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Regionalbüro ungenutzt

Dienststelle des Bergbauministeriums steht weiter leer
Erwin Leuschner
Von Erwin Leuschner

Swakopmund

Das Regionalbüro des Ministeriums für Bergbau und Energie in Swakopmund ist wohl eines der anschaulichsten Bauwerke im Küstenort. Trotzdem und obwohl es auch als „grünes Energiegebäude“ bezeichnet wird, steht es noch immer größtenteils leer und bleibt damit nahezu unbenutzt – es arbeiten dort lediglich sechs Personen, inklusive des Reinigungspersonals.

„Wenn es darum geht, Personal in das Gebäude zu transferieren, sind wir in Verzug geraten“, sagte Tom Alweendo, der Minister des Ressorts, nach seinem jüngsten Küstenbesuch im Gespräch mit der AZ. Alweendo gab sich auch deshalb betroffen, „weil es ein sehr schönes Gebäude ist, das leer steht“. Er wolle nun sicherstellen, dass „das volle Potential des Gebäudes“ genutzt werde.

Für die zuständige Architektenfirma, Karen Miller Architects, ist der Leerstand sehr frustrierend. Abgesehen von der Tatsache, dass das Bauwerk derart lange tatsächlich unbenutzt bleibe, wolle man die Umweltfreundlichkeit der Entwicklung anerkannt sehen. Dies sei jedoch ohne eine Nutzung der Räumlichkeiten nicht möglich. „Wir möchten sechs Sterne auf dem Ratingsystem des ‚Green Building Council of Namibia' beantragen. Das ist die höchste mögliche Zahl und ein solches Rating wäre ein Aushängeschild für Swakopmund. Doch der Antrag auf diese Auszeichnung ist zurzeit nicht möglich, weil für einen Antrag mehr als 71% eines Gebäudes belegt sein muss“, sagte Miller gegenüber der AZ.

Das Gebäude sei angesichts seinen zahlreichen innovativen, umweltfreundlichen Aspekten einzigartig an der Küste und verfüge über rund 30 Büroräume. Zu den besonderen Höhepunkten zählen laut Architekten die insgesamt 484 Solarplatten auf dem Dach sowie vier Windturbinen, die insgesamt 68 Kilowatt Energie erzeugen können. Außerdem befinde sich ein 30 Meter langer und drei Meter hoher Nebelfänger im Hof, mit dem sich an besonders nebligen Tagen bis zu drei Liter Wasser pro Quadratmeter gewinnen lassen könnten. Dieses Wasser werde gefiltert und unter anderem für die Toi­lettenspülung genutzt. Laut Miller gibt es aber noch viele weitere umweltfreundliche Aspekte, die beim Design beachtet wurden. Es sei somit nicht nur ein Büro, sondern vielmehr ein Forschungszentrum für Energieerzeugung, sagte sie.

Auch Alweendo ist von dem Gebäude rundum begeistert. „Als ich es kürzlich besucht habe, stellte ich fest, dass dort sogar ein Büro für mich (den Minister) eingerichtet wurde. Hätte ich dies gewusst, dann würde ich in Swakopmund arbeiten wollen“, sagte Alweendo, der zu Jahresbeginn den Ministerposten angenommen hat. „Wegen der vielen Minenaktivitäten war unsere Idee, in der Erongo-Region ein Büro zu haben, aber es macht nicht viel Sinn, wenn es nicht genutzt wird“, ergänzte er abschließend.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-24

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