RA ist keine "Kuschelstube"
Von den Angestellten wird sie nur "der General" genannt. Mit Rosa Nakale, General Manager und rechte Hand des Geschäftsführers Justin Runji, sagte gestern eine der schillerndsten Figuren als Zeugin vor der Untersuchungskommission zu Unregelmäßigkeiten bei der Straßenbehörde (Roads Authority, RA) aus.
Windhoek - Otni"l Podewiltz ist angeschlagen. Drei Tage vor der Weihnachtspause und einem bevorstehenden Krankenhausaufenthalt ist der leitende Vernehmungsbeamte der Kommission merklich ruhiger geworden. So kann Rosa Nakale ungestört fast eine halbe Stunde am Stück über ihren Bildungsweg reden, ohne dass einer der Anwesenden bei der gestrigen Anhörung nur annähernd versteht, welcher akademische Abschluss sie letztlich für den Posten des General Managers bei der Straßenbehörde qualifiziert. Ein Auszug: "Ich habe bei verschiedenen Universitäten in Paris und Bordeaux zwei Master-Abschlüsse gemacht. Einen in Sozialwissenschaften und einen in Afrikanistik. Aber der Afrikanistik-Studiengang enthielt auch viele Aspekte der afrikanischen Wirtschaft, ja, ich habe also auch Wirtschaft studiert."
Auch auf die Frage von Podewiltz, warum Nakale trotz Aufforderung der Kommission keine Abschlusszeugnisse der französischen Universitäten vorlegen konnte, war die Zeugin nicht um eine Antwort verlegen: "Die Zeugnisse sind mir bei Rückkehr nach Namibia zusammen mit meinem Koffer gestohlen worden. Nun ist es leider so, dass die französischen Universitäten nur einmal Originalzeugnisse ausstellen. Eine Kopie kann man dort nicht mehr erhalten. Zumindest ist mir das so gesagt worden."
Nur einmal ließ Podewiltz in den kommenden Stunden durchblicken, was er von den Aussagen Nakales zu ihrer Qualifikation wirklich hielt. "Frau Nakale, sie haben das Talent, in ihrem einfachen und leicht verständlichen Englisch ihre Kollegen in sehr effizienter Weise zu erniedrigen. So haben sie der Zeugin Sophia Tekie innerhalb weniger Wochen durch einige emails mitgeteilt, sie bekäme erstens die Verantwortung für die IT-Abteilung entzogen. Zweitens, sie bekäme ein großes Projekt entzogen, das Sie selber übernehmen. Drittens, sie bekäme die Verantwortung für die RA-Website entzogen. Und schließlich haben Sie ihr auch noch die Zeichnungsberechtigung entzogen, so dass Frau Tekie heute kein einziges Dokument mehr unterschreiben darf. Möchten Sie das kommentieren?" In einem rund halbstündigen Monolog erläuterte die Zeugin daraufhin, wie ihrer Ansicht nach die Arbeitsschwachen (nonperformers) bei der Straßenbehörde alle Möglichkeiten nutzen würden, um Unfrieden zu säen und sich in eine ungerechtfertigte Opferrolle zu manövrieren.
Den Einwand von Podewiltz, nach der Anzahl der Beschwerdebriefe über Fehler und Anmaßungen in ihrem Verantwortungsbereich müssten bei der Straßenbehörde Dutzende "Arbeitsschwache" beschäftigt sein, sagte Nakale: "Ja. Aber damit sind wir doch noch gut dran! Es ist doch ein offenes Geheimnis, dass es beim Transportministerium zwischen 40 und 50 Beschäftigte gibt, die monatlich ihr Geld fürs Nichtstun bekommen. Diese Leute haben sich nach der Umstrukturierung des Ministeriums geweigert, bei der RA, der RFA oder der RCC anzufangen. Manche von denen sitzen seit drei Jahren bei vollen Bezügen zu Hause."
Nach der Höhe des Gehalts für Geschäftsführer Justin Runji befragt, sagte Nakale, das Gehalt für Runji sei mit rund N$ 860000 pro Jahr rund 30 Prozent unter dem Durchschnitt. Das habe eine Marktanalyse unter Leitung der Zeugin belegt. Podewiltz zeigte sich daraufhin verwundert, warum die Telecom und TransNamib Teil dieser Analyse seien, aber die RFA, das eigene Schwesterunternehmen nicht. Ihn wundere auch, dass Nakale sowohl im Vorstand der Telecom als auch TransNamib sitze.
