Ramatex "täuscht Verluste vor"
Windhoek - "Die Geschäftsführung hat bereits angedeutet, dass sie den entlassenen Angestellten nur das gesetzlich vorgeschriebene Minimum von einer Woche Gehalt pro geleistetem Dienstjahr als Abfindung zahlen will", erklärte der Generalsekretär der Nationalen Gewerkschaft Namibischer Arbeiter (NUNW), Evilastus Kaaronda, gestern auf Anfrage. Gleichzeitig versicherte er, die Gewerkschaft werde "alles dransetzen" für das entlassene Personal eine höhere Abfindung zu erwirken.
"Ramatex ist eindeutig vertragsbrüchig geworden, weil die Schließung ihrer namibischen Tochterfirma Flamingo Garments nicht wie abgemacht, zwölf Monate im Voraus angekündigt wurde", sagte er. Ob sich daraus ein rechtlicher Anspruch gegen Ramatex ableiten lasse sei jedoch "fraglich", weil sich die Verantwortlichen der malaysischen Muttergesellschaft im Ausland befänden und dort kaum belangt werden könnten. Deshalb verbleibe vermutlich nur die Option, "dass die Regierung die Fabrik übernimmt und versucht, sie mit Hilfe von Investoren weiterzuführen".
Herbert Jauch vom Arbeitsforschungsinstitut Larri hält dies für "unrealistisch". Schließlich herrsche auf dem globalen Textilmarkt ein derart ausgeprägter Wettbewerb, dass ein namibischer Hersteller kaum gegen etablierte Produzenten aus China, Kambodscha, Vietnam und Indien werde konkurrieren können. Demnach bestehe eigentlich nur noch die Hoffnung, dass die Regierung die verbleibenden Maschinen, die noch nicht nach Malaysia zurück verfrachtet wurden, per Gerichtsentscheid beschlagnahmen und verkaufen lasse, um "noch etwas Geld für die Ex-Angestellten einzunehmen".
Das Argument von Ramatex, wonach das Unternehmen seit dem im Jahre 2002 in Namibia erfolgten Produktionsbeginn hierzulande rund N$ 500 Millionen Verlust gemacht habe, bezeichnete Jauch als "unwahr". So wies er unter Berufung auf Statistiken von AGOA (African Growth and Opportunity Act) darauf hin, dass Ramatex im Jahre 2004 Textilien im Werte von rund N$ 624 Millionen exportiert habe. Nach Berechnungen von Larri seien der Firma in diesen 12 Monaten Lohnkosten von etwa 69,6 Millionen (oder rund 11 Prozent der Einnahmen) entstanden.
Nach der Schließung der in Namibia aktiven Ramatex-Tochter Rhino Garments seien die Exporteinnahmen im Jahre 2006 zwar auf N$ 266 Millionen zurückgegangen, aber die Lohnkosten wegen eines massiven Stellenabbaus ebenfalls auf N$ 44 Millionen (oder knapp 17 Prozent der Einnahmen) geschrumpft.
"Ramatex hat weder das Firmengrundstück in Windhoek noch Steuern in Namibia bezahlt", erklärte Jauch und ergänzte: "Da die Firma außerdem keine Import- oder Exportzölle bezahlen musste und von der Regierung zu subventionierten Preisen mit Strom und Wasser versorgt wurde, hat sie abgesehen von den Lohnkosten folglich kaum Ausgaben gehabt. Es kann also unmöglich sein, dass sie in Namibia Verluste gemacht hat. Vielmehr scheint es so zu sein, dass Ramatex die Firma in Windhoek ohne Rücksicht auf das Personal einfach deshalb geschlossen hat, weil in Malaysia billiger produziert und mehr Profit gemacht werden kann".
"Ramatex ist eindeutig vertragsbrüchig geworden, weil die Schließung ihrer namibischen Tochterfirma Flamingo Garments nicht wie abgemacht, zwölf Monate im Voraus angekündigt wurde", sagte er. Ob sich daraus ein rechtlicher Anspruch gegen Ramatex ableiten lasse sei jedoch "fraglich", weil sich die Verantwortlichen der malaysischen Muttergesellschaft im Ausland befänden und dort kaum belangt werden könnten. Deshalb verbleibe vermutlich nur die Option, "dass die Regierung die Fabrik übernimmt und versucht, sie mit Hilfe von Investoren weiterzuführen".
Herbert Jauch vom Arbeitsforschungsinstitut Larri hält dies für "unrealistisch". Schließlich herrsche auf dem globalen Textilmarkt ein derart ausgeprägter Wettbewerb, dass ein namibischer Hersteller kaum gegen etablierte Produzenten aus China, Kambodscha, Vietnam und Indien werde konkurrieren können. Demnach bestehe eigentlich nur noch die Hoffnung, dass die Regierung die verbleibenden Maschinen, die noch nicht nach Malaysia zurück verfrachtet wurden, per Gerichtsentscheid beschlagnahmen und verkaufen lasse, um "noch etwas Geld für die Ex-Angestellten einzunehmen".
Das Argument von Ramatex, wonach das Unternehmen seit dem im Jahre 2002 in Namibia erfolgten Produktionsbeginn hierzulande rund N$ 500 Millionen Verlust gemacht habe, bezeichnete Jauch als "unwahr". So wies er unter Berufung auf Statistiken von AGOA (African Growth and Opportunity Act) darauf hin, dass Ramatex im Jahre 2004 Textilien im Werte von rund N$ 624 Millionen exportiert habe. Nach Berechnungen von Larri seien der Firma in diesen 12 Monaten Lohnkosten von etwa 69,6 Millionen (oder rund 11 Prozent der Einnahmen) entstanden.
Nach der Schließung der in Namibia aktiven Ramatex-Tochter Rhino Garments seien die Exporteinnahmen im Jahre 2006 zwar auf N$ 266 Millionen zurückgegangen, aber die Lohnkosten wegen eines massiven Stellenabbaus ebenfalls auf N$ 44 Millionen (oder knapp 17 Prozent der Einnahmen) geschrumpft.
"Ramatex hat weder das Firmengrundstück in Windhoek noch Steuern in Namibia bezahlt", erklärte Jauch und ergänzte: "Da die Firma außerdem keine Import- oder Exportzölle bezahlen musste und von der Regierung zu subventionierten Preisen mit Strom und Wasser versorgt wurde, hat sie abgesehen von den Lohnkosten folglich kaum Ausgaben gehabt. Es kann also unmöglich sein, dass sie in Namibia Verluste gemacht hat. Vielmehr scheint es so zu sein, dass Ramatex die Firma in Windhoek ohne Rücksicht auf das Personal einfach deshalb geschlossen hat, weil in Malaysia billiger produziert und mehr Profit gemacht werden kann".
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen