Präsident besucht Nordosten

Windhoek - Etwa 2200 Menschen mussten im östlichen Teil der Caprivi-Region auf der leichten Erhöhung bei Schuckmannsburg in Zelten untergebracht werden, nachdem die Anwesen von über 400 Familien überflutet wurden. Zusammen mit Präsident Hifikepunye Pohamba flog der Gouverneur der Caprivi-Region, Leonard Mwalima, gestern in die betroffenen Gebiete, um sich mit dem Staatsoberhaupt ein Bild von der Situation machen zu können. "Der Pegel des Sambesi ist inzwischen auf 7,82 Meter gestiegen und etliche Wohngebiete um Katima Mulilo sind überflutet", sagt Mwalima gestern Nachmittag. Die Hauptstraße nach Kabe sei unter Wasser und die beiden Aqua-Farmen seien überflutet worden. "Das Reisprojekt bei Kalideneza ist unter Wasser und die Ernte verloren", sagte der Gouverneur. Bei Katima Mulilo seien fast 500 Personen umgesiedelt worden. In der Region seien mindestens zehn Schulen entweder vom Wasser eingeschlossen oder sei Wasser bereits in die Klassenzimmer eingedrungen und seien diese geschlossen worden. "Die Schüler sind in anderen Schulen untergebracht worden, aber wir erwarten, dass noch weitere Schulen geschlossen werden müssen", so Mwalima. Nur eine Ambulanz (Klinik) sei bisher durch das Hochwasser betroffen und könne nicht mehr die nötigen Dienste liefern. Aus der Luft habe man sehen können, dass Wasser in den Liambesi-See fließe, der 1985 austrocknete. Zahlreiche Felder die in dem See angelegt wurden, seien inzwischen im Wasser versunken.
In der Kavango-Region, die Präsident Pohamba gestern Nachmittag besuchte, nachdem er per Hubschrauber von Katima Mulilo nach Rundu geflogen war, sind dem Gouverneur der Region, John Thighuru zufolge 984 Haushalte von den Wassermassen aus ihren Wohnungen verdrängt worden. "Der Präsident wird die zwei Auffanglager bei Rundu heute Nachmittag (Montag) besuchen und sich ein Bild von der Lage hier in der Kavango-Region machen", sage der Gouverneur gegenüber der AZ. Vier Schulen seien in dem Mukwe-, Kahenge- und Rundu-Rural-West-Wahlkreisen überflutet worden. "Das Erziehungsministerium konnte die Schüler jedoch in Klassenzimmern anderer Schulen unterbringen und somit eine Unterbrechung des Unterrichts verhindern", sagte der Gouverneur. Die meisten Einwohner der Region müssten an den Flüssen leben, da sie ansonsten kein Trinkwasser hätten. Manche der Gebiete seien Flutgebiete und diese seien durch den enorm hohen Stand des Okavango unter Wasser. "Eine Ambulanz bei Mobushe steht im Wasser, aber dank der guten Zusammenarbeit zwischen dem Gesundheits- und Erziehungsministerium, konnte ein Klassenzimmer der Schule bei Neguva zur Verfügung gestellt werden und werden Patienten nun dort behandelt", sagte Thighuru. Der Pegel des Okavango bei Rundu war gestern um fünf Zentimeter auf 8,50 m gesunken.