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Proteste gegen Fanggenehmigung
Proteste gegen Fanggenehmigung

Proteste gegen Fanggenehmigung

Chinesisches Unternehmen brüstet sich, geschützte Arten weltweit zu fangen
Dirk Heinrich
Von Dirk Heinrich, Windhoek/Walvis Bay

Der Antrag des namibischen Unternehmens Welwitschia Aquatic and Wildlife Scientific Research Pty Ltd und des Partnerunternehmens Beijing Ruier Animal Breeding and Promoting Co., um Schwertwale, Delfine, Pinguine und Robben vor Namibias Küste für chinesische Aquarien und Ozeanarien zu fangen, wird von dem namibischen Verband der maritimen Touranbieter in aller Schärfe abgewiesen. Falls dem Antrag stattgegeben werde, würde dies nicht nur die 100 Millionen Namibia-Dollar schwere maritime Touristen-Branche gefährden, sondern auch Namibias Ruf schaden. „Die Touren mit verschiedenen Booten in der Bucht von Walvis Bay und bei Lüderitz sind inzwischen sehr beliebte Ausflugsziele bei ausländischen sowie hiesigen Besuchern, so Theunis Keulder von der Marine Tour Association of Namibia in einer Presseerklärung.

Seit Wochen hält sich das Gerücht, dass das russische Schiff Ryazanovka, welches zuerst in Lüderitzbucht im Hafen gelegen hatte, bevor es vor kurzem nach Walvis Bay gebracht wurde, von dem Unternehmen Welwitschia Aquatic and Wildlife Scientific Research gekauft wurde. Zudem habe das Unternehmen vor Monaten bereits einen Antrag beim Fischereiministerium eingereicht, um die meist geschützten Meeressäuger und -vögel fangen zu dürfen (AZ berichtete). Das Fischereiministerium hat trotz zahlreicher Nachfragen nur einmal durch den Pressesprecher bestätigt, dass ein Antrag zum Fang von Kap-Pelzrobben eingegangen sei, der geprüft werde.

Keulder zufolge haben die maritimen Touren in den vergangenen Jahren mit 20 Prozent zugenommen und werden pro Jahr inzwischen 100 Millionen Namibia-Dollar umgesetzt. 140 Namibier seien in den Betrieben fest angestellt und zahlreiche weitere Unternehmen und Personen würden durch die Touren direkt und indirekt profitieren. Hiesige Forschungsergebnisse würden belegen, dass weniger als 10 Große Tümmler und nur etwa 200 Schwarz- und Heaviside-Delfine vor Namibias Küste vorkommen. Jegliche Störung, vor allem durch Fang (Entfernen) von Gruppenmitgliedern, werde nicht nur verheerende Auswirkungen auf die einzelnen Gruppen haben, sondern auch den spezialisierten Tourismuszweig in Mitleidenschaft ziehen. .

Die Vergabe der Fangrechte stehe in direktem Widerspruch zur Verpflichtung der namibischen Regierung , sich für Umweltschutz, Naturschutz und Förderung des Tourismus einzusetzen, so Keulder. In Namibias Verfassung sei festgeschrieben worden, die Umwelt zu schützen und nachhaltig zu nutzen. „Ich möchte zudem die Öffentlichkeit informieren, dass unsere Besucher und Angestellten verbalen Attacken und Beschimpfungen der sich auf dem russischen Schiff befindlichen Crew ausgesetzt sind, wenn sie mit Touristen in den Ausflugsbooten vorbeifahren. Es werden zudem obszöne Gesten gezeigt. Auch dies hat eine negative Auswirkung auf den Tourismus“, so Theunis Keulder.

Der technische unterstützende Partner von Welwitschia Aquatic and Wildlife Scientific Research, das chinesische Unternehmen Beijing Ruire Animal Breeding & Promoting Co. Ltd, brüstet sich in einem Schreiben, dass „unser Unternehmen in lokalen und ausländischen Aquarien verschiedene Meeressäuger wie Weißwale (Baluga), Walrosse, Pelzrobben, Kalifornische Seelöwen, südamerikanische Seelöwen, Große Tümmler, Indopazifische Große Tümmler, Eisbären, Polarwölfe, verschiedene Pinguinarten und so weiter liefern. Das Unternehmen werde sich an internationale Bestimmungen halten und stets auf das Wohl der Tiere achten. Die beiden Unternehmen würden 30 Millionen Namibia-Dollar investieren, um „die Operation zu starten“. Das Projekt plane überschüssige Meeressäuger und Pinguine lebend zu fangen und zu exportieren.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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