Protest gegen Regierung wächst
Öffentliche Empörung über Korruption entlädt sich in weiteren Kundgebungen
Von Marc Springer, Windhoek/Walvis Bay
Eine davon fand gestern in Walvis Bay statt, wo sich hunderte Demonstranten im Stadion von Kuisebmund versammelten, um ihrem Unmut über den jüngsten Korruptionsskandal Luft zu machen. Unter den Teilnehmern der Protestaktion befanden sich zahlreiche Fischer, die ihren Arbeitsplatz verloren haben, weil ihre Arbeitgeber keine Fangquoten erhielten und deshalb Personal entlassen mussten.
Zahlreiche der Leidtragenden führten dies gegenüber der AZ vor allem darauf zurück, dass das Fischereiministerium offenbar seid Jahren lukrative Fischfang-Quoten gegen Schmiergeld an ausländische Unternehmen wie die isländische Firma Samherji „verhökert“ und dabei Arbeitsplätze in der namibischen Fischereiindustrie „geopfert“ habe.
Dementsprechend forderten einige der Redner, den sechs Angeklagten, die sich an Bestechungsgeld von Samherji bereichert haben sollen und zu denen auch der ehemalige Fischereiminister Bernard Esau und der zurückgetretene Justizminister Sacky Shangala gehören, eine Freilassung gegen Kaution zu verweigern.
Die Kundgebung zeichnete sich dadurch aus, dass die Teilnehmer den jüngsten Fall angeblicher Selbstbedienung nicht als Verfehlung einiger Betrüger, sondern als Symptom einer als insgesamt korrupt wahrgenommenen Regierung empfinden. So verglich ein Redner die machthabende SWAPO mit einem jungen Mädchen, das vergeblich versuche, seine Schwangerschaft zu verheimlichen. „Sie kann sich eine Weile lang verstecken, oder die Schwangerschaft durch weit geschnittene Kleidung kaschieren, aber irgend wann wird sie es nicht mehr verbergen können“, sagte er und fügte unter dem lauten Applaus der Menge hinzu: „So ist es auch mit der SWAPO, die schon immer korrupt war und dies inzwischen kaum noch geheim halten kann.“
Der ebenfalls anwesende Aktivist Job Amupanda bezeichnete die offen zur Schau gestellte Abkehr von der SWAPO gegenüber der AZ als „Wendepunkt“ und erklärte: „Der Fishrot-Fall hat das Fass zum Überlaufen gebracht und einen Vertrauensverlust in die SWAPO eingeläutet, dessen Ende noch nicht in Sicht ist.“
Bereits am Montag hatten in Windhoek einige hundert Demonstranten gegen Korruption protestiert und im Rahmen ihrer Kundgebung eine Petition an den Direktor der Anti-Korruptionskommission, Paulus Noa, überreicht. Darin heißt es unter anderem, die Korruption in Namibia sei inzwischen zum „Alltag“ geworden und stelle eine akute Bedrohung für den Erhalt der Demokratie und Rechtstaatlichkeit im Lande dar.
Eine davon fand gestern in Walvis Bay statt, wo sich hunderte Demonstranten im Stadion von Kuisebmund versammelten, um ihrem Unmut über den jüngsten Korruptionsskandal Luft zu machen. Unter den Teilnehmern der Protestaktion befanden sich zahlreiche Fischer, die ihren Arbeitsplatz verloren haben, weil ihre Arbeitgeber keine Fangquoten erhielten und deshalb Personal entlassen mussten.
Zahlreiche der Leidtragenden führten dies gegenüber der AZ vor allem darauf zurück, dass das Fischereiministerium offenbar seid Jahren lukrative Fischfang-Quoten gegen Schmiergeld an ausländische Unternehmen wie die isländische Firma Samherji „verhökert“ und dabei Arbeitsplätze in der namibischen Fischereiindustrie „geopfert“ habe.
Dementsprechend forderten einige der Redner, den sechs Angeklagten, die sich an Bestechungsgeld von Samherji bereichert haben sollen und zu denen auch der ehemalige Fischereiminister Bernard Esau und der zurückgetretene Justizminister Sacky Shangala gehören, eine Freilassung gegen Kaution zu verweigern.
Die Kundgebung zeichnete sich dadurch aus, dass die Teilnehmer den jüngsten Fall angeblicher Selbstbedienung nicht als Verfehlung einiger Betrüger, sondern als Symptom einer als insgesamt korrupt wahrgenommenen Regierung empfinden. So verglich ein Redner die machthabende SWAPO mit einem jungen Mädchen, das vergeblich versuche, seine Schwangerschaft zu verheimlichen. „Sie kann sich eine Weile lang verstecken, oder die Schwangerschaft durch weit geschnittene Kleidung kaschieren, aber irgend wann wird sie es nicht mehr verbergen können“, sagte er und fügte unter dem lauten Applaus der Menge hinzu: „So ist es auch mit der SWAPO, die schon immer korrupt war und dies inzwischen kaum noch geheim halten kann.“
Der ebenfalls anwesende Aktivist Job Amupanda bezeichnete die offen zur Schau gestellte Abkehr von der SWAPO gegenüber der AZ als „Wendepunkt“ und erklärte: „Der Fishrot-Fall hat das Fass zum Überlaufen gebracht und einen Vertrauensverlust in die SWAPO eingeläutet, dessen Ende noch nicht in Sicht ist.“
Bereits am Montag hatten in Windhoek einige hundert Demonstranten gegen Korruption protestiert und im Rahmen ihrer Kundgebung eine Petition an den Direktor der Anti-Korruptionskommission, Paulus Noa, überreicht. Darin heißt es unter anderem, die Korruption in Namibia sei inzwischen zum „Alltag“ geworden und stelle eine akute Bedrohung für den Erhalt der Demokratie und Rechtstaatlichkeit im Lande dar.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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