Pula singen von Regen und vermissten Millionen
"Ich war einsam, nahe am Nordpol und alle Menschen waren blond." Elemotho hat zwei Jahre in Norwegen verbracht, jetzt ist er nach Windhoek heimgekehrt und gibt sein erstes Konzert im Warehouse Theatre.
Kalt sei es gewesen, und die Norweger seien scheue Menschen. "Ich hörte kein 'Hallo` auf den Straßen", erinnert sich der Musiker, der kurz vor seinem Auslandsaufenthalt eines der erfolgreichsten Alben in Namibia veröffentlicht hat. Doch er wolle sich nicht beschweren, Norwegen sei eine sehr wertvolle Erfahrung für ihn gewesen und eigentlich möge er "Orte, an denen nichts ist wie Zuhause".
Elemotho, mit christlichem Namen Ricardo Mosimane, unterrichtete zwei Jahre an der Volkshochschule Elverum in Norwegen. Im Rahmen eines Austauschprogrammes zwischen Elverum und dem College of the Arts in Windhoek leitete er Kurse in afrikanischem Theater, Musik und Instrumentebau. Die Volkshochschule in Elverum ist eine Art Schnupper-Akademie für Schulabgänger, die sich noch nicht für einen Ausbildungsweg entscheiden können und für ein Jahr informelles Training in den bildenden oder ausführenden Künsten genießen wollen.
Mosimane hatte seinen Norwegen-Aufenthalt nach einem Jahr um ein weiteres verlängert. Wieder in der Heimat hat er sich nun mit alten Musikerfreunden zusammengetan und die Band "Pula" gegründet. Das heißt "Regen", und in Botswana ist das auch der Name für die Landeswährung. "Wir wollen Regen machen", sagt Elemotho und lacht. Sein Debütalbum von 2003 hatte er "The System is a Joke" betitelt, aber jetzt wolle er Menschen "einen besseren Grund zum Leben geben". Und die Musik in Namibia einen Schritt vorantreiben. Denn darauf zu warten, dass andere das für einen tun, das habe er lange genug gemacht.
In "Pula" wirken unter anderem Bandmitglieder von Mighty Dread mit, und Musiker Liebs Swartz ist auch dabei. Gemeinsam will man "Voetsek-Musik" machen, das ist das Label von Liebs, und "Emusic"; das E steht aber nicht für elektronische Musik, erklärt Elemotho, sondern für Erde (earth), für "back to the roots". Das gilt sowohl für das musikalische Konzept, als auch für die Inhalte. "Es geht um ganz alltägliche Dinge, mit denen wir uns beschäftigen, die uns angehen. Um den Zustand unseres Landes, um die Politik des Bauches, um die Ganya-Situation." Ein Song heißt "Winna Mariba, Voetsek Arriba", ein anderer "30 Million Dollar Missing", verrät Mosimane. Und einige seiner neuen Kompositionen, die in den vergangenen zwei Jahren entstanden sind, will er ebenfalls spielen.
Dazu zählen auch Songs, deren Stilrichtung Elemotho als "Kgalagadi Speaking Sound" bezeichnet; Kgalagadi - das ist die Region in der Omaheke, in der der Musiker aufgewachsen ist. Die traditionelle Setswana-Volksmusik war hier und da schon aus seinen früheren Kompositionen herauszuhören. Jetzt soll noch eine norwegische Komponente dazukommen, verspricht Mosimane: Yoik, ein uralter skandinavischer Singsang, den er bei zeitgenössischen Musikern in Norwegen aufgeschnappt hat. "Ich liebe diese Art von Singsang (chants), das ist für mich die Ursprache der Musik", schwärmt Elemotho.
Wann sein geplantes neues Album erscheinen soll, kann er noch nicht sagen. Genauso ungewiss ist, ob das alte, das in einer Stückzahl von 500 Exemplaren vom Franko-Namibischen Kulturzentrum gedruckt und innerhalb kürzester Zeit ausverkauft worden war, neu aufgelegt werden kann. Das Konzert aber, verspricht Elemotho, hält einige Überraschungen parat.
