“Reinheitsgebot wird eingehalten”
Namibische Brauereien werden an Heineken verkauft
Von Jo-Maré Duddy & Frank Steffen, Windhoek
Die „Namibia Breweries Limited“ (NBL) feierte im vergangenen Jahr ihr 100-jähriges Jubiläum und galt bisher nicht nur als führendes Getränkeherstellungsunternehmen in Namibia, sondern auch als eine der wenigen unabhängigen kommerziellen Brauereien im Südlichen Afrika. Bisher hatten Namibier das größte Mitspracherecht, doch nun soll die NBL in den Besitz der Großbrauerei Heineken übergehen, so der Ausführende Aufsichtsratsvorsitzende der O&L-Gruppe, Sven Thieme, gestern.
Alle Aktien sind für ausländische Hände bestimmt, sobald die zuständigen Aufsichtsbehörden und Interessenträger dem Verkauf zugestimmt haben. Der niederländische Bierriese Heineken besitzt bereits 49,99 Prozent des Mutterkonzerns NBL-Investment-Holdings (NBLIH) und soll nun durch eine milliardenschwere Verkaufstransaktion die restlichen 50,01% von Ohlthaver & List erwerben. Damit würde Heineken über die an der Namibischen Börse (NSX) als NamBrew registrierte Gesellschaft zum Alleineigner. O&L besitzt bisher 59,4 % der NamBrew-Aktien an der lokalen Börse, während sich der restliche NBL-Verkauf im südafrikanischen Raum abspielt. Die aktuelle Marktbewertung von NamBrew beträgt rund 400 Millionen Euro, knapp 7 Milliarden N$. Kurz nach der Bekanntmachung schoss der Aktienkurs von 34,62 N$ auf 42 N$.
„Heute ist ein bittersüßer Tag“, wandte sich Thieme gestern in einer Videobotschaft an die 784 Mitarbeiter der NBL. NBL habe große Anstrengungen unternommen um den Export seiner Qualitätsprodukte zu steigern, doch „können wir aus eigener Kraft dies Produkt nicht entsprechend seiner Möglichkeiten international vermarkten“. O&L setze nun das unbegrenzte Potenzial der NBL frei, damit die NBL „zu Recht ihren wohlverdienten Platz in der globalen Arena einnehmen kann“. Die NBL vertreibt seit langem international preisgekrönte Produkte wie Windhoek Lager, Tafel Lager, Windhoek Light und andere.
In einem Gespräch mit der AZ versicherte Thieme: „Das Reinheitsgebot wird auch künftig eingehalten - daran besteht kein Zweifel. Das ist ja die Stärke dieses Produkts und des Markenzeichens. Außerdem hat die Heineken-Brauerei selbst Produkte, die laut dem Reinheitsgebot gebraut werden, dies ist ihnen also nicht neu.“ Die Familie List (und somit Thieme) sei sehr eng mit der Brauerei verbunden und daher sei dies ein sehr schwerer, aber der richtige Entschluss gewesen. „So setzen wir Kapital frei und können andere Träume in Namibia verwirklichen. Ich denke da an die geplante Übernahme von Distell-Namibia (Kauf der Heineken-Aktien), aber auch an einen Betrieb wie Hartlief, den wir jetzt ausbauen, modernisieren und entwickeln können.“
Die Abhandlung werde noch einige Zeit dauern und so erwarte Thieme die finale Abwicklung erst in etwa 18 Monaten. Ein Verlust von Arbeitsplätzen sei indessen nicht vorgesehen und so würden bspw. auch weiterhin deutsche Braumeister beschäftigt werden: „Somit bleibt alles beim Alten.“
NamBrew ist derzeit nach FirstRand Namibia das zweitgrößte an der NSX notierte Unternehmen und wird voraussichtlich notiert bleiben, wenngleich Heineken die anvisierten Anteile im Namen einer neuen Gesellschaft übernimmt. Basierend auf dem NBL-Jahresbericht-2021, dürften 1 274 Einzelpersonen, 106 nominierte Unternehmen, 33 Körperschaften und 30 Treuhandgesellschaften aus dem Verkauf verdienen, da das Abkommen vorsieht, dass die aus dem Verkauf realisierten Verdienste, als Dividende ausgekehrt werden.
