Loading svg Please wait while we translate the article
ReconAfrica-Einschätzung birgt massive Gefahr
ReconAfrica-Einschätzung birgt massive Gefahr

ReconAfrica-Einschätzung birgt massive Gefahr

Shifeta verspricht Umweltschutz gemäss der namibischen Verfassung
Frank Steffen
Von Frank Steffen, Windhoek

Das kanadische Gas- und Ölexplorationsunternehmen, Reconnaissance Energy Africa (ReconAfrica) hatte zum Ende der vergangenen Woche seine ersten Einschätzungen der seismischen Akquisition bekanntgemacht. Es seien qualitativ hochwertige Daten hervorgebracht worden beziehungsweise eine Vielzahl struktureller und stratigraphischer Merkmale aufgedeckt worden.

ReconAfrica verspricht sich viel Erfolg für das bevorstehende Bohrprogramm, das Anfang des ersten Quartals 2022 beginnen soll. Jede Pressemitteilung ist bisher erfolgt, ohne dass dies mit einer Pressekonferenz verbunden wird. Dadurch entsteht wiederholt der Vorwurf, dass ReconAfrica diese Art Daten unangefochten in den Raum stellt, sich aber nicht unangenehmen Fragen seitens der Medien oder gar informierten Fachkräften stellt. So stehen die im kommenden Jahr anvisierten weiteren Bohrungen erneut im krassen Gegensatz zu ReconAfricas – auch in dieser Pressemitteilung, wie in jeder Mitteilung zuvor, wiederholten – Beteuerung, sich strikt an alle Gesetze zu halten.

Die Umweltverträglichkeitsprüfung (EIA) auf der die ausgestellte Umweltverträglichkeitsbescheinigung (ECC) sowie die daraus resultierenden Bohrgenehmigung beruhen, hatte grundsätzlich zwei Testbohrungen in Aussicht gestellt. Eine dritte Bohrung war nie Teil der Unterlagen, wenngleich das Ministerium für Bergbau und Energie (MME) früher im Jahr plötzlich eine dritte Bohrung ins Gespräch brachte. Planungskarten von ReconAfrica zeigen von Anfang an gleich sechs solche Bohrlöcher an und die nächst Bohrung soll scheinbar in der Umgebung von Gcaru vorgenommen werden.

In einem Gespräch mit dem namibischen Minister für Umwelt, Forstwirtschaft und Tourismus (MEFT), Pohamba Shifeta, der momentan an der COP26-Klimakonferenz in Glasgow (Schottland) teilnimmt, versicherte dieser der AZ-Schwester Namibian Sun, dass „die namibische Regierung keinerlei Aktivitäten im Lande erlauben wird, wenn diese eine maßgeblich-negative Auswirkung auf die Umwelt haben“. Damit äußert sich der Minister erstmals wieder persönlich zu dieser Angelegenheit, denn bisher schien er nur die Situation beobachten zu wollen.

Shifeta bezog sich dabei auf direkte Fragen, welche die Erschließung von Öl und Gas in Namibia sowie Botswana in Frage stellen, denn wenngleich sich das Projekt erst in der Explorationsphase befindet, nehmen die Bedenken hinsichtlich der möglichen Umweltauswirkungen durch die künftige Exploration ständig zu. Namibier, worunter die hiesige Vertreterin der Fridays-for-Future-Bewegung, Ina-Marie Shikongo, hatten diese Sorgen wiederholt auf verschiedenen Medienveranstaltungen in Glasgow gewissermassen zu Protokoll gegeben.

„Egal wie viel Geld angeboten wird oder wie groß das wirtschaftliche Vorhaben und seine damit verbundenen Vorteile sein mögen, können wir die Zukunft unseres Landes nicht opfern“, meinte Shifeta und wies auf die in der namibischen Verfassung verankerten Pflicht, die Umwelt zu erhalten.

Umweltschützer und Fachkräfte verurteilen indessen die neuste Seismik-Mitteilung als „typische ReconAfrica-Mitteilung, die wieder einmal dem Leser keine Information mitteilt, die normalerweise von Explorationsunternehmen bekanntgemacht werden“. Der Geologe Jan Arkert folgert: „Das ist ganz einfach weil es dort kein wirtschaftlich-erschließbares Ölvorkommen gibt!“

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu hinterlassen

Katima Mulilo: 23° | 38° Rundu: 24° | 35° Eenhana: 23° | 35° Oshakati: 25° | 34° Ruacana: 24° | 35° Tsumeb: 22° | 33° Otjiwarongo: 20° | 32° Omaruru: 22° | 36° Windhoek: 21° | 33° Gobabis: 23° | 34° Henties Bay: 15° | 19° Swakopmund: 15° | 16° Walvis Bay: 14° | 23° Rehoboth: 21° | 34° Mariental: 21° | 36° Keetmanshoop: 18° | 36° Aranos: 22° | 36° Lüderitz: 15° | 26° Ariamsvlei: 18° | 36° Oranjemund: 14° | 22° Luanda: 24° | 25° Gaborone: 22° | 36° Lubumbashi: 17° | 34° Mbabane: 18° | 32° Maseru: 15° | 32° Antananarivo: 17° | 29° Lilongwe: 22° | 35° Maputo: 22° | 36° Windhoek: 21° | 33° Cape Town: 16° | 23° Durban: 20° | 26° Johannesburg: 18° | 33° Dar es Salaam: 26° | 32° Lusaka: 22° | 36° Harare: 20° | 31° #REF! #REF!