden gedauert. Die AZ hat das dafür verantwortliche Architekturbüro Howard & Chamberlain (Windhoek) um einen Stellungnahme und weitere Details zum Projekt gebeten, doch bis zum gestrigen Redaktionsschluss lag keine Antwort vor.
Bei dem geplanten Neubau soll es sich um einen Komplex mit Hotel, Restaurants, Geschäften und Appartments handeln. Der Bauherr soll ein namibischen Unternehmen sein. Informationen zufolge sind der Denkmalrat und das Ästethikkomitee bislang nicht über die Pläne eingeweiht.
Mit Verweis auf den Stadtkern als geschütztes Bauensemble (Conservation Area) fürchtet Groenewald, dass bei einem Bau dieser Größenordnung „das Flair des Ortes leiden“ würde. Das meint auch Almuth Styles von Namib i: „Ich bin sprachlos. Das gesamte Stadtbild würde sich ändern. Solch ein Gebäude passt nicht in die Altstadt und sollte lieber bei Meile 4 oder am Langstrand gebaut werden“, sagte sie auf AZ-Nachfrage.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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