Die „Namibia Breweries Limited“ (NBL) feierte im vergangenen Jahr ihr 100-jähriges Jubiläum und galt bisher nicht nur als führendes Getränkeherstellungsunternehmen in Namibia, sondern auch als eine der wenigen unabhängigen kommerziellen Brauereien im Südlichen Afrika. Bisher hatten Namibier das größte Mitspracherecht, doch nun soll die NBL in den Besitz der Großbrauerei Heineken übergehen, so der Ausführende Aufsichtsratsvorsitzende der O&L-Gruppe, Sven Thieme, gestern.
Alle Aktien sind für ausländische Hände bestimmt, sobald die zuständigen Aufsichtsbehörden und Interessenträger dem Verkauf zugestimmt haben. Der niederländische Bierriese Heineken besitzt bereits 49,99 Prozent des Mutterkonzerns NBL-Investment-Holdings (NBLIH) und soll nun durch eine milliardenschwere Verkaufstransaktion die restlichen 50,01% von Ohlthaver & List erwerben. Damit würde Heineken über die an der Namibischen Börse (NSX) als NamBrew registrierte Gesellschaft zum Alleineigner. O&L besitzt bisher 59,4 % der NamBrew-Aktien an der lokalen Börse, während sich der restliche NBL-Verkauf im südafrikanischen Raum abspielt. Die aktuelle Marktbewertung von NamBrew beträgt rund 400 Millionen Euro, knapp 7 Milliarden N$. Kurz nach der Bekanntmachung schoss der Aktienkurs von 34,62 N$ auf 42 N$.
„Heute ist ein bittersüßer Tag“, wandte sich Thieme gestern in einer Videobotschaft an die 784 Mitarbeiter der NBL. NBL habe große Anstrengungen unternommen um den Export seiner Qualitätsprodukte zu steigern, doch „können wir aus eigener Kraft dies Produkt nicht entsprechend seiner Möglichkeiten international vermarkten“. O&L setze nun das unbegrenzte Potenzial der NBL frei, damit die NBL „zu Recht ihren wohlverdienten Platz in der globalen Arena einnehmen kann“. Die NBL vertreibt seit langem international preisgekrönte Produkte wie Windhoek Lager, Tafel Lager, Windhoek Light und andere.
In einem Gespräch mit der AZ versicherte Thieme: „Das Reinheitsgebot wird auch künftig eingehalten - daran besteht kein Zweifel. Das ist ja die Stärke dieses Produkts und des Markenzeichens. Außerdem hat die Heineken-Brauerei selbst Produkte, die laut dem Reinheitsgebot gebraut werden, dies ist ihnen also nicht neu.“ Die Familie List (und somit Thieme) sei sehr eng mit der Brauerei verbunden und daher sei dies ein sehr schwerer, aber der richtige Entschluss gewesen. „So setzen wir Kapital frei und können andere Träume in Namibia verwirklichen. Ich denke da an die geplante Übernahme von Distell-Namibia (Kauf der Heineken-Aktien), aber auch an einen Betrieb wie Hartlief, den wir jetzt ausbauen, modernisieren und entwickeln können.“
Die Abhandlung werde noch einige Zeit dauern und so erwarte Thieme die finale Abwicklung erst in etwa 18 Monaten. Ein Verlust von Arbeitsplätzen sei indessen nicht vorgesehen und so würden bspw. auch weiterhin deutsche Braumeister beschäftigt werden: „Somit bleibt alles beim Alten.“
NamBrew ist derzeit nach FirstRand Namibia das zweitgrößte an der NSX notierte Unternehmen und wird voraussichtlich notiert bleiben, wenngleich Heineken die anvisierten Anteile im Namen einer neuen Gesellschaft übernimmt. Basierend auf dem NBL-Jahresbericht-2021, dürften 1 274 Einzelpersonen, 106 nominierte Unternehmen, 33 Körperschaften und 30 Treuhandgesellschaften aus dem Verkauf verdienen, da das Abkommen vorsieht, dass die aus dem Verkauf realisierten Verdienste, als Dividende ausgekehrt werden.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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