Quotenregelung gefordert
Swakopmund - Premierminister Hage Geingob hat erneut an die Mitglieder der Entwicklungsgemeinschaft des Südlichen Afrika (Sadc) appelliert, die Quotenregelung zur Gleichberechtigung der Frau auf politischer, wirtschaftlicher und sozialer Ebene durchzusetzen. Geingob sprach gestern in Swakopmund beim Treffen von Sadc-Ministern betraut mit Frauen- und Geschlechterangelegenheiten.
"Obwohl wir im Kampf um die Gleichberechtigung der Geschlechter in den letzten Jahrzehnten beachtliche Erfolge verzeichnen konnten, sehen wir uns immer noch von einem großen Maß an Diskriminierung konfrontiert", beurteilte der Premier die derzeitige Situation kritisch. Dabei zitierte er die Weltbank-Publikation "Engendering Development" von 2001, in der es heißt, dass die Geschlechter-Ungleichheit ein Hindernis für die wirtschaftliche Entwicklung darstellt. "Wir können es uns nicht leisten, 50 Prozent der Bevölkerung aus unseren Entwicklungsbemühungen auszuklammern", warnte Geingob.
Das Regierungsoberhaupt berief sich auf die 1997 in der malawischen Hauptstadt Blantyre unterzeichnete Sadc-Deklaration, in der sich die Mitglieder des Staatenbündnisses zur Gleichberechtigung und der Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und Kinder verschrieben haben. "Weltweit hat die weibliche Beteiligung am Arbeitsmarkt im letzten Jahrzehnt zugenommen und immer mehr Frauen besitzen mittlerweile Großunternehmen und Geschäfte. Diese positiven Tendenzen können aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass Frauen nach wie vor Probleme beim Zugang zu Darlehen, Technologie, Grundbesitz und Informationen haben", analysierte der Premier.
In vielen Ländern der Region genössen Frauen nach wie vor nicht das gleiche Eigentums- und Erbrecht wie Männer, bemerkte Geingob, "und das, obwohl Forschungen von internationalen Organisationen wie der UN und der Weltbank ergeben haben, dass Frauen in vielen ländlichen Regionen der Welt die wichtigsten Produzenten von Nahrungsmitteln sind. Im Afrika südlich der Sahara zum Beispiel tragen Frauen zwischen 60 und 80 Prozent zur Grundnahrungsmittelproduktion bei."
In Namibia wie in anderen Sadc-Nationen sei die Situation in einigen Bereichen alles andere als befriedigend. So hätten beispielsweise nur Südafrika, Lesotho und Sambia eine weiblichen Vertretung von dreißig Prozent auf parlamentarischer Ebene aufzuweisen. "Gemäß der Blantyre-Deklaration von 1997 sollen bis 2005 alle Sadc-Länder die 30-Prozent-Quote erreicht haben", ermahnte Geingob die Abgeordneten und fügte hinzu, in Namibia bestünde die Nationalversammlung zurzeit zu 28 Prozent aus Frauen.
"Wenn ich die landesweite Situation auf der hiesigen Entscheidungsebene näher betrachte, muss ich feststellen, dass wir gerade einmal vier Ministerinnen, zwei Regionalgouverneurinnen und sechs weibliche Regionalräte haben, bemerkte der Premier. Ermutigend sei allerdings, dass landesweit 43 Prozent aller Stadträte Frauen seien. Ebenso positiv zu bewerten sei die Tatsache, dass dem Schutz von Frauen und Kindern in der Gesetzgebung immer gewichtiger werde, bilanzierte Geingob und nannte die Gesetzesvorlage zur Zahlung von Unterhaltung und das im Jahr 2000 verabschiedete Vergewaltungsgesetz als zwei entsprechende Beispiele. "Wenn wir in unseren Bemühungen erfolgreich sind, können wir mit Zuversicht einer neuen Ära der afrikanischen Frau entgegenblicken."
