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Regierung fordert unpolitisches Agieren
Regierung fordert unpolitisches Agieren

Regierung fordert unpolitisches Agieren

Windhoek - Zum siebten Mal treffen sich die 42 staatlich anerkannten traditionellen Führer Namibias. Zu der fünftägigen Versammlung, die am Montag begann, kamen etwa 86 gewohnheitsrechtliche Führer und deren Senior-Ratsmitglieder aus allen Landesteilen nach Windhoek.

Ein umfangreiches Programm soll bewältigt werden: Von der Anerkennung weiterer traditioneller Gemeinschaftsführungen bis zu Problemen der Landnutzung.

Premierminister Theo-Ben Gurirab und der Ministers für Regionalverwaltung und Wohnungsbau, Joel Kaapanda, richteten zur Eröffnung der Veranstalltung wegweisende Worte an die Stammesführungen. "Die Regierung hatte und hat nicht die Absicht, sich in die Angelegenheiten der gewohnheitsrechtlichen Führungen einzumischen. Es sei denn, es gibt handfeste Gründe, wie etwa die Erhaltung von Frieden, Stabilität, Recht und Gesetz", so Gurirab. Es sei selbstverständlich, dass traditionelle Behörden überlieferte und kulturelle Themen innerhalb der Grenzen der namibischen Verfassung regelten. Sie unterstützen neben sozialer Harmonie und Demokratie auch Frieden und Stabilität im Land.

Der Premierminister begrüßte insbesondere die zwei Führungen, denen zuletzt die staatliche Anerkennungsurkunde verliehen wurde: die Vertreter der Hai//Hom und der Mashi, Chief David Khamuxab und Chief Joseph Tembwe Mayuni.

Intra-ethnische Einheit und produktive Interaktion zu fördern - dies seien Aufgaben althergebrachter Führung. Mehr Kooperation, sowohl zwischen traditionellen Behörden und Zentralregierung als auch zwischen den Behörden selbst sei vonnöten, sagte Gurirab weiter. Ungeachtet verschiedener Traditionen und politischen Einstellungen müsse man einander tolerieren und kooperieren, so Joel Kaapanda.

Beide Regierungsvertreter betonten die "Einheit in der Vielfalt", die "vielen Kulturen und unterschiedlichen Sprachen innerhalb einer Nation: der Republik Namibia". Von ethnischem Stolz müsse abgelassen werden, denn es gebe nur eine große Familie, "ein Nambia, eine Nation". Regionalismus und Tribalismus führten nirgendwohin, meinte Kaapanda. "Erinnert Euch, Namibia ist ein Einheitsstaat und kein Bund von Stammeseinheiten. Traditionelle Behörden arbeiten nicht unabhängig von dem Staat, in dem sie sich befinden", sagte der Minister weiter.

Im Anbetracht der nahenden Wahlen, bestehe eine weitere Aufgabe darin, in den jeweiligen Gemeinschaften für Wähler-Registrierung und Teilnahme an der Wahl zu werben. "Wahlen geben der Demokratie ihren Brennstoff", so Gurirab. "Die Regierung erwartet jedoch, dass traditionelle Behörden unpolitisch sind, da sie ihre Gemeinschaften quer durch die Parteienlandschaft repräsentieren", betonte Kaapanda.

Gurirab hob die Bedeutung der kommunalen Landräte und die Mitarbeit der traditionellen Führungen in diesen hervor, um eine "einwandfreie Landverwaltung und Kontrolle sicherzustellen, intra-ethnische Streitereien und Landdispute friedlich beizulegen und Entwaldung und Desertifikation vorzubeugen". Von der Gemeinschaft geführte Hegegebiete seien ein Weg, um Umweltschutz, Beschäftigung und Einkommen zu vereinbaren.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-16

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