„Recht auf Leben überwiegt“
Abtreibungsgesetz: Kirchen sprechen sich gegen Legalisierung aus
Von Steffi Balzar, Windhoek
Die Position des namibischen Kirchenrats (CCN) ist deutlich: „Wir stehen vor einer Entscheidung über Leben und Tod, und als Christen, die 80 Prozent der namibischen Bevölkerung ausmachen, entscheiden wir uns immer wieder neu fürs Leben“, erklärte gestern der CCN-Generalsekretär Ludwig Beukes, der für 16 namibische Gemeinden spreche.
Er betonte, dass Namibia „zwar laut der staatlichen Vision 2030 ein säkularer Staat“ sei, jedoch das Christentum nach wie vor die am weitesten verbreitete Religion sei. „Die Ehrfurcht vor Gott leitet mehr als alles andere die Entscheidungsfindung in Namibia und ist richtungsweisend für den Erhalt einer gerechten und moralischen Gesellschaft“, heißt es in dem Dokument. Beukes erklärte weiter, dass die namibische Verfassung vorgibt, dass das Recht auf Leben respektiert und geschützt werden soll und dass „kein Gericht oder Tribunal die Macht haben darf, einen Menschen zum Tode zu verurteilen“. Die Legalisierung von Abtreibung stehe somit auch im Konflikt mit dem Gesetz, meint der Generalsekretär des Kirchenrats.
Beukes erklärte, dass Abtreibung als „schnelle Lösung“ missbraucht werden könne und Frauen, die sich dafür entscheiden, den Schwangerschaftsabbruch „für den Rest ihres Lebens bereuen“, so der Kirchensprecher. „Eine Abtreibung macht die Schwangerschaft nicht rückgängig - die Frau wird Mutter eines toten Kindes“, so der CCN-Generalsekretär, der zudem einen Widerspruch sieht: Die Regierung kämpfe in Zeiten der COVID-19-Pandemie um jedes Leben, führe aber gleichzeitig eine Debatte über „Abtreibungen auf Abruf“, die „weitere Leben kosten könnte“.
In einer Petition, die gestern dem Parlament übergeben wurde, erklärt der Kirchenrat: „Als Teil der Gesellschaft erkennen wir an, dass es bezüglich ungewollter Schwangerschaften in Namibia ein Problem gibt vor allem unter Minderjährigen, die ‚unsichere Abtreibungen‘ vornehmen.“ Die Kirchen sind aber der Meinung, dass die „Ursache“ in Angriff genommen werden müsse: Ein unverantwortliches Sexualverhalten und fehlendes Verantwortungsbewusstsein - besonders bei jungen Leuten - seien „ein Teil des Problems“ und Abtreibungen nicht die Lösung.
„Die Kirche möchte Teil der Lösung ungewollter Schwangerschaften sein“, so der CCN. So würden Gemeinden weiterhin „emotionalen Beistand“ leisten. Zudem sollten Aufklärungskampagnen an Schulen gestartet, Adoptionen in den Vordergrund gerückt und entsprechende Institutionen unterstützt werden, die Findelkinder aufnehmen.
Die Position des namibischen Kirchenrats (CCN) ist deutlich: „Wir stehen vor einer Entscheidung über Leben und Tod, und als Christen, die 80 Prozent der namibischen Bevölkerung ausmachen, entscheiden wir uns immer wieder neu fürs Leben“, erklärte gestern der CCN-Generalsekretär Ludwig Beukes, der für 16 namibische Gemeinden spreche.
Er betonte, dass Namibia „zwar laut der staatlichen Vision 2030 ein säkularer Staat“ sei, jedoch das Christentum nach wie vor die am weitesten verbreitete Religion sei. „Die Ehrfurcht vor Gott leitet mehr als alles andere die Entscheidungsfindung in Namibia und ist richtungsweisend für den Erhalt einer gerechten und moralischen Gesellschaft“, heißt es in dem Dokument. Beukes erklärte weiter, dass die namibische Verfassung vorgibt, dass das Recht auf Leben respektiert und geschützt werden soll und dass „kein Gericht oder Tribunal die Macht haben darf, einen Menschen zum Tode zu verurteilen“. Die Legalisierung von Abtreibung stehe somit auch im Konflikt mit dem Gesetz, meint der Generalsekretär des Kirchenrats.
Beukes erklärte, dass Abtreibung als „schnelle Lösung“ missbraucht werden könne und Frauen, die sich dafür entscheiden, den Schwangerschaftsabbruch „für den Rest ihres Lebens bereuen“, so der Kirchensprecher. „Eine Abtreibung macht die Schwangerschaft nicht rückgängig - die Frau wird Mutter eines toten Kindes“, so der CCN-Generalsekretär, der zudem einen Widerspruch sieht: Die Regierung kämpfe in Zeiten der COVID-19-Pandemie um jedes Leben, führe aber gleichzeitig eine Debatte über „Abtreibungen auf Abruf“, die „weitere Leben kosten könnte“.
In einer Petition, die gestern dem Parlament übergeben wurde, erklärt der Kirchenrat: „Als Teil der Gesellschaft erkennen wir an, dass es bezüglich ungewollter Schwangerschaften in Namibia ein Problem gibt vor allem unter Minderjährigen, die ‚unsichere Abtreibungen‘ vornehmen.“ Die Kirchen sind aber der Meinung, dass die „Ursache“ in Angriff genommen werden müsse: Ein unverantwortliches Sexualverhalten und fehlendes Verantwortungsbewusstsein - besonders bei jungen Leuten - seien „ein Teil des Problems“ und Abtreibungen nicht die Lösung.
„Die Kirche möchte Teil der Lösung ungewollter Schwangerschaften sein“, so der CCN. So würden Gemeinden weiterhin „emotionalen Beistand“ leisten. Zudem sollten Aufklärungskampagnen an Schulen gestartet, Adoptionen in den Vordergrund gerückt und entsprechende Institutionen unterstützt werden, die Findelkinder aufnehmen.
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Allgemeine Zeitung
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