Quarantäne-Bedingungen kritisiert
Isolierte Auslandsrückkehrer beklagen angeblich mangelhafte Unterbringung
Von Marc Springer
Windhoek
Die 35 Namibier wurden als einzige Passagiere auf einer Maschine der KLM aus den Niederlanden ausgeflogen, am Samstag nach ihrer Landung auf dem internationalen Flughafen Hosea Kutako einem COVID-19-Screening unterzogen und dann zu einer Lodge außerhalb von Windhoek transportiert, wo sie die nächsten 14 Tage in beaufsichtigter Quarantäne verbringen werden. Dort angekommen beklagten sich viele von ihnen darüber, sie seien vor der Abreise nicht über diese Maßnahme informiert worden und auf eine zweiwöchige Abschottung von der Außenwelt komplett unvorbereitet.
Ähnlich alleingelassen fühlen sich auch Familienangehörige und Freunde der 35 von ihnen als „Internierte“ beschriebenen Namibier, die zu der stillgelegten und stark baufälligen Lodge nahe Brakwater geeilt waren, um sich mit ihren dort isolierten Verwandten und Freunden auszutauschen. Nach ihrer Darstellung sei dort weder eine medizinische Versorgung gewährleistet, noch saubere Zimmer oder ausreichend Nahrungsmittel vorhanden. Die Anlage sei komplett verwahrlost, dreckig und heruntergenommen und weder Gesichtsmasken, noch Seife, Handtücher und ausreichend Bettzeug dort vorhanden. Außerdem gebe es kein WLAN oder Telefonanschluss, und folglich könnten die 35 Isolierten kaum mit der Außenwelt kommunizieren
Verwahrlost und dreckig
Aufgrund der angeblich unhygienischen Umstände drohe alle 35 Heimkehrern eine Corona-Infektion, falls sich einer von ihnen im Ausland angesteckt haben sollte. Die Lage werde ferner dadurch verschlimmert, dass Besuchern untersagt worden sei, ihre unter Quarantäne stehenden Angehörigen und Bekannten mit Nahrungsmitteln und Sanitärprodukten zu versorgen. Ferner würden angeblich Unbefugte ohne Schutzmaßnahmen wie Handschuhe oder Gesichtsmasken die Anlage betreten und verlassen, woraus sich die potenzielle Gefahr einer Corona-Verbreitung ergebe.
Der Staatssekretär des Gesundheitsministeriums, Ben Nangombe, rechtfertigte die Maßnahme mit Hinweis darauf, dass die Rückkehrer alle aus einem Risikogebiet stammten und also solches automatisch in beaufsichtigte Quarantäne müssten. Die sei notwendig, um eine mögliche COVID-19-Infektion bei ihnen auszuschließen und somit eine eventuelle Ausbreitung der Krankheit zu verhindern. Ferner hob er hervor, dass einige der Rückkehrer Studenten an ausländischen Universitäten gewesen seien und nach deren Schließung „nirgendwo“ hingekonnt hätten. Es habe also keine Alternative zu der Rückholaktion gegeben, weil die Regierung die Betroffenen nicht „im Ausland gestrandet lassen kann“.
Patient in Staatskrankenhaus
Unterdessen hat sich der aus Deutschland stammende Tourist, der vergangene Woche positiv auf COVID-19 getestet wurde, in der Quarantäne im Staatskrankenhaus in Windhoek offenbar gut erholt. Der Mann, der zusammen mit einem Bekannten nach Namibia eingereist war, hatte das Privatkrankenhaus Lady Pohamba aufgesucht und war dort positiv auf COVID-19 getestet worden. Anschließend soll er mit einer Polizeieskorte ins Staatskrankenhaus gebracht und dort zunächst über längere Zeit sich selbst überlassen worden sein.
Wie der Patient einem Bekannten per Kurznachricht mitteilte, hätte er zunächst über eine Stunde ohne Verpflegung warten und dann ein stark renovierungsbedürftiges Zimmer beziehen müssen, in dem es weder fließend Wasser, noch Seife oder Handtücher gegeben und die Toilettenspülung nicht funktioniert habe. Außerdem sei er daran gehindert worden, gelegentlich das Zimmer zu verlassen und sich etwas die Beine zu vertreten. In dem Zimmer sei er über einen längeren Zeitraum alleingelassen worden, und weder hätten Ärzte, noch Krankenpfleger nach ihm geschaut.
Wie ein Bekannter des Patienten gestern auf Nachfrage der AZ mitteilte, sei der Patient inzwischen auf ein anderes Zimmer verlegt worden, wo sich auch die Versorgung deutlich verbessert habe. Dem Touristen gehe es den Umständen entsprechend gut. Sein Mitreisender, der negativ getestet worden sei und bisher keine Symptome einer Infektion aufweise, habe sich in Isolation begeben – einige Mitarbeiter einer Farm, auf der er sich zuvor aufgehalten habe, seien unter Quarantäne gestellt worden.
Viele Gäste trotz Notstand
Unterdessen hat die Entscheidung der Regierung, ungeachtet der Corona-Krise mit der Vereidigung von Präsident Hage Geingob am Staatshaus fortzufahren, auch international Schlagzeilen gemacht. Dabei wurde vor allem kritisiert, dass Geingob das Verbot jeglicher Versammlungen von mehr als 50 Personen missachtet und sich durch die Einladung ausländischer Staatsgäste über ein geltendes Flugverbot hinweggesetzt habe.
