Rede im Sinne der Versöhnung
Wie Frau Ministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul in ihren Ausführungen anlässlich der Einweihung des Kultur- und Touristenzentrums in Okakarara bekannt hat, anerkennt sie "schmerzvoll die Greueltaten der deutschen Kolonialisten" und "ehrt mit großem Respekt die tapferen Frauen und Männer der Herero", die für ihre Freiheit gekämpft hätten. Ihre politisch korrekten Höflichkeiten kumulierten in der Bitte, die Herero mögen "die Sünden unserer Vorfahren vergeben". Als sozial engagierter Mensch, ist es freilich das Recht von Frau Wieczorek-Zeul, dem menschlichen Leid, das in jedem Krieg jedem Volk widerfährt, zu gedenken. Auch viele andere Äußerungen der Ministerin lassen auf ihre humane Grundeinstellung schließen, was sie ehrt. Ein etwaiges einseitiges Schuldbekenntnis eines Repräsentanten der Bundesrepublik Deutschland aber darf nicht unkommentiert bleiben, da ein solches Bekenntnis historisch gesehen nicht zu rechtfertigen ist.
Wie in den beiden Büchern "Der Hereroaufstand 1904" und "Völkermord an den Herero in Deutsch-Südwestafrika? Widerlegung einer Lüge" dargestellt, haben entgegen vielen zeitgeistkonformen und politisch korrekten Verlautbarungen und Unterstellungen keine Greueltaten an den Herero stattgefunden. Die historischen Fakten sprechen für sich. Kein geringerer als Oberst Deimling, welcher sich als General bereits 1918 der die Weimarer Republik verteidigenden Deutschen Demokratischen Partei (DDP) angeschlossen hatte, 1924 den der SPD nahestehenden Kampfverband Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold mitgestaltete und sich später zum Pazifismus bekannte, bestätigt, daß trotz der bestialischen Roheit, die die Herero den deutschen Verwundeten gegenüber an den Tag gelegt hatten - und nicht etwa umgekehrt! -, insgesamt Tausende Herero gefangengenommen und menschlich behandelt wurden: "Unschuldige, wehrlose Gefangene und Weiber sind stets human und mit größter Geduld behandelt worden; ich habe oft gesehen, wie unsre Leute ihr bißchen Wasser und ihr bißchen Kost mit den Gefangenen geteilt haben." Die allgemeine humane Grundeinstellung der deutschen Soldaten war unter den sich ergebenden Herero bzw. den gefangengenommenen Herero bekannt.
Es liegen einige beeindruckende und vor allem authentische Hereroquellen vor, die die allgemeine humanitäre Einstellung der Angehörigen der Kaiserlichen Schutztruppe anerkennen. Sie alle bestätigen das Gegenteil von den Vorwürfen angeblicher Misshandlungen und Greuel. Kein Wunder, dass diese Quellen von den Verfechtern der Völkermordthese ignoriert oder geleugnet werden.
Der bedeutende Evangelist Andreas Kukuri, der die Gefechte am Waterberg am 11. August 1904 als neunzehnjähriger Mann erlebt und die Omaheke im September 1904 durchquert hatte, bekannte unter anderem: "Und auf diese Weise gingen wir voran bis nach Gobabis. Und dort wurden wir von der großen Truppe von Ludwig von Estorff erreicht. Und hier war es, wo wir eingeholt wurden. Aber Herr Ludwig von Estorff sandte zu Missionar Eich (Botschaft), dass die Herero mit dem Krieg Schluss machen sollten. Lasst uns wirklich miteinander Frieden machen!" Und Missionar Eich sprach mit ihnen, und sie wurden veranlasst, ihre Gewehre niederzulegen. "Es war keine Hilfe (mehr für uns), wir mussten gegenseitig Frieden machen. Und wir kehrten in unsere Gebiete zurück."
Ein anderes Beispiel stellt die beeindruckende Sammlung von Erzählungen ehrwürdiger Hereroältester dar. Mitte der 80er Jahre wurden im Zuge von Dokumentationsarbeiten mehrere ältere Herero durch das Michael Scott Oral Records Project interviewt, unter ihnen A. Kaputu, Kenapeta Tjatindi, Willy Njanekua, Kasisanda Muuondjo und Nicolas Tuvahi. Diese Weisen erzählten aus dem Leben ihres Volkes, berichteten von seiner Kultur und von seiner Geschichte, seinen großen Häuptlingen und den wichtigsten Kriegen. Nicht einer von ihnen fand die Verfolgung nach der Schlacht am Waterberg auch nur erwähnenswert. Eine erstaunliche Tatsache angesichts der gegenwärtig propagierten Kampagne bezüglich des angeblich stattgefundenen "Genozids".
