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Rekord-Dash: 910 Mountainbiker am Start

Robby Echelmeyer
Größer, besser und aufregender. Geht es nach Lionel Mathews, wird der Desert Dash im Dezember 2017 wieder alle Dimensionen sprengen. Dies kündigte der Geschäftsführer der seit 2015 als Hauptsponsor fungierenden Nedbank am Samstag bei der Siegerehrung der zwölften Auflage in Swakopmund an. In einem rund 100 Meter langen Zelt neben der Tiger Reef Beach Bar nahmen die herausragenden Akteure des legendären 24-Stunden-Mountainbike-Rennens ihre Preise entgegen.

Belohnt wurden sie für ihre außergewöhnlichen Leistungen auf der 369 Kilometer langen Strecke, die sie nach dem Start am Freitag um 15 Uhr an der Grove Mall im Süden Windhoeks bis an die Atlantikküste geführt hatte (AZ berichtete). Starker Wind, holprige Wege, das ständige Auf und Ab im Khomas-Hochland, die nächtliche Dunkelheit und Einsamkeit in der Namib-Wüste sowie kräftezehrende Passagen im tiefen Sand - zu all diesen Strapazen waren insgesamt 910 Radsportler aus 19 Ländern bereit. Gastgeber Namibia (589 Starter) und Nachbar Südafrika (259) stellten traditionsgemäß den Großteil des Feldes. Zweistellig vertreten war zudem noch Deutschland (32). Der Teilnehmerrekord aus dem Vorjahr (562) wurde am vergangenen Wochenende deutlich übertrumpft, wobei vor allem die Zahl der Solisten (von 105 auf 180) und Viererteamfahrer (von 247 auf 492) kräftig anstieg.

Mannie Heymans, der im August 2015 gemeinsam mit Leander Borg die Dash-Leitung von Gründer Aidan de Lange übernommen hatte, musste sich indes keine Sorgen um den Verlust seines 2010 aufgestellten Fabelstreckenrekords (12:13:00 Stunden) machen. Konny Looser erreichte das Ziel nach 14:37:46 Stunden im Sattel um 5:37 Uhr als diesjähriger Gesamtschnellster. Den Einzeltitel verteidigte der 27 Jahre alte Schweizer mit einem Vorsprung von 21:36 Minuten auf den deutschen Dash-Debütanten Andreas Seewald. Seine persönliche Bestleistung pulverisierte Looser um 25:34 Minuten. Bei seiner Premiere im Dezember 2014 hatte der MTB-Profi an der Seite seiner namibischen Lebensgefährtin Vera Adrian als bestes Mixed-Duo auf Anhieb den ersten seiner nunmehr drei Erfolge geholt.

Auch Adrian ist eine echte Dash-Expertin. Die 23-jährige Studentin, die im August als amtierende Afrikameisterin beim olympischen Straßenrennen in Rio de Janeiro für Namibia angetreten war, kann nun vier Starts und ebenso viele Titel vorweisen. Nachdem sie dreimal in Folge mit wechselnden Partnern (Heiko Redecker, Looser und Norbert Meyer) die Wertung der Mixed-Zweierteams dominiert hatte, sicherte sie sich am Samstagmorgen mit der Südafrikanerin Lise Olivier erstmals die Trophäe für das beste Frauen-Duo. In 16:56:42 Stunden verwiesen sie Johanita de Waal und Wilmien Chamberlain (18:34:27) mit fast 98 Minuten Abstand auf Rang zwei.

In der weiblichen Solo-Konkurrenz stand in diesem Jahr ein neues Gesicht ganz oben auf dem Podest: Rebecca Robisch. Die 28 Jahre alte Deutsche, die bis vor einigen Monaten noch als professionelle Triathletin aktiv war, unterbot in 17:48:11 Stunden die Zeit der südafrikanischen Vorjahressiegerin Rene Schoeman (19:11:49) um mehr als 73 Minuten. Der Rückstand der hinter Robisch zweitplatzierten Lokalmatadorin Adele de la Rey (18:47:29) betrug nahezu eine Stunde. Die entthronte Schoeman blieb sogar auf der Strecke. Von den 18 gestarteten Solo-Frauen erreichten nur acht und somit weniger als die Hälfte vor Ablauf der 24-Stunden-Frist das Ziel. Unter den Männern - 105 von 162 schafften es rechtzeitig nach Swakopmund - lag die Ausfallquote bei 35,19 Prozent. Insgesamt scheiterten diesmal 140 Teilnehmer (15,38 %) an den verschiedenen Herausforderungen. Beim Desert Dash 2015 waren es gerade mal 33 beziehungsweise 5,87 Prozent gewesen.