Windhoek - Otni"l Podewiltz ist angeschlagen. Drei Tage vor der Weihnachtspause und einem bevorstehenden Krankenhausaufenthalt ist der leitende Vernehmungsbeamte der Kommission merklich ruhiger geworden. So kann Rosa Nakale ungestört fast eine halbe Stunde am Stück über ihren Bildungsweg reden, ohne dass einer der Anwesenden bei der gestrigen Anhörung nur annähernd versteht, welcher akademische Abschluss sie letztlich für den Posten des General Managers bei der Straßenbehörde qualifiziert. Ein Auszug: "Ich habe bei verschiedenen Universitäten in Paris und Bordeaux zwei Master-Abschlüsse gemacht. Einen in Sozialwissenschaften und einen in Afrikanistik. Aber der Afrikanistik-Studiengang enthielt auch viele Aspekte der afrikanischen Wirtschaft, ja, ich habe also auch Wirtschaft studiert."
Auch auf die Frage von Podewiltz, warum Nakale trotz Aufforderung der Kommission keine Abschlusszeugnisse der französischen Universitäten vorlegen konnte, war die Zeugin nicht um eine Antwort verlegen: "Die Zeugnisse sind mir bei Rückkehr nach Namibia zusammen mit meinem Koffer gestohlen worden. Nun ist es leider so, dass die französischen Universitäten nur einmal Originalzeugnisse ausstellen. Eine Kopie kann man dort nicht mehr erhalten. Zumindest ist mir das so gesagt worden."
Nur einmal ließ Podewiltz in den kommenden Stunden durchblicken, was er von den Aussagen Nakales zu ihrer Qualifikation wirklich hielt. "Frau Nakale, sie haben das Talent, in ihrem einfachen und leicht verständlichen Englisch ihre Kollegen in sehr effizienter Weise zu erniedrigen. So haben sie der Zeugin Sophia Tekie innerhalb weniger Wochen durch einige emails mitgeteilt, sie bekäme erstens die Verantwortung für die IT-Abteilung entzogen. Zweitens, sie bekäme ein großes Projekt entzogen, das Sie selber übernehmen. Drittens, sie bekäme die Verantwortung für die RA-Website entzogen. Und schließlich haben Sie ihr auch noch die Zeichnungsberechtigung entzogen, so dass Frau Tekie heute kein einziges Dokument mehr unterschreiben darf. Möchten Sie das kommentieren?" In einem rund halbstündigen Monolog erläuterte die Zeugin daraufhin, wie ihrer Ansicht nach die Arbeitsschwachen (nonperformers) bei der Straßenbehörde alle Möglichkeiten nutzen würden, um Unfrieden zu säen und sich in eine ungerechtfertigte Opferrolle zu manövrieren.
Den Einwand von Podewiltz, nach der Anzahl der Beschwerdebriefe über Fehler und Anmaßungen in ihrem Verantwortungsbereich müssten bei der Straßenbehörde Dutzende "Arbeitsschwache" beschäftigt sein, sagte Nakale: "Ja. Aber damit sind wir doch noch gut dran! Es ist doch ein offenes Geheimnis, dass es beim Transportministerium zwischen 40 und 50 Beschäftigte gibt, die monatlich ihr Geld fürs Nichtstun bekommen. Diese Leute haben sich nach der Umstrukturierung des Ministeriums geweigert, bei der RA, der RFA oder der RCC anzufangen. Manche von denen sitzen seit drei Jahren bei vollen Bezügen zu Hause."
Nach der Höhe des Gehalts für Geschäftsführer Justin Runji befragt, sagte Nakale, das Gehalt für Runji sei mit rund N$ 860000 pro Jahr rund 30 Prozent unter dem Durchschnitt. Das habe eine Marktanalyse unter Leitung der Zeugin belegt. Podewiltz zeigte sich daraufhin verwundert, warum die Telecom und TransNamib Teil dieser Analyse seien, aber die RFA, das eigene Schwesterunternehmen nicht. Ihn wundere auch, dass Nakale sowohl im Vorstand der Telecom als auch TransNamib sitze.
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Allgemeine Zeitung
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