Rückerstattung ein Problem
Betr.: Aufenthaltspflicht abgeschafft (09.09)
In verschiedenen Beiträgen der AZ, zuletzt am 9. September, wird beklagt, dass es gehäuft zu Reisestornierungen und Buchungsausfällen kommt. Dabei wird der Eindruck erweckt, dass die Wiederbelebungsstrategien für den Tourismus und die damit verbundenen Auflagen, wie z. B. die Verpflichtung, die ersten 7 Tage sich an nur einem Ort aufhalten zu müssen, der entscheidende Faktor dabei ist.
Aus meiner Sicht kann ich das nicht bestätigen, wenngleich ich eine gewisse Relevanz auch in diesem Zusammenhang sehe. Vielmehr möchte ich den Fokus auf etwas ganz anderes legen. Meine persönliche Erfahrung aus dem Frühjahr zeigt mir, dass auch ganz andere Probleme eine Rolle spielen könnten. So hatte ich eine 6-wöchige Reise nach Namibia langfristig geplant, gebucht und vorab bezahlt, die von Mitte Mai bis Ende Juni stattfinden sollte. Wegen der Reisebeschränkungen und der namibischen Grenzschließung konnte sie natürlich nicht stattfinden. Mir blieb also nur die Stornierung aller meiner Flüge, Unterkunftsreservierungen (Gästefarmen, Hotels, Rastlager), der Fahrzeugmiete usw. Bei den privaten Anbietern war das abgesehen von dem damit verbundenen Aufwand auch kein Problem, auch wenn der Kursverlust des namibischen Dollars bei der Erstattung leider deutlich zu spüren war; aber dies Risiko ist mir als Individualreisender natürlich bewusst.
Ganz anders verhält es sich bei Reservierungen bei Namibia Wildlife Resorts, wo ich bereits im August 2019 13x Unterkunft gebucht hatte, die im Voraus zu bezahlen waren. Insgesamt lag der Betrag bei 22 664 N$. Die durch Corona erforderlichen Stornierungen erfolgten am 18. März und damit außerhalb der 30-Tagefrist, in der eine Stornierung nur mit erhöhten Kosten möglich gewesen wäre. Es war schon schwierig genug, diese Stornierung überhaupt zu übermitteln, da bei meinen Versuchen vor diesem Termin NWR überhaupt nicht reagierte. Erst durch die Hilfe von Freunden vor Ort wurde dann die Stornierung möglich. Meine Buchung wurde angeblich unter einer anderen Nummer geführt als die, die mir auf der Reservierungsbestätigung seitens NWR per Mail mitgeteilt wurde. Relativ zügig erhielt ich dann eine Antwort mit der Aufforderung, ein Formular auszufüllen mit der Versicherung, dass nach Eingang des Formulars die Erstattung des Betrages in 2-4 Wochen erfolgen sollte, also noch im April. Jetzt hätte die Angelegenheit ja eigentlich erledigt sein sollen, zumal ich das Formular natürlich umgehend zurückschickte. Nach 2 Monaten wagte ich am 25. Mai per Mail die Erstattung bei NWR anzumahnen. Schon am 28. Mai erhielt ich tatsächlich eine Antwort mit der Mitteilung, dass eine Erstattung zurzeit nicht vorgenommen würde und erst mit Aufhebung der Reisebeschränkungen in Frage kämen.
Nun war meine Stornierung ja rechtzeitig erfolgt in der Frist, in der auch ohne COVID-19-Probleme eine Absage mit Erstattung möglich gewesen war; und aktuelle Reisebeschränkungen können wahrlich kein Argument für das Zurückhalten von Vorauszahlungen wegen nicht in Anspruch genommenen Unterkünfte in der Vergangenheit sein. Alle weiteren Anfragen bei NWR blieben seitdem unbeantwortet, obwohl inzwischen 6 Monate seit meiner Stornierung vergangen sind.
Hier will ich den Faden zu meiner zu Beginn angedeuteten These aufnehmen. Da ich davon ausgehe, dass es sich nicht um einen Einzelfall handelt, denn ich sehe keinen Grund anzunehmen, dass sich NWR ausgerechnet und ausschließlich meine Person für diese Behandlung ausgesucht hat, liegt es nahe, dass auch andere diese Erfahrung gemacht haben. Dies wiederum führt sicher nicht zur Bereitschaft, das finanzielle Risiko einer solchen Reise einzugehen; und dann kommen natürlich auch die Unwägbarkeiten und Unannehmlichkeiten im Zusammenhang mit COVID-19 dazu. Das Thema Urlaub in Namibia ist damit leider in Zukunft zumindest für mich höchst fraglich geworden.
Abschließend möchte ich noch anmerken, dass ich in der Vergangenheit sehr oft meinen Urlaub in Namibia (insgesamt 35 x) verbracht habe und von Land und Leuten begeistert war und bin. Besonders enttäuschend ist es daher, dass ausgerechnet staatliche Stellen ein Verhalten an den Tag legen (und das in Zusammenhang mit einem doch eher unbedeutenden Betrag), das in erster Linie für ein Abschrecken von Touristen geeignet scheint und weniger ein Anreiz bietet, wieder zu kommen. Besonders auffällig ist dabei, dass alle privaten Anbieter, trotz der damit verbundenen existenziellen Nöte angesichts der ausgebliebenen Überseetouristen im letzten halben Jahr, die Erstattungen zügig vorgenommen haben, obwohl es diesen sicher sehr viel schwerer gefallen sein muss als einer staatlichen Institution wie NWR.