Als eine wichtige Epoche ihrer Geschichte hingegen zählt der "Krieg der Schilder" (War of the Shields) gegen die Tswanas, der damit endete, dass die Herero dem aus Betschuanaland eingefallenen Feind die Ausrottung androhten: "Nicht ein einziger von euch wird nach Botswana zurückkehren. Ihr werdet allesamt hier ausgerottet werden." Den späteren "Krieg des Hauses" (War of the House) gegen die Nama, ebenfalls ein einschneidendes Ereignis in der Geschichte der Herero, entschieden die Herero für sich, nachdem sie den nach endlosen Gefechten übrig gebliebenen und in Hütten geflüchteten Feind bei lebendigem Leib verbrannten: "Einige von ihnen wurden [zunächst] gerettet, aber nicht, weil sie vor der Gefahr wegliefen, sondern in die Unterkunft rannten. Daraufhin setzten die Herero die Unterkunft in Brand. Das war das Ende des Krieges des Hauses."
Denken wir des Weiteren an die geradezu charakteristische Aussage von Amanda, der gebildeten Tochter von Kapitän Zacharias von Otjimbingwe, die zugab, sich fangen gelassen zu haben, weil sie wisse, dass deutsche Soldaten den Hererofrauen kein Leid zufügten. Diese Beispiele belegen unzweifelhaft die tadellose Einstellung der deutschen Soldaten, die sich en gros zu Ausschreitungen gegen Eingeborene nicht haben hinreißen lassen!
Hans Germani, weltbekannter Journalist der deutschen Tageszeitung Die Welt, sprach Ende der 70er Jahre mit dem Präsidenten der Oppositionspartei, der Demokratischen Turnhallen Allianz (DTA), Oberhäuptling Clemens Kapuuo, über die politische Lage und die Geschichte Südwestafrikas. Germani stellte dem Herero-Chef die Frage, was er als Herero eigentlich den Deutschen gegenüber fühle - dem Volk, das man beschuldige, einen Genozid an seinem Volk begangen zu haben. Kapuuo antwortete hierauf: "Wissen Sie, das ist eigentlich Unsinn. Wir sind zwei Kämpfervölker, die besten hier in Südwest. Wir haben damals gegeneinander gekämpft, Ihr seid die Stärkeren gewesen. Gewiss, viele von uns starben auf der Flucht durch die Wüste - aber was soll das? Man sollte vermeiden, in alten Gräbern zu wühlen, da kommt nie eine Zukunft heraus." In einem Gespräch mit einem Vertreter der in Windhoek ansässigen "Kameradschaft Deutscher Soldaten" bekannte Kapuuo auf die Frage, warum sich die Herero und die hiesigen Deutschen - die "deutschsprachigen Namibier" - so gut verstehen, die bündige, alles sagende Antwort: "Weil sie seit diesem Krieg (1904) Frieden haben!" Dieser Frieden wird gegenwärtig von Kräften bedroht, die entweder aus materiellen und/oder politischen Motiven heraus historische Tatsachen entstellen und fälschen.
Während des Hereroaufstandes war der britische Militärattaché Colonel Trench vor Ort gewesen: Er war mit dem Hauptquartier viele Monate lang direkt an der Front und dementsprechend Augenzeuge der Kampfhandlungen. Wer - wenn nicht er! - würde als glaubwürdiger Zeuge über etwaige Menschenrechtsverletzungen berichtet haben? In den maßgeblichen Archiven liegen, wie dies Heiner R. Schneider-Waterberg einmal mehr in seinem jüngsten Aufsatz für die "Gesellschaft für Wissenschaftliche Entwicklung" (Swakopmund) nachgewiesen hat, jedoch keine Dokumente vor, die auch nur den kleinsten Hinweis darauf geben, dass dieser hochkarätige Offizier seinen Vorgesetzten in London Meldung über beobachtete Greuel erstattet hätte! Diese Tatsache ist von elementarer Wichtigkeit, denn es ist selbstverständlich, dass Trench - hätte es Vorkommnisse gegeben, die auch nur im entferntesten mit Misshandlungen oder gar mit einem Genozid in Verbindung gebracht werden könnten - mit hundertprozentiger Sicherheit diese Verbrechen seiner Dienststelle gemeldet und nicht verschwiegen hätte. Die Tatsache, dass keinerlei derartiger Berichte vorliegen, ist freilich konsequent, denn es haben - und davon bin ich angesichts des mir vorliegenden und ausgewerteten Forschungsmaterials überzeugt - während der Niederschlagung des Hereroaufstandes keine von Deutschen begangene Greuel stattgefunden.
