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Reefton: "Wir können Uran liefern!"

Das Bergbauunternehmen Reefton hat gestern Berichte namibischer Zeitungen für einen Einbruch ihrer Börsenkurse verantwortlich gemacht. Nach der Ankündigung großer Uranfunde war der Kurs der Reefton-Aktien um 540 Prozent gestiegen - und genauso schnell wieder gefallen.

Windhoek - Die Atomenergie, das galt als unverrückbare Wahrheit der letzten Jahre, ist Geschichte. Uranförderer wie die Rössing-Mine waren bereits mit Schließungsplänen an die Öffentlichkeit getreten. Der Preis für Uran fiel auf den historischen Tiefstand von sechs US$ pro Pfund im Jahr 2001. Vier Jahre später gelten alte Wahrheiten nichts mehr. Uranwerte sind der zurzeit heißeste Tipp an internationalen Börsen. Mit 23,20 US$ ist der Uranpreis gestern auf ein 20-Jahreshoch geklettert. Allein in den vergangenen zwölf Monaten ist der Preis um 75 Prozent angestiegen. Die Analysten von Morgan Stanley sagen einen Anstieg auf bis zu 49 US$ für 2006 voraus. Begründet wird diese Prognose mit der Tatsache, dass die Atomenergie sich weltweit wieder auf dem Vormarsch befindet. Gegenüber AFP kündigte die chinesische Regierung am 7. April an, innerhalb der nächsten 15 Jahre 40 neue Atomkraftwerke zu bauen. 30 neue Reaktoren befinden sich zurzeit weltweit im Bau und angesichts allgemein steigender Energiepreise dürfte dieser Trend anhalten, davon sind die Analysten überzeugt.

Da gibt es nur ein Problem: Der rasant ansteigende Bedarf nach Uran kann nicht gedeckt werden. Fieberhaft sind Prospektionsunternehmen auf der Suche nach neuen Vorkommen, denn dem geschätzten Bedarf der nächsten zwei bis drei Jahre von bis zu 79000 Tonnen jährlich steht laut dem Branchendienst UXC aktuell nur ein gefördertes Angebot von 46000 Tonnen gegenüber.

Vor diesem Hintergrund ist in den letzten Tagen Namibia mehr und mehr in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gerückt. Während die größten Förderländer wie Kanada, Australien und Kasachstan bereits wieder voll produzieren, gelten die förderbaren Uranvorkommen in Namibia, die als die viertgrößten weltweit gelten, noch zu einem großen Teil als unangetastet. Nur Rössing beliefert seit dem Jahr 1975 die internationalen Märkte.

In diese "Beschaulichkeit" platzte vor Kurzem das Unternehmen Paladin Resources Ltd. Das Tochterunternehmen von Reefton kündigte an, in Namibia und Malawi aussichtsreiche Projekte zu betreiben, die zusammen auf geschätzte Uranressourcen von über 40000 Tonnen kommen. Bei einem durchschnittlichen Uranpreis von 20 US$ je Pfund beliefen sich die Ressourcen auf einen Wert von 1,6 Milliarden US$. Schon im kommenden Jahr werde man am Standort Langer Heinrich, rund 50 Kilometer südöstlich von Arandis, mit der Förderung beginnen, sagte Paladin-Geschäftsführer John Borshoff im März (Ausgabe 7/05) gegenüber der deutschen Zeitschrift "Der Aktionär". Nur in einem Nebensatz erwähnte er, Paladin verfüge zurzeit nicht über das notwendige Kapital von rund US$ 40 Millionen, um die Uranvorkommen am Langen Heinrich überhaupt zu erschließen. Auch hatte Borshoff anscheinend vergessen, dass sich eine derartige Ankündigung für ein börsennotiertes Unternehmen eigentlich verbietet, solange vorgeschriebene Umweltschutz- und Machbarkeitsstudien noch nicht abgeschlossen sind.

In der zweiten Märzwoche gab Paladin gegenüber der australischen Börsenaufsicht bekannt, neue Aktien im Umfang von AU$ 37 Millionen (N$ 176 Millionen) auszugeben. Am 17. März platzte das Unternehmen mit der Eilmeldung an die Börse, am Standort "Hakskeen" in Namibia ein weiteres umfangreiches Uranlager entdeckt zu haben. Am 11. April meldete das Unternehmen, alle neu ausgegebenen Aktien verkauft zu haben.

Gegenüber dem Nachrichtenportal miningnews.net bekräftigte Borshoff gestern die Funde und kündigte Maßnahmen gegen Medien an, die diese anzweifelten.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-26

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