Die Sadc-Ministerialkonferenz geht morgen zu Ende. Bis dahin werden sich die Delegationen unter anderem über die erzielten Fortschritte bei der Umsetzung der Blantyre-Deklaration ausgetauscht und sich auf die künftige Marschrichtung geeinigt haben.
"Obwohl wir im Kampf um die Gleichberechtigung der Geschlechter in den letzten Jahrzehnten beachtliche Erfolge verzeichnen konnten, sehen wir uns immer noch von einem großen Maß an Diskriminierung konfrontiert", beurteilte der Premier die derzeitige Situation kritisch. Dabei zitierte er die Weltbank-Publikation "Engendering Development" von 2001, in der es heißt, dass die Geschlechter-Ungleichheit ein Hindernis für die wirtschaftliche Entwicklung darstellt. "Wir können es uns nicht leisten, 50 Prozent der Bevölkerung aus unseren Entwicklungsbemühungen auszuklammern", warnte Geingob.
Das Regierungsoberhaupt berief sich auf die 1997 in der malawischen Hauptstadt Blantyre unterzeichnete Sadc-Deklaration, in der sich die Mitglieder des Staatenbündnisses zur Gleichberechtigung und der Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und Kinder verschrieben haben. "Weltweit hat die weibliche Beteiligung am Arbeitsmarkt im letzten Jahrzehnt zugenommen und immer mehr Frauen besitzen mittlerweile Großunternehmen und Geschäfte. Diese positiven Tendenzen können aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass Frauen nach wie vor Probleme beim Zugang zu Darlehen, Technologie, Grundbesitz und Informationen haben", analysierte der Premier.
In vielen Ländern der Region genössen Frauen nach wie vor nicht das gleiche Eigentums- und Erbrecht wie Männer, bemerkte Geingob, "und das, obwohl Forschungen von internationalen Organisationen wie der UN und der Weltbank ergeben haben, dass Frauen in vielen ländlichen Regionen der Welt die wichtigsten Produzenten von Nahrungsmitteln sind. Im Afrika südlich der Sahara zum Beispiel tragen Frauen zwischen 60 und 80 Prozent zur Grundnahrungsmittelproduktion bei."
In Namibia wie in anderen Sadc-Nationen sei die Situation in einigen Bereichen alles andere als befriedigend. So hätten beispielsweise nur Südafrika, Lesotho und Sambia eine weiblichen Vertretung von dreißig Prozent auf parlamentarischer Ebene aufzuweisen. "Gemäß der Blantyre-Deklaration von 1997 sollen bis 2005 alle Sadc-Länder die 30-Prozent-Quote erreicht haben", ermahnte Geingob die Abgeordneten und fügte hinzu, in Namibia bestünde die Nationalversammlung zurzeit zu 28 Prozent aus Frauen.
"Wenn ich die landesweite Situation auf der hiesigen Entscheidungsebene näher betrachte, muss ich feststellen, dass wir gerade einmal vier Ministerinnen, zwei Regionalgouverneurinnen und sechs weibliche Regionalräte haben, bemerkte der Premier. Ermutigend sei allerdings, dass landesweit 43 Prozent aller Stadträte Frauen seien. Ebenso positiv zu bewerten sei die Tatsache, dass dem Schutz von Frauen und Kindern in der Gesetzgebung immer gewichtiger werde, bilanzierte Geingob und nannte die Gesetzesvorlage zur Zahlung von Unterhaltung und das im Jahr 2000 verabschiedete Vergewaltungsgesetz als zwei entsprechende Beispiele. "Wenn wir in unseren Bemühungen erfolgreich sind, können wir mit Zuversicht einer neuen Ära der afrikanischen Frau entgegenblicken."
Die Sadc-Ministerialkonferenz geht morgen zu Ende. Bis dahin werden sich die Delegationen unter anderem über die erzielten Fortschritte bei der Umsetzung der Blantyre-Deklaration ausgetauscht und sich auf die künftige Marschrichtung geeinigt haben.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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