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Radikale Rosskur bei Agribank

Windhoek - In einer Presseerklärung begründet der Hauptgeschäftsführer der Bank, Leonard Iipumbu, diese Maßnahme damit, die Entscheidungsebene des Unternehmens sei überbesetzt und "kopflastig". Außerdem seien Aufgabenbereiche nicht deutlich definiert und bestehe deshalb keine Klarheit darüber, "wer für was verantwortlich ist".

Weil Kompetenzen nicht festgelegt und die Weisungsbefugnisse einzelner Mitarbeiter nicht verbindlich geklärt seien, gebe es zu viel Bürokratie in der Bank. Dieser Umstand werde dadurch erschwert, dass die Gehälter bei dem Unternehmen nicht "marktrelevant" und dort zu viele Angestellte beschäftigt seien, die "unwesentliche Funktionen" hätten und eine "finanzielle Belastung" für die Bank darstellten.

"Diese Situation ist vollkommen inakzeptabel und hat bereits seit geraumer Zeit eine Umorganisation und Umstrukturierung notwendig gemacht", betont Iipumbu. Deshalb hätten die Geschäftsführung und der Vorstand des Betriebs beschlossen, den Empfehlungen unabhängiger Berater zu folgen und die Firma neu auszurichten.

Gemäß dieser Zielsetzung ist allen Mitarbeitern der Agribank gekündigt und empfohlen worden, sich bis zum 30. Juni auf bis zu 3 mögliche Posten in der neuen Firmenstruktur zu bewerben. Die Bank wird bei dem Auswahlverfahren auch Bewerbungen von Firmenfremden annehmen und sich das Recht vorbehalten, ehemalige Mitarbeiter zu disqualifizieren, die den neu festgelegten Mindestanforderungen nicht genügen.

Das Personal hat ferner die Möglichkeit, in vorzeitigen Ruhestand zu gehen oder freiwillig zu kündigen und damit eine Abfindung zu kassieren. Bei der Berechnung dieser Abfindung will die Agribank eine allgemeingültige Dienstzeit von mindestens 20 Jahren zu Grunde legen und für jedes dieser Jahre zwei Wochen Gehalt auszahlen. Außerdem hat sich die Bank bereit erklärt, bei freiwillig ausscheidenden Mitarbeitern eventuell gewährte Stipendien abzuschreiben und für mindestens 6 Monate nach ihrer Kündigung die Gebühren ihre Krankenkasse komplett zu übernehmen.

Iipumbu zufolge hat die Agribank das Finanzministerium, das Landwirtschaftsministerium, den Arbeitskommissar und die Gewerkschaft namibischer Finanzdienstleister über die Umstrukturierung informiert und sich von einer Anwaltskanzlei bestätigen lassen, dass diese juristisch einwandfrei sei.

Durch die Umstrukturierung hofft die Bank die Zuständigkeiten einzelner Mitarbeiter deutlicher abzugrenzen, Kosten zu senken, Arbeitsprozesse zu straffen sowie die interne Kommunikation und Arbeitsmoral zu verbessern.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-28

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