Regos legen Ämter beim SKW nieder
Personalwechsel in der Fußballsparte: Vorsitzender und Chefcoach treten ab
Von Robby Echelmeyer
Windhoek
Am vergangenen Mittwoch hielten die SKW-Fußballer ihre Jahreshauptversammlung ab. Der Spartenvorsitzende Anibal Rego, der 2014 die Nachfolge von Ralph Ellinger angetreten hatte, legte sein Amt wie angekündigt nieder. „Ich habe von Beginn an gesagt, dass ich den Posten nur für zwei Jahre bekleiden werde. Sich an Macht festzuklammern, bringt nichts“, betonte Rego im AZ-Gespräch. Seine Bilanz fällt positiv aus. „Wir haben unsere Arbeit gemacht und Strukturen geschaffen, die es auch dem nächsten Komitee ermöglichen, die Zukunft des Vereins erfolgreich zu gestalten. Es gibt kein Vakuum, das Schiff ist am segeln“, befand der 54-Jährige.
Die anwesenden Mitglieder dürften die Heimfahrt nach dem Treffen im Kiosk auf dem Vereinsgelände in Olympia mit gemischten Gefühlen angetreten haben. Zwar gibt es im Vorstandsteam mehr Zu- als Abgänge, aber die finanziellen Probleme des nationalen Verbandes (NFA) und der namibischen Premierliga (NPL) sorgen auch an der Basis für Verunsicherung. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz in der NFA-Zentrale im Windhoeker Stadtteil Katutura wollen die Verantwortlichen der NPL und ihres langjährigen Hauptsponsors MTC heute um 11 Uhr verkünden, ob der Mobilfunkanbieter sein 2002 begonnenes Engagement fortsetzt oder beendet.
Ursprünglich sollte bereits 14 Tage früher Klarheit herrschen, doch nach einem entsprechenden Antrag der NPL-Funktionäre wurde die Frist um zwei Wochen verlängert (AZ berichtete). Am 28. Juni dieses Jahres hatte MTC angekündigt, nur bei Erfüllung gewisser Bedingungen weiterhin als Hauptgeldgeber fungieren zu wollen. Die Macher der Premierliga müssen beispielsweise zur Schließung einer Budgetlücke von rund 27,5 Millionen N$ für die nächsten drei Jahre mindestens einen zusätzlichen Sponsor aus einer anderen Branche ins Boot holen. Ist die Umsetzung aller Vorgaben gelungen, wird MTC bis zum Ablauf der Saison 2018/19 insgesamt 45 Millionen N$ zur Verfügung stellen. Andernfalls zieht sich die Mobile Telecommunications Limited sofort und komplett zurück. Eine weitere Ausdehnung des Ultimatums werde es nicht geben, betonte Vorstandsmitglied Tim Ekandjo.
Sollte MTC den Stecker ziehen, dürfte es hierzulande in der Saison 2016/17 weder Erst-, Zweit- noch Drittligafußball geben. Der Sportklub Windhoek weiß indes noch gar nicht, in welcher Klasse er am Ball sein würde. Am 29. Mai schloss das Team von Trainer Fabio Rego die Spielzeit in der Khomas-Regionalliga mit 30 Punkten Vorsprung auf die Konkurrenz als Meister ab (AZ berichtete). Zur Belohnung gönnte der SKW-Chefcoach seinen Schützlingen daraufhin eine trainingsfreie Woche. Die Vorbereitung auf die Aufstiegsrunde, die ursprünglich vom 2. bis 3. Juli ausgetragen werden sollte, läutete der 26-Jährige am 6. Juni ein. In den folgenden zwei Monaten trainierte die Mannschaft auf einen Wettkampf hin, der bis heute nicht stattgefunden hat. Ohne Angabe von Gründen verlegte die NFA den Termin für das Turnier in Gobabis zunächst um eine und später noch einmal um zwei weitere Wochen.
Offenbar kam es zu diesen Verzögerungen, weil der Otjozondjupa-Champion nicht rechtzeitig feststand. Als sich letztlich der Military School Okahandja FC diesen Titel sicherte, trat das nächste Problem auf. In der Nordweststaffel der 2. Liga spielen mit dem Tropical Heat FC und den Eleven Warriors ohnehin bereits zwei Mannschaften, die von den nationalen Streitkräften (NDF) organisiert werden. Dies ist laut NFA-Generalsekretär Barry Rukoro nicht in Einklang mit den internationalen Statuten.
Der Missstand werde zeitnah korrigiert, hob Rukoro in einem Schreiben vom 20. Juli hervor (AZ berichtete). Die drei Ausscheidungsturniere für die 14 Regionalmeister aus dem Süden, Nordosten und Nordwesten des Landes wurden auf unbestimmte Zeit verschoben. Seitdem hat es dazu keine öffentliche Stellungnahme gegeben. Unklar ist somit auch weiterhin, wann der SKW (Khomas), Reho Madrid (Hardap), Kom Haal Hulle (Omaheke), die Mountain Rangers (Karas) und die Northern Stars (Erongo) die beiden freien Startplätze in der zweitklassigen Südstaffel ausspielen.
„Frustrierend ist, dass die Dinge nicht offiziell kommuniziert werden“, kommentierte Oliver Horsthemcke, der als Anibal Regos Stellvertreter in den vergangenen zwei Jahren vor allem für die Finanzen der SKW-Fußballer verantwortlich zeichnete. Der bisherige Vizevorsitzende absolviert wie Harmut Ahring und Regine Röber eine weitere Amtszeit. Nicht mehr zur Verfügung steht hingegen neben Rego auch Uschi Webb. Melanie Böhringer und Harald Fülle hatten sich bereits einige Monate zuvor verabschiedet. Dank den Zugängen von Ernst Kubirske, Vincent Molzahn, Gernot Redecker, Kai-Uwe Schonecke, Günter von Hundelshausen und Arend von Stryk hat sich das Vorstandsteam vergrößert. Zumal noch die endgültigen Zusagen von drei Kandidatinnen in den kommenden Wochen erwartet werden. Neun bis zwölf Köpfe umfasst also das neue Komitee. Angesichts von mittlerweile rund 270 Mitgliedern hat die Abteilung zudem erstmals Treuhänder berufen: Harald Bartsch, Ralph Ellinger und Udo Riedel sollen das Vermögen der Sparte transparent verwalten.
Wer die Geschicke der SKW-Fußballer fortan als Vorsitzender lenkt, könnte sich bereits heute Abend entscheiden. Um 18.30 Uhr werden sich Horsthemcke und Co. treffen. Neben der Wahl des neuen Abteilungsleiters und der Vergabe der übrigen Ämter dürfte es vor allem um die Besetzung des Cheftrainerpostens und die künftige Ausrichtung der ersten Mannschaft gehen. Die Regos, die den Sportklub so schnell wie möglich in die NPL zurückführen wollten, haben hierauf keinen Einfluss mehr.
Mit seinem plötzlichen Abschied, den er bei der Vollversammlung verkündete, hat Fabio Rego die kurze Ära seiner Familie beim SKW beendet. „Für viele kam es überraschend, aber aus meiner Sicht hatte es sich abgezeichnet. Fabio hat einen neuen Job und muss jetzt beruflich viel reisen, was sich mit der Trainerarbeit schlecht vereinbaren lässt“, erläuterte Horsthemcke. „Zudem ist das Privatleben etwas kurz gekommen. Ich brauche einfach mal eine Pause“, ergänzte Rego, der das Team im August 2013 – wenige Monate nach dem NPL-Abstieg – übernommen hatte. Durch den Abgang des Vater-Sohn-Gespanns könnte der Leistungsgedanke beim SKW im Herrenbereich nun etwas in den Hintergrund rücken. „Das hängt auch von den Entwicklungen in der NPL ab“, entgegnete Horsthemcke mit Verweis auf die heutige Pressekonferenz, bei der sich der Hauptsponsor MTC positionieren wird.
