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Reitklub Okahandja hat wieder Aufschwung

Okahandja - So wie zum Beispiel beim Kostümspringen, bei dem die Nachwuchsreiter nicht nur nach fehlerfreien Parcoursrunden, sondern auch nach optischer Erscheinung in Form von ausgefallenen Kostümen beurteilt wurden. Die zehn Teilnehmer hatten sich mächtig ins Zeug gelegt.

Der weibliche Zorro Alexa Denker mit ihrer erst vierjährigen braunen Stute Royal Symphony machte den Anfang und musste leider nach dem fünften Sprung beenden. Obwohl es bis dahin reibungslos lief und das erst neunjährige Mädchen, welches zu den vielversprechendsten Nachwuchsreitern gehört, den Parcours vorbildlich meisterte, fiel sie bei einer Verweigerung der Stute.

Die Geschwister Pallet hatten sich ebenfalls redlich Mühe gegeben. Elsa Pallet hatte als Hippie-Blumenmädchen die Symphatiepunkte auf ihrer Seite. Trotz eines Abwurfs beim vorletzten Sprung konnten sie und ihr Wallach Tornado, der mit einem Peace-Zeichen auf der Flanke und Blumen ums Martingal passend zur Reiterin gekleidet war, letzten Endes den Sieg verbuchen. Schwester Nita Pallet kam in Westernmontur. Vom Sattel bis hin zum Hut wirkte sie mit ihrer Stute Okangava Ristretta wie aus dem Wilden Westen gegriffen. Alexa Rack kam als Rugbyspieler der südafrikanischen Springböcke eigens mit Flaggenträger und einem aufblasbarem Rugbyball eingelaufen. Ihre Stute Carla hatte sie mit dezentem Goldspray dekoriert.

Auch die Reiter von Okakambe Trails in Swakopmund hatten sich in Schale geworfen: Kira Rohloff, mit Teddybär und Schlafanzug bewaffnet, hatte sich gemeinsam mit Stute Okakambe Ruby als Sandmännchen verkleidet, während Sonja Köhler als schwarze Hexe mit ihrem "Besen" Okakambe Champagner durch den Parcours fegte. Es war eine schwierige Entscheidung für das Richterteam, dieses farbenfrohe Aufgebot an gelungener Verkleidung zu bewerten. Während die kleine Schwester Elsa den Sieg errang, kam Nita auf Platz drei. Zwischen ihnen auf Platz zwei behauptete sich Springböckchen Alexa Rack. Alle anderen Reiter belegten Platz vier.Leistung war dann bei den Teilnehmern des Mini Derbys gefragt. "Frischgewaagd ist halb gewonnen", tönte es noch aus den Lautsprechern, als Charl Kotze mit seinem Fuchs Kingsley Frechdachs Frischgewaagd einritt. Doch die These musste widerlegt werden, als dem Wallach das Pulvermanns Grab nicht geheuer erschien und dieser seine Mitarbeit dreimal verweigerte. Auch Ami Matthyssen hatte mit dem von Gestüt Neu Heusis stammenden braunen Wallach Real Earl etwas weniger Glück. Die Favoritin, die in Omaruru und Otjiwarongo gemeinsam mit Xanthe Wittmann und Polo Bodenhausen Silber und Gold unter sich ausgemacht hatte, musste bereits beim vierten Sprung einen Abwurf in Kauf nehmen. Xanthe Wittmann kam fehlerfrei bis Sprung zwölf, dann fiel die hintere Stange des Oxers vor dem Billard. Vanessa Jacobs hatte mit Soho kein Glück. Kurz vor dem Billard brach ihr über dem Oxer der Steigbügel und sie konnte mit nur einem Bügel das Springen nicht beenden. Leider konnte Gero Talkenberg aufgrund mangelnder Punkte sein Derbydebüt in diesem Jahr nicht im Heimatverein erleben. Im nächsten Jahr ist der Teenager jedoch in jedem Fall dabei.

Jolize Barnards brauner Wallach Salem überzeugte mit Springvermögen und Herz, brachte seine Reiterin fehlerfrei auch über unpassend angerittene Sprünge und sicherte ihr so den Sieg vor Vereinskollegin Tanja Mack, die mit Seeis Lorenzo zwar einen ansprechenden Ritt ablieferte, jedoch vier Fehler für einen Abwurf in Kauf nehmen musste. Dominique Jacobs und Kerim Bay wurden Dritter. Parcoursbauer Brendau Kock aus Südafrika, der bereits beim Turnier in Nubuamis vertreten war, hatte einmal mehr für einen ansprechenden und anspruchsvollen Parcours gesorgt, dessen schöne Linienführung bei gutem Reitstil Harmonie und Rhythmus nicht nur den Reitern, sondern auch den Zuschauern vermittelten.

Bei den Teilnehmern des Großen Derbys ging es nicht minder problematisch zu. Silke Kubirske musste mit dem vom Gestüt Locarno stammenden Schimmel Nautilus nach dreimaligem Ungehorsam ausscheiden. Dem Wallach, der in dieser Saison bereits regelmäßig Bestleistung zeigte, schien der überbaute Wassergraben nicht geheuer. Lediglich Dianne Weaver und Inka Krenz konnten sich mit einer fehlerfreien Runde ins Stechen begeben, in dem sich Dianne mit nur vier Fehlern gegen Inka durchsetzen konnte. Silvia Snyman verhielt sich vorbildlich: Als Midgard Gigant, in dieser Prüfung das einzige Pferd, welches die B-Gradierung besitzt und generell höchstgradiertes Pferd in Namibia ist, nach einem anstrengenden Turniertag bereits im ersten Drittel des Parcours eine Stange streifte, gab Snyman auf, um ihr Pferd zu schonen. Der Fuchs hatte ihr am Tag zuvor den Sieg im Mächtigkeitsspringen gesichert, welches nach über zehn Jahren das erste Mal wieder ausgerichtet wurde. Insgesamt fünf Teilnehmer stellten sich dieser Herausforderung.

Für Xanthe Wittmann war es wohl noch zu früh. Polo Bodenhausen entschied sich bereits in der ersten Runde mit 1,10 Metern, die Mauer lieber nicht zu springen. Die Routiniers Inka Krenz mit Andi Seeis, Dianne Weaver mit Penny Loo, Lona Cordes mit Zambesi Bodenhausen und Silvia Snyman mit Midgard Gigant kamen fehlerfrei durch die zweite (1,20 m), dritte (1,30 m), vierte (1,45 m) und fünfte (1,55 m) Runde. Die sechste Runde, in der die Teilnehmer die mittlerweile auf 1,65 m angewachsene Mauer nehmen sollten, hatte es jedoch in sich. Andi und Penny Loo rissen, Zambesi verweigerte und nur Midgard Gigant sammelte seine Kraft und sprang elegant und kraftvoll über das Hindernis. Zwar war diese Abmessung noch weit vom namibischen Rekord von 2,02 m entfernt, doch wäre eine Steigerung für den Fuchs sicher möglich gewesen. Alles in allem kann man davon ausgehen, dass Okahandja es wieder geschafft hat, sich in der Reiterwelt einen Namen zu machen und die Investitionen der letzten Jahre ein voller Erfolg gewesen sind.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-27

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