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Raffinierter Betrugsversuch misslingt
Raffinierter Betrugsversuch misslingt

Raffinierter Betrugsversuch misslingt

Erfundene Firmen wollen 640000 N$ ergaunern
Nina Kuelbs
Von Nina Külbs, Windhoek

Alles sah zunächst nach einer gewöhnlichen Angebotsanfrage aus, als am 18. Oktober bei der Windhoeker Firma Pumping Solution eine E-Mail vom Absender Ruacana Hydro Power Station einging. Darin forderte deren Supply-Chain-Manager Kevin Mbombo eine Offerte für fünf Abwasserpumpen des Typs BH7700 der Firma Rehman an. Einzelheiten wie Maße und Gewicht des Geräts wurden in einer beigefügten PDF-Datei aufgeführt. Dort waren auch gängige Geschäftsbedingungen für das Angebots- und Kaufverfahren aufgelistet.

In seiner E-Mail begründete der Absender sein Kaufinteresse damit, dass das Unternehmen derzeit expandiere und man daher das Geräteangebot erweitern wolle. Auch wurde darauf hingewiesen, dass „die angefragten Geräte möglicherweise nicht im Sortiment des Bieters sind, weshalb wir darum bitten, für die geforderten Artikel einen Zulieferer ausfindig zu machen“.

So weit, so gut, denn „solche Anfragen erhalten wir in der Tat öfters und auf den ersten Blick erschien alles normal“, erinnert sich Heiko Denker, Eigentümer von Pumping Solutions. Auch sei es prinzipiell nicht ungewöhnlich, dass Zulieferer mit ins Spiel kämen, wenn die gewünschte Ware nicht verfügbar sei, wobei üblicherweise auch immer nach „etwas Gleichwertigem“ gefragt werde.

Ein Mitarbeiter von Pumping Solution suchte im Internet nach der gewünschten Pumpe und stieß auf den südafrikanischen Anbieter Cape Industrial Solutions. Dort angefragt, belief sich das Angebot auf die stattliche Summe von knapp 640000 Rand.

Denker jedoch schaute sich daraufhin die Sache genauer an und wurde stutzig. „In der Broschüre des Lieferanten war vom Modell BH77700 die Rede und nicht, wie in der Anfrage des Unternehmens aus Ruacana, von BH7700“, erinnert sich der Eigentümer, der noch mehr Unstimmigkeiten fand. So sei die gesamte Broschüre „extrem schlecht angefertigt“ und die „technischen Angaben nicht nachvollziehbar“. Ebenfalls merkwürdig sei es, dass in der Anfrage eine Frist für die Einreichung des Kostenvoranschlags genannt worden war, er jedoch bereits vorab angerufen wurde, um nach dem Verbleib des Angebots zu fragen.

Denker ging dem Fall daher nach und stieß auf weitere Dubiositäten. So fand er keinen Hersteller namens Rehman und sowieso sei diese Schreibweise, wenn die Firma tatsächlich aus Deutschland stamme – so wie es der Lieferant behauptet hatte – wohl mit Doppel-N deutlich plausibler. Auch suchte Denker Informationen über die Firma Ruacana Hydro Power Station und fand schließlich einen Eintrag hierzu auf der Webseite reportacrime.co.za: Das Unternehmen gebe es gar nicht und es wurde als Betrüger-Unternehmen gelistet. „Eine Nachfrage beim Energieversorger NamPower, dessen Logo als Referenz auf den Briefbogen der Angebotsanfrage zu finden war, ergab zudem, dass sie noch nie etwas von dieser Firma gehört haben“, so Denker weiter.

All diese Punkte ließ den Unternehmer zum Schluss kommen, dass es sich hierbei bei einem durchdachten und zunächst nicht einfach zu durchschauenden Betrugsversuch handeln müsse, bei dem der vermeintliche Kaufinteressent mit dem angeblichen Zulieferer unter einer Decke steckt. Dabei werde bewusst Google eingebunden, um den betrügerischen Lieferanten ausfindig zu machen. Da per Vorauskasse gezahlt werden müsse, hätte Denker auf diese Weise knapp 640000 Rand verloren. Interessant ist hierbei auch, dass die Homepage des südafrikanischen Zulieferers derzeit „vorrübergehend nicht verfügbar“ ist.

„Nun weiß ich, dass unbekannte Lieferanten mit großer Sorgfalt unter die Lupe genommen werden müssen“, resümiert Denker, der sich in diesem Fall glücklicher Weise auf sein Gespür und Know-How verlassen konnte.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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