Prozess verzögert

Windhoek - Die Namibische Wahlkommission (ECN) hat am Freitag auf ihr Ersuchen von Richter Collins Parker bis Morgen Mittag "mehr Zeit" erhalten, um die Beschwerden von neun Oppositionsparteien zu untersuchen und eine Erwiderung zu verfassen. Im Gerichtssaal hatten sich Interessierte versammelt, um die konkreten Beschwerden der Oppositionsparteien zu vernehmen, die das Ergebnis der Parlaments- und Präsidentschaftswahlen wegen vieler angeblicher Defekte ablehnen.
Es handelt sich um die Parteien RDP, UDF, DTA, RP, NUDO, APP, die CoD, DPN und die NMDC, die letzteren beiden ohne Parlamentssitz. Die RDP und die DTA sind während der Wahlen schon mit ernsten Bedenken an die Öffentlichkeit gegangen und haben andere Parteien motiviert, sich dem Protest gegen notierte Mängel, angebliche Versäumnisse und Verstöße der ECN gegen das Wahlgesetz anzuschließen. Neben vielen anderen Einwänden, von denen auch etliche von den Wahlbeobachtern angesprochen wurden, hat die relativ lange Auszählzeit das Misstrauen kritischer Wähler geweckt. Das Auszählen und Hochrechnen der Stimmen hat 2004 zwei Tage, diesmal aber sieben Tage gedauert. Es handelt sich bei dieser Wahl um den zweiten Prozess, in den die ECN verwickelt ist.