Die Verfassung Namibias gründet sich nicht zuletzt auf dem Gesetz der nationalen Versöhnung. Der Inhalt vieler Reden in Okakarara am Wochenende (und vieler Beiträge in den Medien) stehen diesem hohen Ideal entgegen. Frau Wieczorek-Zeul hat diesen Versuchen, die nationale Versöhnung zu gefährden, mit ihren auf Humanität begründeten Worten, die in Privatgesprächen noch näher erläutert werden konnten, dankenswerterweise widersprochen.
Dr. Claus Nordbruch
Pretoria, zurzeit Okakarara
Wie in den beiden Büchern "Der Hereroaufstand 1904" und "Völkermord an den Herero in Deutsch-Südwestafrika? Widerlegung einer Lüge" dargestellt, haben entgegen vielen zeitgeistkonformen und politisch korrekten Verlautbarungen und Unterstellungen keine Greueltaten an den Herero stattgefunden. Die historischen Fakten sprechen für sich. Kein geringerer als Oberst Deimling, welcher sich als General bereits 1918 der die Weimarer Republik verteidigenden Deutschen Demokratischen Partei (DDP) angeschlossen hatte, 1924 den der SPD nahestehenden Kampfverband Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold mitgestaltete und sich später zum Pazifismus bekannte, bestätigt, daß trotz der bestialischen Roheit, die die Herero den deutschen Verwundeten gegenüber an den Tag gelegt hatten - und nicht etwa umgekehrt! -, insgesamt Tausende Herero gefangengenommen und menschlich behandelt wurden: "Unschuldige, wehrlose Gefangene und Weiber sind stets human und mit größter Geduld behandelt worden; ich habe oft gesehen, wie unsre Leute ihr bißchen Wasser und ihr bißchen Kost mit den Gefangenen geteilt haben." Die allgemeine humane Grundeinstellung der deutschen Soldaten war unter den sich ergebenden Herero bzw. den gefangengenommenen Herero bekannt.
Es liegen einige beeindruckende und vor allem authentische Hereroquellen vor, die die allgemeine humanitäre Einstellung der Angehörigen der Kaiserlichen Schutztruppe anerkennen. Sie alle bestätigen das Gegenteil von den Vorwürfen angeblicher Misshandlungen und Greuel. Kein Wunder, dass diese Quellen von den Verfechtern der Völkermordthese ignoriert oder geleugnet werden.
Der bedeutende Evangelist Andreas Kukuri, der die Gefechte am Waterberg am 11. August 1904 als neunzehnjähriger Mann erlebt und die Omaheke im September 1904 durchquert hatte, bekannte unter anderem: "Und auf diese Weise gingen wir voran bis nach Gobabis. Und dort wurden wir von der großen Truppe von Ludwig von Estorff erreicht. Und hier war es, wo wir eingeholt wurden. Aber Herr Ludwig von Estorff sandte zu Missionar Eich (Botschaft), dass die Herero mit dem Krieg Schluss machen sollten. Lasst uns wirklich miteinander Frieden machen!" Und Missionar Eich sprach mit ihnen, und sie wurden veranlasst, ihre Gewehre niederzulegen. "Es war keine Hilfe (mehr für uns), wir mussten gegenseitig Frieden machen. Und wir kehrten in unsere Gebiete zurück."
Ein anderes Beispiel stellt die beeindruckende Sammlung von Erzählungen ehrwürdiger Hereroältester dar. Mitte der 80er Jahre wurden im Zuge von Dokumentationsarbeiten mehrere ältere Herero durch das Michael Scott Oral Records Project interviewt, unter ihnen A. Kaputu, Kenapeta Tjatindi, Willy Njanekua, Kasisanda Muuondjo und Nicolas Tuvahi. Diese Weisen erzählten aus dem Leben ihres Volkes, berichteten von seiner Kultur und von seiner Geschichte, seinen großen Häuptlingen und den wichtigsten Kriegen. Nicht einer von ihnen fand die Verfolgung nach der Schlacht am Waterberg auch nur erwähnenswert. Eine erstaunliche Tatsache angesichts der gegenwärtig propagierten Kampagne bezüglich des angeblich stattgefundenen "Genozids".
Als eine wichtige Epoche ihrer Geschichte hingegen zählt der "Krieg der Schilder" (War of the Shields) gegen die Tswanas, der damit endete, dass die Herero dem aus Betschuanaland eingefallenen Feind die Ausrottung androhten: "Nicht ein einziger von euch wird nach Botswana zurückkehren. Ihr werdet allesamt hier ausgerottet werden." Den späteren "Krieg des Hauses" (War of the House) gegen die Nama, ebenfalls ein einschneidendes Ereignis in der Geschichte der Herero, entschieden die Herero für sich, nachdem sie den nach endlosen Gefechten übrig gebliebenen und in Hütten geflüchteten Feind bei lebendigem Leib verbrannten: "Einige von ihnen wurden [zunächst] gerettet, aber nicht, weil sie vor der Gefahr wegliefen, sondern in die Unterkunft rannten. Daraufhin setzten die Herero die Unterkunft in Brand. Das war das Ende des Krieges des Hauses."
