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Rassengewalt in Keetmanshoop
Rassengewalt in Keetmanshoop

Rassengewalt in Keetmanshoop

Wortgefecht eskaliert in einen „Krieg“ - Polizei setzt Tränengas ein
Stefan Fischer
Von Stefan Fischer, Windhoek/Keetmanshoop

Gestern Abend hat die Polizei unter dem Betreff „Rassengewalt in Keetmanshoop“ eine Erklärung herausgegeben, welche die Darstellung der Nachrichtenagentur Nampa stützt, aber mehr Details liefert. Demnach sei am Sonntag in der informellen Ileni-Wohnsiedlung im Tseiblaagte-Stadtteil von Keetmanshoop zu einer unbekannten Zeit in ein Haus eingebrochen und daraus mehrere Gegenstände entwendet worden. Der Fall sei nicht zur Anzeige gebracht worden, erklärte Polizeisprecher Edwin Kanguatjivi.

Dafür hätten das bestohlene Opfer und seine Freunde, nach Polizeiangaben oshivambosprachig, sich auf die Suche nach den Tätern und dem Diebesgut gemacht. Sie hätten einige namasprachige Bewohner damit konfrontiert, die Sachen gestohlen zu haben. Dies habe „zu einem ernsthaften Streit mit tribalistischer Trennung zwischen nama- und oshivambosprachigen Menschen geführt“, berichtet Kanguatjivi; und weiter: „Der Kampf zwischen beiden Parteien hat in einen Krieg gemündet, weil folgende Gegenstände genutzt wurden: Schusswaffen, Pangas, Knobkerries, Speere, Messer und Steine.“ Einige Teilnehmer und Zuschauer seien verletzt worden. Laut Polizeiangaben haben neun Personen Verletzungen davon getragen, darunter leichte Schusswunden. Zwei Personen seien noch in stationärer Behandlung.

Die Polizei ist nach eigenen Angaben gegen 17 Uhr über die Situation informiert worden. Laut Nampa haben Polizisten, Soldaten und Mitarbeiter des Geheimdienstes alle Hände voll zu tun gehabt, die Eskalation unter Kontrolle zu bringen. Dabei hätten die Beamten Gummigeschosse und Tränengas eingesetzt, um Ruhe und Ordnung herzustellen. Die Konfrontation habe mehrere Stunden angedauert, es seien tausende Menschen auf den Straßen gewesen. Einige hätten Morddrohungen ausgestoßen. Als es dunkel wurde, sei es der Polizei gelungen, den Mob auseinanderzutreiben bzw. die zwei Gruppen zu trennen, zu denen dann zwei Lokalpolitiker gesprochen hätten. Die Polizei habe verstärkte Patrouillen für die Nacht angekündigt.

Polizeisprecher Kanguatjivi versicherte, dass die Untersuchungen andauern. Er rief die Menschen auf, das Recht nicht in die eigenen Hände zu nehmen sowie alle kriminellen Aktivitäten der Polizei zu melden.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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