Windhoek
Am vergangenen Mittwoch hielten die SKW-Fußballer ihre Jahreshauptversammlung ab. Der Spartenvorsitzende Anibal Rego, der 2014 die Nachfolge von Ralph Ellinger angetreten hatte, legte sein Amt wie angekündigt nieder. „Ich habe von Beginn an gesagt, dass ich den Posten nur für zwei Jahre bekleiden werde. Sich an Macht festzuklammern, bringt nichts“, betonte Rego im AZ-Gespräch. Seine Bilanz fällt positiv aus. „Wir haben unsere Arbeit gemacht und Strukturen geschaffen, die es auch dem nächsten Komitee ermöglichen, die Zukunft des Vereins erfolgreich zu gestalten. Es gibt kein Vakuum, das Schiff ist am segeln“, befand der 54-Jährige.
Die anwesenden Mitglieder dürften die Heimfahrt nach dem Treffen im Kiosk auf dem Vereinsgelände in Olympia mit gemischten Gefühlen angetreten haben. Zwar gibt es im Vorstandsteam mehr Zu- als Abgänge, aber die finanziellen Probleme des nationalen Verbandes (NFA) und der namibischen Premierliga (NPL) sorgen auch an der Basis für Verunsicherung. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz in der NFA-Zentrale im Windhoeker Stadtteil Katutura wollen die Verantwortlichen der NPL und ihres langjährigen Hauptsponsors MTC heute um 11 Uhr verkünden, ob der Mobilfunkanbieter sein 2002 begonnenes Engagement fortsetzt oder beendet.
Ursprünglich sollte bereits 14 Tage früher Klarheit herrschen, doch nach einem entsprechenden Antrag der NPL-Funktionäre wurde die Frist um zwei Wochen verlängert (AZ berichtete). Am 28. Juni dieses Jahres hatte MTC angekündigt, nur bei Erfüllung gewisser Bedingungen weiterhin als Hauptgeldgeber fungieren zu wollen. Die Macher der Premierliga müssen beispielsweise zur Schließung einer Budgetlücke von rund 27,5 Millionen N$ für die nächsten drei Jahre mindestens einen zusätzlichen Sponsor aus einer anderen Branche ins Boot holen. Ist die Umsetzung aller Vorgaben gelungen, wird MTC bis zum Ablauf der Saison 2018/19 insgesamt 45 Millionen N$ zur Verfügung stellen. Andernfalls zieht sich die Mobile Telecommunications Limited sofort und komplett zurück. Eine weitere Ausdehnung des Ultimatums werde es nicht geben, betonte Vorstandsmitglied Tim Ekandjo.
Sollte MTC den Stecker ziehen, dürfte es hierzulande in der Saison 2016/17 weder Erst-, Zweit- noch Drittligafußball geben. Der Sportklub Windhoek weiß indes noch gar nicht, in welcher Klasse er am Ball sein würde. Am 29. Mai schloss das Team von Trainer Fabio Rego die Spielzeit in der Khomas-Regionalliga mit 30 Punkten Vorsprung auf die Konkurrenz als Meister ab (AZ berichtete). Zur Belohnung gönnte der SKW-Chefcoach seinen Schützlingen daraufhin eine trainingsfreie Woche. Die Vorbereitung auf die Aufstiegsrunde, die ursprünglich vom 2. bis 3. Juli ausgetragen werden sollte, läutete der 26-Jährige am 6. Juni ein. In den folgenden zwei Monaten trainierte die Mannschaft auf einen Wettkampf hin, der bis heute nicht stattgefunden hat. Ohne Angabe von Gründen verlegte die NFA den Termin für das Turnier in Gobabis zunächst um eine und später noch einmal um zwei weitere Wochen.