Solist vor Mixed-Quartett

Tjipe Murangi und Max Knox, die vor zwölf Monaten in 14:27:17 Stunden die Top-Zeit des Rennens erzielt hatten, waren erneut das beste Männer-Duo. Allerdings benötigten sie beim zweiten gemeinsamen Auftritt 24:55 Minuten mehr als bei ihrer Premiere. Neben Looser mussten sie auch dem schnellsten Mixed-Quartett - dem Team KIA Elite - den Vortritt lassen. Martin Freyer, Fanie Steenkamp, Piet Swiegers und Olympia-MTB-Teilnehmerin Michelle Vorster überquerten in 14:38:11 Stunden nur 25 Sekunden nach Looser die Ziellinie. Mit Cycletec-PSG (15:46:43/7.) - Till Drobisch, Wim Steenkamp Genevieve Weber und Norbert Meyer - sowie den FNB Vets (16:03:44/8.) - Ian Grassow, Stefan Bohlke, Hans du Toit und Elanor Grassow - landeten noch zwei weitere Teams aus dem stark besetzten Vierer-Mixed-Feld in der Gesamtwertung unter den Top Ten (siehe Infobox). Die MBM Laaities (14:52:49) - Marcel Holtz, Xavier Papo, Alex Miller und Tristan de Lange - reihten sich als erstes Männer-Quartett hinter Murangi/Knox und vor Seewald an vierter Stelle ein.

Adrian und Olivier verpassten zwar die Top Ten um 42:55 Minuten, doch gelang dem herausragenden Frauen-Duo das Kunststück, das beste Mixed-Duo - Nichol Jordaan und Jana Kruger (17:40:23) - fast eine Dreiviertelstunde hinter sich zu lassen. Diese Leistung ist umso erstaunlicher, da Jordaan den Desert Dash 2014 als Solo-Fahrer gewonnen hatte. An die Vorjahreszeit der nicht zur Titelverteidigung angetretenen Irene Steyn und Yolandi du Toit (16:41:00) kamen Adrian und Olivier nicht ganz heran. In der Wertung der Damen-Viererteams führte wie 2015 kein Weg an den Fantastic 4 vorbei. Natascha Kühl, Estelle Lambert und Melva Steenkamp hatten bei ihrem vorigen Triumph noch Emmerentia Basson in ihrem Team gehabt. Deren Platz nahm Jax Coetzee ein und die Südafrikanerin hatte am Ende doppelten Grund zur Freude: Neben dem Titel konnte sie auch ihren 30. Geburtstag feiern.

Auf ein Ständchen verzichtete Patrick de Goede, der den Dash in gewohnter Manier mit Fachkenntnis und Humor vom Start bis zur Siegerehrung am Mikrofon begleitete. Borg und Heymans strahlten auf der Bühne trotz aller Müdigkeit um die Wette und auch Axel Theissen wirkte rundum zufrieden. Der Cymot-Geschäftsführer, der mit der Südafrikanerin Nadine Visagie als zweitbestes Mixed-Duo den angestrebten Podestplatz erreicht hatte, ließ bei der Preisverleihung zwei hochwertige MTB-Räder der Marke Scott verlosen. Cymot gehört zu den Dash-Sponsoren der ersten Stunde und betrieb auch in diesem Jahr auf halber Strecke ein Fahrerdorf. Obwohl eins der errichteten Zelte am Nachmittag den starken Windböen zum Opfer fiel, wurde dort guter Service geboten. Zu einem verheerenderen Vorfall kam es dem Vernehmen nach auf der Strecke, als sich Kirsty Brits und Johan Pieters, die in verschiedenen Vierer-Mixed-Teams unterwegs waren, bei einem Sturz schwere Verletzungen zuzogen. Konkrete Angaben hierzu sind den Veranstaltern nicht zu entlocken.

Auf dem Prüfstein

In ihrer Nachlese der zwölften Auflage werden die Dash-Macher unter anderem bewerten, ob sich die organisatorischen Neuerungen - Zeitmessung per Scanner, Umleitung der Begleitfahrzeuge und Neuaufteilung der Einzeletappen für Duos - positiv ausgewirkt haben. Mixed-Quartette sollen künftig wohl aus jeweils zwei Männern und Frauen bestehen. Das hat Borg mit Blick auf das nächste Jahr bereits gegenüber der AZ angedeutet. Unabhängig davon dürfte beim Desert Dash 2017 die magische Marke von 1000 Startern fallen. Lionel Mathews hat die Marschroute für die Zukunft unmissverständlich vorgegeben: „Größer, besser und aufregender.“

Robby Echelmeyer

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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