Mit freundlichen Grüßen
Klaus Pfeiffer
Aus meiner Sicht kann ich das nicht bestätigen, wenngleich ich eine gewisse Relevanz auch in diesem Zusammenhang sehe. Vielmehr möchte ich den Fokus auf etwas ganz anderes legen. Meine persönliche Erfahrung aus dem Frühjahr zeigt mir, dass auch ganz andere Probleme eine Rolle spielen könnten. So hatte ich eine 6-wöchige Reise nach Namibia langfristig geplant, gebucht und vorab bezahlt, die von Mitte Mai bis Ende Juni stattfinden sollte. Wegen der Reisebeschränkungen und der namibischen Grenzschließung konnte sie natürlich nicht stattfinden. Mir blieb also nur die Stornierung aller meiner Flüge, Unterkunftsreservierungen (Gästefarmen, Hotels, Rastlager), der Fahrzeugmiete usw. Bei den privaten Anbietern war das abgesehen von dem damit verbundenen Aufwand auch kein Problem, auch wenn der Kursverlust des namibischen Dollars bei der Erstattung leider deutlich zu spüren war; aber dies Risiko ist mir als Individualreisender natürlich bewusst.
Ganz anders verhält es sich bei Reservierungen bei Namibia Wildlife Resorts, wo ich bereits im August 2019 13x Unterkunft gebucht hatte, die im Voraus zu bezahlen waren. Insgesamt lag der Betrag bei 22 664 N$. Die durch Corona erforderlichen Stornierungen erfolgten am 18. März und damit außerhalb der 30-Tagefrist, in der eine Stornierung nur mit erhöhten Kosten möglich gewesen wäre. Es war schon schwierig genug, diese Stornierung überhaupt zu übermitteln, da bei meinen Versuchen vor diesem Termin NWR überhaupt nicht reagierte. Erst durch die Hilfe von Freunden vor Ort wurde dann die Stornierung möglich. Meine Buchung wurde angeblich unter einer anderen Nummer geführt als die, die mir auf der Reservierungsbestätigung seitens NWR per Mail mitgeteilt wurde. Relativ zügig erhielt ich dann eine Antwort mit der Aufforderung, ein Formular auszufüllen mit der Versicherung, dass nach Eingang des Formulars die Erstattung des Betrages in 2-4 Wochen erfolgen sollte, also noch im April. Jetzt hätte die Angelegenheit ja eigentlich erledigt sein sollen, zumal ich das Formular natürlich umgehend zurückschickte. Nach 2 Monaten wagte ich am 25. Mai per Mail die Erstattung bei NWR anzumahnen. Schon am 28. Mai erhielt ich tatsächlich eine Antwort mit der Mitteilung, dass eine Erstattung zurzeit nicht vorgenommen würde und erst mit Aufhebung der Reisebeschränkungen in Frage kämen.
Nun war meine Stornierung ja rechtzeitig erfolgt in der Frist, in der auch ohne COVID-19-Probleme eine Absage mit Erstattung möglich gewesen war; und aktuelle Reisebeschränkungen können wahrlich kein Argument für das Zurückhalten von Vorauszahlungen wegen nicht in Anspruch genommenen Unterkünfte in der Vergangenheit sein. Alle weiteren Anfragen bei NWR blieben seitdem unbeantwortet, obwohl inzwischen 6 Monate seit meiner Stornierung vergangen sind.
Hier will ich den Faden zu meiner zu Beginn angedeuteten These aufnehmen. Da ich davon ausgehe, dass es sich nicht um einen Einzelfall handelt, denn ich sehe keinen Grund anzunehmen, dass sich NWR ausgerechnet und ausschließlich meine Person für diese Behandlung ausgesucht hat, liegt es nahe, dass auch andere diese Erfahrung gemacht haben. Dies wiederum führt sicher nicht zur Bereitschaft, das finanzielle Risiko einer solchen Reise einzugehen; und dann kommen natürlich auch die Unwägbarkeiten und Unannehmlichkeiten im Zusammenhang mit COVID-19 dazu. Das Thema Urlaub in Namibia ist damit leider in Zukunft zumindest für mich höchst fraglich geworden.
Abschließend möchte ich noch anmerken, dass ich in der Vergangenheit sehr oft meinen Urlaub in Namibia (insgesamt 35 x) verbracht habe und von Land und Leuten begeistert war und bin. Besonders enttäuschend ist es daher, dass ausgerechnet staatliche Stellen ein Verhalten an den Tag legen (und das in Zusammenhang mit einem doch eher unbedeutenden Betrag), das in erster Linie für ein Abschrecken von Touristen geeignet scheint und weniger ein Anreiz bietet, wieder zu kommen. Besonders auffällig ist dabei, dass alle privaten Anbieter, trotz der damit verbundenen existenziellen Nöte angesichts der ausgebliebenen Überseetouristen im letzten halben Jahr, die Erstattungen zügig vorgenommen haben, obwohl es diesen sicher sehr viel schwerer gefallen sein muss als einer staatlichen Institution wie NWR.
Mit freundlichen Grüßen
Klaus Pfeiffer
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Allgemeine Zeitung
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