Regierung plant neue Reformen

Windhoek - Die Regierung plant zum wiederholten Male eine grundlegende Wirtschaftsreform, die das Wohlstandsgefälle im Lande schließen und Wachstumsimpulse setzen soll.

Wie Premierminister Nahas Angula gestern bei der Vorstellung der neuen Initiative mitteilte, bestehe die größte Herausforderung Namibias darin, eine "Umverteilung nationaler Produktionsmittel unter den historisch Benachteiligten" zu erreichen. Dafür seien jedoch klare Strategien und ein konkretes Konzept notwendig, die ein eigens dafür eingesetztes Komitee aus Vertretern verschiedener Ministerien nun erarbeiten solle.

Ziel des als Transformational Economic And Social Empowerment Framework (TESEF) bekannten Vorhabens sei es, eine Diversifizierung der Wirtschaft zu erreichen und die Wertmehrung im Lande zu fördern. Demnach solle sich die angestrebte Neuordnung vor allem an der Zielgruppe historisch Benachteiligter orientieren und diese bei der Vergabe von Fischfang-Quoten, Schürfrechten und Farmland besonders beachten.

Außerdem soll die Kampagne zu einer "Veränderung der Besitzverhältnisse" im Lande beitragen und die Herstellung namibischer Produkte, sowie die Ausbildung von Arbeitnehmern fördern. "Wir können nicht weiter von Erzeugnissen anderer Länder leben, sondern müssen unsere verarbeitende Industrie ausbauen und unser Wirtschaftswachstum ankurbeln", betonte Angula. Die Bedeutung eines solchen Konjunkturprogramms sei zuletzt bei der Debatte um illegale Shebeens deutlich geworden, die vielen Einwohnern als Existenzgrundlage dienten, weil sie kein anderes Einkommen hätten.