Konzert mit Elemotho und Pula: Freitag, 2. September, und Samstag, 3. September, 21 Uhr, im Warehouse Theatre. Eintritt: N$ 35 im Vorverkauf bei NTN, N$ 45 Abendkasse.
Kalt sei es gewesen, und die Norweger seien scheue Menschen. "Ich hörte kein 'Hallo` auf den Straßen", erinnert sich der Musiker, der kurz vor seinem Auslandsaufenthalt eines der erfolgreichsten Alben in Namibia veröffentlicht hat. Doch er wolle sich nicht beschweren, Norwegen sei eine sehr wertvolle Erfahrung für ihn gewesen und eigentlich möge er "Orte, an denen nichts ist wie Zuhause".
Elemotho, mit christlichem Namen Ricardo Mosimane, unterrichtete zwei Jahre an der Volkshochschule Elverum in Norwegen. Im Rahmen eines Austauschprogrammes zwischen Elverum und dem College of the Arts in Windhoek leitete er Kurse in afrikanischem Theater, Musik und Instrumentebau. Die Volkshochschule in Elverum ist eine Art Schnupper-Akademie für Schulabgänger, die sich noch nicht für einen Ausbildungsweg entscheiden können und für ein Jahr informelles Training in den bildenden oder ausführenden Künsten genießen wollen.
Mosimane hatte seinen Norwegen-Aufenthalt nach einem Jahr um ein weiteres verlängert. Wieder in der Heimat hat er sich nun mit alten Musikerfreunden zusammengetan und die Band "Pula" gegründet. Das heißt "Regen", und in Botswana ist das auch der Name für die Landeswährung. "Wir wollen Regen machen", sagt Elemotho und lacht. Sein Debütalbum von 2003 hatte er "The System is a Joke" betitelt, aber jetzt wolle er Menschen "einen besseren Grund zum Leben geben". Und die Musik in Namibia einen Schritt vorantreiben. Denn darauf zu warten, dass andere das für einen tun, das habe er lange genug gemacht.
In "Pula" wirken unter anderem Bandmitglieder von Mighty Dread mit, und Musiker Liebs Swartz ist auch dabei. Gemeinsam will man "Voetsek-Musik" machen, das ist das Label von Liebs, und "Emusic"; das E steht aber nicht für elektronische Musik, erklärt Elemotho, sondern für Erde (earth), für "back to the roots". Das gilt sowohl für das musikalische Konzept, als auch für die Inhalte. "Es geht um ganz alltägliche Dinge, mit denen wir uns beschäftigen, die uns angehen. Um den Zustand unseres Landes, um die Politik des Bauches, um die Ganya-Situation." Ein Song heißt "Winna Mariba, Voetsek Arriba", ein anderer "30 Million Dollar Missing", verrät Mosimane. Und einige seiner neuen Kompositionen, die in den vergangenen zwei Jahren entstanden sind, will er ebenfalls spielen.
Dazu zählen auch Songs, deren Stilrichtung Elemotho als "Kgalagadi Speaking Sound" bezeichnet; Kgalagadi - das ist die Region in der Omaheke, in der der Musiker aufgewachsen ist. Die traditionelle Setswana-Volksmusik war hier und da schon aus seinen früheren Kompositionen herauszuhören. Jetzt soll noch eine norwegische Komponente dazukommen, verspricht Mosimane: Yoik, ein uralter skandinavischer Singsang, den er bei zeitgenössischen Musikern in Norwegen aufgeschnappt hat. "Ich liebe diese Art von Singsang (chants), das ist für mich die Ursprache der Musik", schwärmt Elemotho.
Wann sein geplantes neues Album erscheinen soll, kann er noch nicht sagen. Genauso ungewiss ist, ob das alte, das in einer Stückzahl von 500 Exemplaren vom Franko-Namibischen Kulturzentrum gedruckt und innerhalb kürzester Zeit ausverkauft worden war, neu aufgelegt werden kann. Das Konzert aber, verspricht Elemotho, hält einige Überraschungen parat.
Konzert mit Elemotho und Pula: Freitag, 2. September, und Samstag, 3. September, 21 Uhr, im Warehouse Theatre. Eintritt: N$ 35 im Vorverkauf bei NTN, N$ 45 Abendkasse.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen