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Raubmord am Strand

Die Swakopmunder Polizei hat am Freitagvormittag einen Mann festgenommen, der kurz zuvor eine Frau am Strand erschossen haben soll. Der Mord wurde von einer Swakopmunderin beobachtet, die umgehend Hilfe holte. Nach dem Fall herrscht große Berstürzung in dem Küstenort.

Von Dirk Heinrich

Windhoek - Kurz nach 10.00 Uhr am Freitagmorgen sei ein bekannter Verbrecher an einem Taxistand festgenommen und die mutmaßliche Tatwaffe bei ihm gefunden worden, sagte Hauptinspektor Bernhard /Uirab von der Swakopmunder Polizei. Ein weiterer bekannter Krimineller, der die schwarze Handtasche der Toten haben soll, wurde einige Zeit später verhaftet. Bei der Ermordeten handelt es sich um die 44-jährige deutsche Staatsbürgerin Alexandra Mooren, die bei African Arts Jewellers Goldschmiede und Galerie tätig war. Die Handtasche wurde später in der Toilette einer Tankstelle in der Innenstadt gefunden.Bei dem mutmaßlichen Mörder soll es sich um den hererosprachigen Katjira Kondongarero handeln und bei dem zweiten Tatverdächtigen um Mati Kamati.

Doris Ackermann war am Freitagmorgen joggen und gegen 7.30 Uhr zwischen Mole und der alten Landungsbrücke an den Strand gegangen, wo sie ihre Schuhe ausgezogen hatte. "Ich sah eine Frau mit einer schwarzen Handtasche über der Schulter in einiger Entfernung. Vor ihr stand ein schwarzer Mann, der versuchte, ihre Handtasche zu greifen. Im nächsten Moment fielen drei oder vier Schüsse. Sie klangen sehr dumpf, als wenn ein Schalldämpfer benutzt wurde und die Frau sackte zusammen", erzählte die sichtlich geschockte Augenzeugin der AZ. Zuvor hatte sie den Mann angeschrien, als sie sah, dass dieser die Frau belästigte. Aber als sie den kaltblütigen Mord gesehen habe, sei sie "um mein Leben" in Richtung Strand Hotel gerannt. Kurz vor dem Hotel sei sie einem Mann begegnet, den Doris Ackermann nach kurzer Schilderung zu der Frau geschickt habe. Im Hotel habe sie die Polizei und Rettungsdienst benachtichtigen lassen. "Vor allem die Polizei brauchte sehr lange, mindestens 20 Minuten, bis sie am Tatort auftauchte", sagte Ackermann.

Obwohl Rettungssanitäter von International SOS versuchten, die Frau wieder zu beleben, erlag sie den schweren Schussverletzungen in der Brust noch am Tatort. Aubrey Oosthuizen von ISOS sagte, dass die Frau neben den Schussverletzungen auch Würgemahle am Hals hatte. Anscheinend war das Opfer mit einem Schal gewürgt worden. Auch ein Arm soll gebrochen gewesen sein. Anscheinend war es zu einer heftigen Auseinandersetzung gekommen.

Doris Ackermann konnte die Kleidung des Tatverdächtigen beschreiben und knapp zwei Stunden später hatte die Polizei den mutmaßlichen Mörder Katjira Kondongarero, einen bekannten Kriminellen, verhaftet. Laut Hauptinspektor /Uirab wurde bei dem Mann ein .38 Revolver gefunden. Die Handfeuerwaffe war seinen Angaben zufolge am Donnerstag in Swakopmund aus einem Fahrzeug gestohlen worden. Bei dem Tatverdächtigen handele es sich um einen Mann, der vor einigen Monaten Touristen überfallen und beraubt hatte. Vor knapp drei Wochen sei er freigesprochen worden, da die Zeugen - beraubte Touristen - nicht bei der Verhandlung im Gericht anwesend waren, sagte Hauptinspektor /Uirab. Die Swakopmunder Polizei hatte den Mann vor einiger Zeit festgenommen und in seinem Besitz Diebesgut gefunden. Da jedoch keiner der überfallenen Touristen - die inzwischen in ihre Heimatländer zurückgekehrt waren - im Gericht den Mann als den Täter identifizierten, war die Folge ein Freispruch. Auch der zweite festgenommene Verdächtige, Mati Kamati, ist der Polizei wegen wiederholter Diebstähle bekannt und wird als Gewohnheitsverbrecher eingestuft.

Alexandra Mooren war seit zwei Jahren als Goldschmiedemeisterin in Swakopmund tätig, wo sie bei ihren Kollegen nicht nur sehr beliebt war, sondern auch Namibier ausbildete. Sie stammte aus Kassel in Deutschland. Jeden Morgen ist sie am Strand zwischen der Brücke und der Mole spazieren gegangen. African Art Jewellers war wegen des schrecklichen Ereignisses am Freitag geschlossen.

Heute werden die beiden verhafteten Männer auf Anklage des Mordes und Raubes vor dem Magistratsgericht in Swakopmund erscheinen.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-16

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