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Rückkehr zu vier Quartalen
Rückkehr zu vier Quartalen

Rückkehr zu vier Quartalen

Angemessene Unterrichtszeit und akademische Planung rücken in Vordergrund
Frank Steffen
Von Henriette Lamprecht & Frank Steffen, Windhoek

Gemäß eines Grundsatzplanes des Bildungsministeriums und des Ministeriums für Hochschulbildung, würden vier Quartale eine „angemessene Unterrichts- und Schulplanung“ berücksichtigen. Obwohl sie vom normalen Schulkalender abweicht, würde sie die psycho-sozialen Auswirkungen der Pandemie auf die Gesellschaft sowie die Lehrer und Schüler negieren. Indessen müsse ein Plan Lehrkräften und Lernenden genügend Zeit für den persönlichen Unterricht sowie die Benotung einräumen.

Dieser Vorschlag biete den Schülern eine Frist von einem weiteren Monat und verhindere, dass sie im Winter zur Schule müssen. Die Schule würde formell am Freitag, dem 4. Juni 2021 geschlossen und am 2. August 2021 wieder geöffnet. Eine Privatschule hat bereits diesbezügliche Botschaften an die Eltern verschickt.

Eine zweite Option visiert ebenfalls vier Quartale an, wobei die Schule bereits am 3. Juni eröffnet und am 12. März 2021 wieder geschlossen wird. Das nächste akademische Jahr würde dann am 12. April beginnen und die Ergebnisse der NSSC-O- und NSSC-H-Prüfungen im Mai veröffentlicht. Hierbei würde das aktuelle akademische Jahr bis zum 20. November als drittes Quartal fortgesetzt, während das vierte Quartal vom 11. Januar bis 12. März 2021 laufen würde. Die Tage zwischen dem 20. April und dem 2. Juni gelten als „Schonfrist“, in der die Schüler nicht offiziell geprüft werden. Der Unterricht wird während dieses Zeitraums durch Online-Unterricht angereichert.

Die dritte Alternative erlaubt 13 Tage weniger Unterricht als die normale Mindestanforderung von 195 Tagen, bleibt aber bei drei Semestern. Das zweite Tertial würde am 3. Juni beginnen und am 21. August enden, und das dritte Tertial würde vom 1. September bis zum 18. Dezember dauern. Alle Samstage des zweiten Semesters - ausgenommen die der ersten und letzten Semesterwoche - und die Samstage der ersten drei Wochen des dritten Semesters würden zu Unterrichtstagen werden.

Die nationale Prüfung für NSSC-O und NSSC-H vom 26. Oktober bis 18. Dezember würde dem erforderlichen Zugang zu internationalen Kurierdiensten unterliegen, da das Prüfungsmaterial aus Großbritannien kommt.

Die vierte Alternative ist auch die riskanteste, da der Unterricht unmittelbar nach der Ausgangssperre beginnen würde - Lehrer müssten am 6. Mai in die Schulen zurückkehren. Die Schüler würden landesweit vom 18. Mai bis zum 21. August in die Schulen zurückkehren. Das dritte Semester würde am 1. September beginnen und am 18. Dezember enden (wobei fünf Samstage eingearbeitet werden müssten). Die nationalen Prüfungen NSSC-O und NSSC-H würden wie in Option drei stattfinden.

Kapazität wird zu Herausforderung

Der Masterplan warnt davor, dass die derzeitige Größe der Klassenzimmer die von der Weltgesundheitsorganisation WHO vorgeschriebene Entfernung, von mindestens einem Meter zwischen Personen, nicht unterstützt. Außerdem entspricht der aktuelle Stand der sanitären Einrichtungen in vielen Schulen nicht den erforderlichen Normen.

Namibia hat derzeit landesweit 804 079 Schüler an 1 920 Schulen. Nach Angaben des Ministeriums haben 32 Prozent (614) der Schulen keine Telekommunikation, 18 Prozent (346) sind ohne Stromversorgung, 13 Prozent (250) haben keine sanitären Einrichtungen und 11 Prozent (211) haben keinen Zugang zu Wasser.

Der Zugang zu Kommunikationstechnologien wie dem Internet, ist auf städtische Schulen beschränkt, während die Kosten für den gleichberechtigten Zugang für alle Schüler teuer sind. In vielen Schulen des Landes ist der Zugang zu Wasser und sanitären Einrichtungen immer noch eine Herausforderung. Außerdem sind die Ernährungsprogramme für bedürftige Schüler gefährdet.

In Bezug auf die Hochschulbildung hat das Land derzeit 67 000 Studenten an 86 öffentlichen und privaten Berufs- sowie 16 Hochschuleinrichtungen. Etwa 25 Prozent der Lernenden haben keinen Zugang zu Computern oder Daten.

Private Hochschuleinrichtungen verfügen nicht über die Infrastruktur und Kapazität, um Programme auf Online-Bildung umzustellen. Letzteres ist auch keine Option für Studenten in berufsorientierten Bereichen, da der Unterricht zu 70 Prozent aus praktischen und zu 30 Prozent aus theoretischen Lehrmaterialien besteht. Fast 30 000 Studenten haben auch keinen Zugang zu Laptops oder Tablets und sind ferner von den Data-Kosten betroffen.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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