Regierungs-Häuser werden weiter verwüstet
Windhoek (tb) Ein Obdachloser ist vor einem Monat in das alte Haus welches an der Ecke Conradie-und Lovestraße in Windhoek steht eingezogen. Er pennte unter verschiedenen Brücken bis er von einem Mann der ebenfalls in dem Haus wohnt eingeladen wurde um dort einzuziehen. Die beiden alten Häuser gehören der Regierung und werden schon seit einigen Jahren von Obdachlosen bewohnt und verwüstet. Der Holzfußboden ist herausgerissen, die Toiletten und Waschbecken zerbrochen, die Fenster zerschlagen und fast jedes Zimmer wird als Toilette und Müllplatz gebraucht. Jetzt sind auch einige der Wellblechplatten vom Dach gestohlen worden. „Als ich vor einem Monat hier einzog waren die schon abgerissen. Ich denke dass Menschen die geklaut haben um sich Hütten in Katutura zu bauen“ meinte der Obdachlose. Er hat auch gesagt dass in den beiden Häusern zwischen 15 und 20 Menschen wohnen. Diese verstecken jedoch ihre Habseligkeiten oder tragen sie tagsüber mit sich herum da sie sonst gestohlen werden. „Mir hat man schon zweimal meine Kleider geklaut“ meinte er. Die Häuser wurden vor zwei Jahren von der Regierung renoviert und danach nicht bewohnt oder genutzt.
Die Windhoeker Stadtpolizei hat Ende letzten Jahres alle Hauseigentümer gebeten, die leer stehende Häuser besitzen, Kontakt mit der Polizei aufzunehmen. Helena Mootseng, Sprecherin der Stadtpolizei, sagte, dass sich viele Hauseigentümer und Anlieger dieser Häuser gemeldet hätten. Das Problem, dass Obdachlose in unbewohnten Häusern übernachten, sei allgemein bekannt. Doch bisher wurde noch nie etwas dagegen unternommen. Jetzt seien sie dabei, eine Lösung zu finden. Einige der Hauseigentümer würden jetzt ihre Häuser auf dem Immobilienmarkt zur Vermietung anbieten, anstatt sie leer stehen zu lassen. Einer der Hauptgründe, dass manche Objekte leer stehen sei, dass die Eigentümer in Streit um das Haus geraten seien, zum Beispiel nach einer Scheidung. Ein anderer Grund sei, dass die Immobilien in einem Testament angefochten werden. „In den letzten Monaten waren wir jedoch mit der Hundezählung und Shebeen-Eigentümern beschäftigt und konnten uns nicht intensiv um die alten Häuser kümmern, dieses Thema wird jedoch jetzt wieder zur unserer Hauptaufgabe“ fügte sie hinzu.
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Allgemeine Zeitung
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