Denken wir des Weiteren an die geradezu charakteristische Aussage von Amanda, der gebildeten Tochter von Kapitän Zacharias von Otjimbingwe, die zugab, sich fangen gelassen zu haben, weil sie wisse, dass deutsche Soldaten den Hererofrauen kein Leid zufügten. Diese Beispiele belegen unzweifelhaft die tadellose Einstellung der deutschen Soldaten, die sich en gros zu Ausschreitungen gegen Eingeborene nicht haben hinreißen lassen!
Hans Germani, weltbekannter Journalist der deutschen Tageszeitung Die Welt, sprach Ende der 70er Jahre mit dem Präsidenten der Oppositionspartei, der Demokratischen Turnhallen Allianz (DTA), Oberhäuptling Clemens Kapuuo, über die politische Lage und die Geschichte Südwestafrikas. Germani stellte dem Herero-Chef die Frage, was er als Herero eigentlich den Deutschen gegenüber fühle - dem Volk, das man beschuldige, einen Genozid an seinem Volk begangen zu haben. Kapuuo antwortete hierauf: "Wissen Sie, das ist eigentlich Unsinn. Wir sind zwei Kämpfervölker, die besten hier in Südwest. Wir haben damals gegeneinander gekämpft, Ihr seid die Stärkeren gewesen. Gewiss, viele von uns starben auf der Flucht durch die Wüste - aber was soll das? Man sollte vermeiden, in alten Gräbern zu wühlen, da kommt nie eine Zukunft heraus." In einem Gespräch mit einem Vertreter der in Windhoek ansässigen "Kameradschaft Deutscher Soldaten" bekannte Kapuuo auf die Frage, warum sich die Herero und die hiesigen Deutschen - die "deutschsprachigen Namibier" - so gut verstehen, die bündige, alles sagende Antwort: "Weil sie seit diesem Krieg (1904) Frieden haben!" Dieser Frieden wird gegenwärtig von Kräften bedroht, die entweder aus materiellen und/oder politischen Motiven heraus historische Tatsachen entstellen und fälschen.
Während des Hereroaufstandes war der britische Militärattaché Colonel Trench vor Ort gewesen: Er war mit dem Hauptquartier viele Monate lang direkt an der Front und dementsprechend Augenzeuge der Kampfhandlungen. Wer - wenn nicht er! - würde als glaubwürdiger Zeuge über etwaige Menschenrechtsverletzungen berichtet haben? In den maßgeblichen Archiven liegen, wie dies Heiner R. Schneider-Waterberg einmal mehr in seinem jüngsten Aufsatz für die "Gesellschaft für Wissenschaftliche Entwicklung" (Swakopmund) nachgewiesen hat, jedoch keine Dokumente vor, die auch nur den kleinsten Hinweis darauf geben, dass dieser hochkarätige Offizier seinen Vorgesetzten in London Meldung über beobachtete Greuel erstattet hätte! Diese Tatsache ist von elementarer Wichtigkeit, denn es ist selbstverständlich, dass Trench - hätte es Vorkommnisse gegeben, die auch nur im entferntesten mit Misshandlungen oder gar mit einem Genozid in Verbindung gebracht werden könnten - mit hundertprozentiger Sicherheit diese Verbrechen seiner Dienststelle gemeldet und nicht verschwiegen hätte. Die Tatsache, dass keinerlei derartiger Berichte vorliegen, ist freilich konsequent, denn es haben - und davon bin ich angesichts des mir vorliegenden und ausgewerteten Forschungsmaterials überzeugt - während der Niederschlagung des Hereroaufstandes keine von Deutschen begangene Greuel stattgefunden.
Die Verfassung Namibias gründet sich nicht zuletzt auf dem Gesetz der nationalen Versöhnung. Der Inhalt vieler Reden in Okakarara am Wochenende (und vieler Beiträge in den Medien) stehen diesem hohen Ideal entgegen. Frau Wieczorek-Zeul hat diesen Versuchen, die nationale Versöhnung zu gefährden, mit ihren auf Humanität begründeten Worten, die in Privatgesprächen noch näher erläutert werden konnten, dankenswerterweise widersprochen.
Dr. Claus Nordbruch
Pretoria, zurzeit Okakarara
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Allgemeine Zeitung
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