Offenbar kam es zu diesen Verzögerungen, weil der Otjozondjupa-Champion nicht rechtzeitig feststand. Als sich letztlich der Military School Okahandja FC diesen Titel sicherte, trat das nächste Problem auf. In der Nordweststaffel der 2. Liga spielen mit dem Tropical Heat FC und den Eleven Warriors ohnehin bereits zwei Mannschaften, die von den nationalen Streitkräften (NDF) organisiert werden. Dies ist laut NFA-Generalsekretär Barry Rukoro nicht in Einklang mit den internationalen Statuten.
Der Missstand werde zeitnah korrigiert, hob Rukoro in einem Schreiben vom 20. Juli hervor (AZ berichtete). Die drei Ausscheidungsturniere für die 14 Regionalmeister aus dem Süden, Nordosten und Nordwesten des Landes wurden auf unbestimmte Zeit verschoben. Seitdem hat es dazu keine öffentliche Stellungnahme gegeben. Unklar ist somit auch weiterhin, wann der SKW (Khomas), Reho Madrid (Hardap), Kom Haal Hulle (Omaheke), die Mountain Rangers (Karas) und die Northern Stars (Erongo) die beiden freien Startplätze in der zweitklassigen Südstaffel ausspielen.
„Frustrierend ist, dass die Dinge nicht offiziell kommuniziert werden“, kommentierte Oliver Horsthemcke, der als Anibal Regos Stellvertreter in den vergangenen zwei Jahren vor allem für die Finanzen der SKW-Fußballer verantwortlich zeichnete. Der bisherige Vizevorsitzende absolviert wie Harmut Ahring und Regine Röber eine weitere Amtszeit. Nicht mehr zur Verfügung steht hingegen neben Rego auch Uschi Webb. Melanie Böhringer und Harald Fülle hatten sich bereits einige Monate zuvor verabschiedet. Dank den Zugängen von Ernst Kubirske, Vincent Molzahn, Gernot Redecker, Kai-Uwe Schonecke, Günter von Hundelshausen und Arend von Stryk hat sich das Vorstandsteam vergrößert. Zumal noch die endgültigen Zusagen von drei Kandidatinnen in den kommenden Wochen erwartet werden. Neun bis zwölf Köpfe umfasst also das neue Komitee. Angesichts von mittlerweile rund 270 Mitgliedern hat die Abteilung zudem erstmals Treuhänder berufen: Harald Bartsch, Ralph Ellinger und Udo Riedel sollen das Vermögen der Sparte transparent verwalten.
Wer die Geschicke der SKW-Fußballer fortan als Vorsitzender lenkt, könnte sich bereits heute Abend entscheiden. Um 18.30 Uhr werden sich Horsthemcke und Co. treffen. Neben der Wahl des neuen Abteilungsleiters und der Vergabe der übrigen Ämter dürfte es vor allem um die Besetzung des Cheftrainerpostens und die künftige Ausrichtung der ersten Mannschaft gehen. Die Regos, die den Sportklub so schnell wie möglich in die NPL zurückführen wollten, haben hierauf keinen Einfluss mehr.
Mit seinem plötzlichen Abschied, den er bei der Vollversammlung verkündete, hat Fabio Rego die kurze Ära seiner Familie beim SKW beendet. „Für viele kam es überraschend, aber aus meiner Sicht hatte es sich abgezeichnet. Fabio hat einen neuen Job und muss jetzt beruflich viel reisen, was sich mit der Trainerarbeit schlecht vereinbaren lässt“, erläuterte Horsthemcke. „Zudem ist das Privatleben etwas kurz gekommen. Ich brauche einfach mal eine Pause“, ergänzte Rego, der das Team im August 2013 – wenige Monate nach dem NPL-Abstieg – übernommen hatte. Durch den Abgang des Vater-Sohn-Gespanns könnte der Leistungsgedanke beim SKW im Herrenbereich nun etwas in den Hintergrund rücken. „Das hängt auch von den Entwicklungen in der NPL ab“, entgegnete Horsthemcke mit Verweis auf die heutige Pressekonferenz, bei der sich der Hauptsponsor MTC positionieren wird.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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