Reden pendeln zwischen Ahnen-Beschwörung, Reparation
Windhoek - Zur Einleitung der Requiem-Feier auf dem Heldenacker anlässlich der Rückführung von 20 Schädeln (AZ berichtete aus den Reden von Präsident Pohamba und Botschafter Kochanke) rief der lutherische Bischof Dr. Zephania Kameeta auch namibische Ahnen direkt an: "Liebe Vorfahren, Ihr wurdet vom Boden Namibias genommen und jetzt seid Ihr zurück, so dass Ihr bei der Wiederkehr von Jesus wieder aufstehen könnt." Kameeta führte die Zeremonie mit der Zielsetzung ein, dass die Zusammenkunft auf dem Heldenacker der Heilung und der Versöhnung zu dienen habe. Das allein genüge nicht, weil in Namibia zugleich Kriminalität und Korruption bekämpft werden müssten.
Den Aufruf zur Versöhnung haben die Chefs Dawid Frederick von Bethanien, Hererochef Alfons Maharero sowie Ovambanderu-Chefin Aletta Nguvauva jedoch nicht als Aufforderung zur Selbstzensur erfahren. Frederick verlangt von Deutschland, "die Verantwortung" für das Kolonialgeschehen zu übernehmen. Dass er eine solche Zusage bei seinem Besuch zur Schädelmission in Deutschland nicht erhalten hat, erfährt Frederick als große Enttäuschung. Die Kolonialverwaltung, so behauptet er, habe die Einwohner als "Untermenschen" betrachtet und ihre Körperteile als "Artikel" hantiert. "Wir werden weiter das fordern, was uns zusteht."
Er berichtete, dass bei Straßenbauarbeiten bei Lüderitzbucht viele Gebeine zutage gefördert worden seien. Er habe sie in 24 Säcke gesammelt und halte sie für Überbleibsel des "Genozid-Feldzugs". Fragen nach der Verifizierung - ob es sich um Gebeine aus dem Krieg oder der Grippenepidemie von 1918 handelt - hat Frederick nicht gestellt. Er verlangt, dass sich die Bundesregierung mit den Nama und Herero an den Tisch setzt, um über Reparation zu verhandeln. Einen "offenen Dialog" über das Thema fordert auch Chef Alfons Mahaero. "Der Prozess der wahren Aussöhnung sollte in vollständige Reparation gipfeln, nicht nach den Bedingungen der deutschen Regierung sonder als Ergebnis des offenen Dialogs mit den Gemeinschaften, die unter deutschen Brutalitäten gelitten haben." Maharero erkennt und schätzt die bilateralen Beziehungen zwischen der namibischen und deutschen Regierung an, "aber wir können das Konzept der Entwicklungshilfe als Antwort auf unsere Forderung nach restaurativer Gerechtigkeit nicht länger so akzeptieren." Chef Riruako fügte hinzu, dass der Kampf um "restaurative Gerechtigkeit" ohne die Beteiligung der namibischen Regierung nicht wirksam sein könne.
Von Präsident Pohamba erhielten die Bittsteller am Mittwoch auf dem Heldenacker keine solche Zusage.
Den Aufruf zur Versöhnung haben die Chefs Dawid Frederick von Bethanien, Hererochef Alfons Maharero sowie Ovambanderu-Chefin Aletta Nguvauva jedoch nicht als Aufforderung zur Selbstzensur erfahren. Frederick verlangt von Deutschland, "die Verantwortung" für das Kolonialgeschehen zu übernehmen. Dass er eine solche Zusage bei seinem Besuch zur Schädelmission in Deutschland nicht erhalten hat, erfährt Frederick als große Enttäuschung. Die Kolonialverwaltung, so behauptet er, habe die Einwohner als "Untermenschen" betrachtet und ihre Körperteile als "Artikel" hantiert. "Wir werden weiter das fordern, was uns zusteht."
Er berichtete, dass bei Straßenbauarbeiten bei Lüderitzbucht viele Gebeine zutage gefördert worden seien. Er habe sie in 24 Säcke gesammelt und halte sie für Überbleibsel des "Genozid-Feldzugs". Fragen nach der Verifizierung - ob es sich um Gebeine aus dem Krieg oder der Grippenepidemie von 1918 handelt - hat Frederick nicht gestellt. Er verlangt, dass sich die Bundesregierung mit den Nama und Herero an den Tisch setzt, um über Reparation zu verhandeln. Einen "offenen Dialog" über das Thema fordert auch Chef Alfons Mahaero. "Der Prozess der wahren Aussöhnung sollte in vollständige Reparation gipfeln, nicht nach den Bedingungen der deutschen Regierung sonder als Ergebnis des offenen Dialogs mit den Gemeinschaften, die unter deutschen Brutalitäten gelitten haben." Maharero erkennt und schätzt die bilateralen Beziehungen zwischen der namibischen und deutschen Regierung an, "aber wir können das Konzept der Entwicklungshilfe als Antwort auf unsere Forderung nach restaurativer Gerechtigkeit nicht länger so akzeptieren." Chef Riruako fügte hinzu, dass der Kampf um "restaurative Gerechtigkeit" ohne die Beteiligung der namibischen Regierung nicht wirksam sein könne.
Von Präsident Pohamba erhielten die Bittsteller am Mittwoch auf dem Heldenacker keine solche Zusage.
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Allgemeine Zeitung
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