Windhoek
Die 35 Namibier wurden als einzige Passagiere auf einer Maschine der KLM aus den Niederlanden ausgeflogen, am Samstag nach ihrer Landung auf dem internationalen Flughafen Hosea Kutako einem COVID-19-Screening unterzogen und dann zu einer Lodge außerhalb von Windhoek transportiert, wo sie die nächsten 14 Tage in beaufsichtigter Quarantäne verbringen werden. Dort angekommen beklagten sich viele von ihnen darüber, sie seien vor der Abreise nicht über diese Maßnahme informiert worden und auf eine zweiwöchige Abschottung von der Außenwelt komplett unvorbereitet.
Ähnlich alleingelassen fühlen sich auch Familienangehörige und Freunde der 35 von ihnen als „Internierte“ beschriebenen Namibier, die zu der stillgelegten und stark baufälligen Lodge nahe Brakwater geeilt waren, um sich mit ihren dort isolierten Verwandten und Freunden auszutauschen. Nach ihrer Darstellung sei dort weder eine medizinische Versorgung gewährleistet, noch saubere Zimmer oder ausreichend Nahrungsmittel vorhanden. Die Anlage sei komplett verwahrlost, dreckig und heruntergenommen und weder Gesichtsmasken, noch Seife, Handtücher und ausreichend Bettzeug dort vorhanden. Außerdem gebe es kein WLAN oder Telefonanschluss, und folglich könnten die 35 Isolierten kaum mit der Außenwelt kommunizieren
Verwahrlost und dreckig
Aufgrund der angeblich unhygienischen Umstände drohe alle 35 Heimkehrern eine Corona-Infektion, falls sich einer von ihnen im Ausland angesteckt haben sollte. Die Lage werde ferner dadurch verschlimmert, dass Besuchern untersagt worden sei, ihre unter Quarantäne stehenden Angehörigen und Bekannten mit Nahrungsmitteln und Sanitärprodukten zu versorgen. Ferner würden angeblich Unbefugte ohne Schutzmaßnahmen wie Handschuhe oder Gesichtsmasken die Anlage betreten und verlassen, woraus sich die potenzielle Gefahr einer Corona-Verbreitung ergebe.
Der Staatssekretär des Gesundheitsministeriums, Ben Nangombe, rechtfertigte die Maßnahme mit Hinweis darauf, dass die Rückkehrer alle aus einem Risikogebiet stammten und also solches automatisch in beaufsichtigte Quarantäne müssten. Die sei notwendig, um eine mögliche COVID-19-Infektion bei ihnen auszuschließen und somit eine eventuelle Ausbreitung der Krankheit zu verhindern. Ferner hob er hervor, dass einige der Rückkehrer Studenten an ausländischen Universitäten gewesen seien und nach deren Schließung „nirgendwo“ hingekonnt hätten. Es habe also keine Alternative zu der Rückholaktion gegeben, weil die Regierung die Betroffenen nicht „im Ausland gestrandet lassen kann“.
Patient in Staatskrankenhaus
Unterdessen hat sich der aus Deutschland stammende Tourist, der vergangene Woche positiv auf COVID-19 getestet wurde, in der Quarantäne im Staatskrankenhaus in Windhoek offenbar gut erholt. Der Mann, der zusammen mit einem Bekannten nach Namibia eingereist war, hatte das Privatkrankenhaus Lady Pohamba aufgesucht und war dort positiv auf COVID-19 getestet worden. Anschließend soll er mit einer Polizeieskorte ins Staatskrankenhaus gebracht und dort zunächst über längere Zeit sich selbst überlassen worden sein.
Wie der Patient einem Bekannten per Kurznachricht mitteilte, hätte er zunächst über eine Stunde ohne Verpflegung warten und dann ein stark renovierungsbedürftiges Zimmer beziehen müssen, in dem es weder fließend Wasser, noch Seife oder Handtücher gegeben und die Toilettenspülung nicht funktioniert habe. Außerdem sei er daran gehindert worden, gelegentlich das Zimmer zu verlassen und sich etwas die Beine zu vertreten. In dem Zimmer sei er über einen längeren Zeitraum alleingelassen worden, und weder hätten Ärzte, noch Krankenpfleger nach ihm geschaut.
Wie ein Bekannter des Patienten gestern auf Nachfrage der AZ mitteilte, sei der Patient inzwischen auf ein anderes Zimmer verlegt worden, wo sich auch die Versorgung deutlich verbessert habe. Dem Touristen gehe es den Umständen entsprechend gut. Sein Mitreisender, der negativ getestet worden sei und bisher keine Symptome einer Infektion aufweise, habe sich in Isolation begeben – einige Mitarbeiter einer Farm, auf der er sich zuvor aufgehalten habe, seien unter Quarantäne gestellt worden.
Viele Gäste trotz Notstand
Unterdessen hat die Entscheidung der Regierung, ungeachtet der Corona-Krise mit der Vereidigung von Präsident Hage Geingob am Staatshaus fortzufahren, auch international Schlagzeilen gemacht. Dabei wurde vor allem kritisiert, dass Geingob das Verbot jeglicher Versammlungen von mehr als 50 Personen missachtet und sich durch die Einladung ausländischer Staatsgäste über ein geltendes Flugverbot hinweggesetzt habe.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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