Proteste erreichen Parlament
Die Zunahme an Übergriffen gegen Frauen und Kinder hat eine Protestwelle ausgelöst, die nun auch das Parlament erreicht hat. Dort soll die eskalierende Gewalt bereits heute am ersten Sitzungstag der auslaufenden Legislaturperiode zur Sprache kommen.
Windhoek - Nachdem die Vergewaltigung und Ermordung der sechsjährigen Rachel Hamatundu in Swakopmund zu Demonstrationen geführt hat, haben gestern auch in Windhoek einige hundert Einwohner an einer Kundgebung gegen Gewalt teilgenommen. Der Protestaktion war die Vergewaltigung und Ermordung der vierjährigen Manuela Sofia Hoesemas vorausgegangen, deren Leichnam am Donnerstag in der Nähe des alten Kinos in Katutura gefunden wurde.
Von dort hat sich der Marsch der Demonstranten in Bewegung gesetzt, denen unter anderem die Generalsekretärin und der Präsident des Namibischen Kirchenrates (CCN), Nangula Kathindi und Bischof Shihala Hamupembe, sowie die Ministerin für Frauenfragen und Kinderfürsorge, Netumbo Ndaitwah angehörten. Des Weiteren waren die Bischöfe Reinhard Keding, Liborius Nashenda und Petrus Hilukiluah sowie verschiedene Vertreter diverser Frauenorganisationen anwesend. Die Demonstranten versammelten sich schließlich schweigend auf den Stufen des Tintenpalastes. Durch ihren stillen Protest wollten sie ausdrücken, dass die Gesetzgeber des Landes wüssten, was angesichts der eskalierenden Anzahl an Sexualdelikten zu tun sei.
Diese Botschaft scheint Wirkung zu zeigen. So gaben gestern drei der im Parlament vertretenen Parteien auf Anfrage an, sie wollten die Angelegenheit während der letzten Sitzungsperiode der dritten Legislaturperiode ansprechen. "Ein Parteikollege bereitet schon einen Text über das Thema vor, denn wir verspüren alle die gleiche Ablehnung," erklärte CoD-Präsident Ben Ulenga. "Dass wir entsetzt sind, ist keine Frage, aber die Herausforderung besteht in der Ausführung wirksamer Maßnahmen."
Dasselbe Thema kommt heute früh in der Fraktionssitzung der DTA zur Sprache. "Wir müssen in der Sache konkret werden", sagte der DTA-Vorsitzende Johan de Waal. Der MAG-Abgeordnete Koos Pretorius erklärte, er wolle abwarten, weil ein Antrag auf eine Resolution von seiner Seite in der Regel keine Unterstützung erhalte. "Ich befürworte jedoch die Wiedereinführung der Körper- und Todesstrafe. Wir werden einen Punkt erreichen, an dem die Gefängnisse einfach nicht mehr ausreichen."
Netumbo-Ndaitwah war gestern nicht zu erreichen. Sie hatte jedoch bei der letzten Parteiumfrage der AZ über den wegen Kindesmissbrauchs angeklagten Richter Pio Teek angekündigt, dass ihre Partei und das Ministerium zielgerechte Maßnahmen unterstützen würden.
Unterdessen hat die Nationale Gesellschaft für Menschenrechte (NGfM) ebenfalls ihre "Abscheu" über die andauernden Gewaltverbrechen ausgedrückt. In einer Presseerklärung vom Sonntag weist der Direktor der NGfM, Phil ya Nangoloh, darauf hin, dass die öffentlichen Stellungnahmen von Präsident Sam Nujoma ebenso wenig zu einer Abschreckung beigetragen hätten, wie die Rekrutierung zusätzlicher Polizisten und die Verschärfung bestehender Gesetze. Daraus leitet er ab, dass Namibia nicht die "sozio-ökonomischen Ursachen" der Kriminalität, wie Armut und Alkohol- bzw. Drogenmissbrauch angesprochen habe.
Windhoek - Nachdem die Vergewaltigung und Ermordung der sechsjährigen Rachel Hamatundu in Swakopmund zu Demonstrationen geführt hat, haben gestern auch in Windhoek einige hundert Einwohner an einer Kundgebung gegen Gewalt teilgenommen. Der Protestaktion war die Vergewaltigung und Ermordung der vierjährigen Manuela Sofia Hoesemas vorausgegangen, deren Leichnam am Donnerstag in der Nähe des alten Kinos in Katutura gefunden wurde.
Von dort hat sich der Marsch der Demonstranten in Bewegung gesetzt, denen unter anderem die Generalsekretärin und der Präsident des Namibischen Kirchenrates (CCN), Nangula Kathindi und Bischof Shihala Hamupembe, sowie die Ministerin für Frauenfragen und Kinderfürsorge, Netumbo Ndaitwah angehörten. Des Weiteren waren die Bischöfe Reinhard Keding, Liborius Nashenda und Petrus Hilukiluah sowie verschiedene Vertreter diverser Frauenorganisationen anwesend. Die Demonstranten versammelten sich schließlich schweigend auf den Stufen des Tintenpalastes. Durch ihren stillen Protest wollten sie ausdrücken, dass die Gesetzgeber des Landes wüssten, was angesichts der eskalierenden Anzahl an Sexualdelikten zu tun sei.
Diese Botschaft scheint Wirkung zu zeigen. So gaben gestern drei der im Parlament vertretenen Parteien auf Anfrage an, sie wollten die Angelegenheit während der letzten Sitzungsperiode der dritten Legislaturperiode ansprechen. "Ein Parteikollege bereitet schon einen Text über das Thema vor, denn wir verspüren alle die gleiche Ablehnung," erklärte CoD-Präsident Ben Ulenga. "Dass wir entsetzt sind, ist keine Frage, aber die Herausforderung besteht in der Ausführung wirksamer Maßnahmen."
Dasselbe Thema kommt heute früh in der Fraktionssitzung der DTA zur Sprache. "Wir müssen in der Sache konkret werden", sagte der DTA-Vorsitzende Johan de Waal. Der MAG-Abgeordnete Koos Pretorius erklärte, er wolle abwarten, weil ein Antrag auf eine Resolution von seiner Seite in der Regel keine Unterstützung erhalte. "Ich befürworte jedoch die Wiedereinführung der Körper- und Todesstrafe. Wir werden einen Punkt erreichen, an dem die Gefängnisse einfach nicht mehr ausreichen."
Netumbo-Ndaitwah war gestern nicht zu erreichen. Sie hatte jedoch bei der letzten Parteiumfrage der AZ über den wegen Kindesmissbrauchs angeklagten Richter Pio Teek angekündigt, dass ihre Partei und das Ministerium zielgerechte Maßnahmen unterstützen würden.
Unterdessen hat die Nationale Gesellschaft für Menschenrechte (NGfM) ebenfalls ihre "Abscheu" über die andauernden Gewaltverbrechen ausgedrückt. In einer Presseerklärung vom Sonntag weist der Direktor der NGfM, Phil ya Nangoloh, darauf hin, dass die öffentlichen Stellungnahmen von Präsident Sam Nujoma ebenso wenig zu einer Abschreckung beigetragen hätten, wie die Rekrutierung zusätzlicher Polizisten und die Verschärfung bestehender Gesetze. Daraus leitet er ab, dass Namibia nicht die "sozio-ökonomischen Ursachen" der Kriminalität, wie Armut und Alkohol- bzw. Drogenmissbrauch angesprochen habe.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen