Ramblers fallen auf Rang fünf zurück
Von Robby Echelmeyer, Windhoek
Der Fußballclub Ramblers (RFC) muss wohl seine Hoffnungen auf eine Rückkehr in die namibische Premierliga (NPL) vorerst wieder begraben. Vergangenes Wochenende spielten die Blau-Weißen aus Windhoek-Pionierspark an der Küste zweimal unentschieden und fielen dadurch in der Tabelle vom vierten auf den fünften Rang zurück. Der Spitzenreiter Young African FC fuhr indes zwei Siege ein, sodass der Abstand zum Aufstiegsplatz für den RFC sieben Spieltage vor Saisonende auf kaum mehr einholbare 13 Punkte angewachsen ist.
Am Samstag waren die „Rammies“ im Mondesa-Stadion in Swakopmund gegen die Blue Boys nicht über ein torloses Remis hinausgekommen. Einen Tag später musste sich die Mannschaft von Trainer Benedictus Haoseb dann im Narraville-Stadion in Walvis Bay gegen die Western Spurs mit einem 2:2 begnügen. „Unsere schwache Chancenverwertung hat eine bessere Ausbeute verhindert, aber immerhin sind wir nicht mit leeren Händen nach Windhoek zurückgekehrt“, sagte Haoseb im AZ-Gespräch. Sein Team hat er im Aufstiegsrennen noch nicht ganz abgeschrieben: „Im Fußball ist alles möglich, wir werden auf jeden Fall bis zum Schluss kämpfen.“
Was Haoseb gestern Nachmittag noch nicht wusste: Wegen finanzieller Engpässe des Ligaverbandes ruht der Spielbetrieb für unbestimmte Zeit. „Unsere Mittel sind ausgeschöpft. Wir können die Schiedsrichter nicht bezahlen“, erklärte der für die Administration der Southern Stream First Division (SSFD) zuständige Mervin Geiriseb auf AZ-Nachfrage. Der Betrag, den die NPL vor der Saison aus dem von Hauptsponsor MTC (Mobile Telecommunications Limited) zur Verfügung gestellten Topf weitergegeben hatte, sei aufgebraucht. Geiriseb: „Abgesehen von den Preisgeldern, die zum Saisonende ausgeschüttet werden sollen, ist die Kasse leer.“
Einer der Gründe für die chronische Finanzschwäche sei die Aufteilung der 2. Liga Nord in zwei Parallelstaffeln. „Als MTC und NPL vor der Spielzeit 2013/14 ihren neuen Dreijahresvertrag abschlossen, wurde nicht berücksichtigt, dass es fortan nicht mehr zwei, sondern drei Staffeln gibt. Das ohnehin knappe Budget musste also seitdem gedrittelt werden, anstatt es zu halbieren“, berichtete Geiriseb. Neben der 2. Liga Süd seien auch die Nordost- und die Nordweststaffel finanziell gebeutelt.
„Ich bin aber zuversichtlich, dass wir den Spielbetrieb bald fortsetzen und rechtzeitig vor dem COSAFA Cup 2016 abschließen können”, betonte Geiriseb. Vom 15. bis 29. Mai soll in Windhoek die Meisterschaft der Fußballverbände aus dem südlichen Afrika (COSAFA) ausgetragen werden. Wie die AZ nun aus einer gut informierten Quelle erfuhr, erwägt die NFA eine Verschiebung des Turniers in den Juni.
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Allgemeine Zeitung
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