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Renovierung ja, Umstände nein

Etoscha/Windhoek - Zwischen Bauschutt, Material, Zementmixern und Arbeitern müssen sich die meisten Besucher der Rastlager im Etoscha-Nationalpark bewegen, wenn sie zu den Wasserstellen, zur Rezeption, Kiosk oder ihren Unterkünften wollen. "Wir verstehen und akzeptieren, dass Renovierungsarbeiten durchgeführt werden müssen, aber dass wir den vollen und nicht gerade günstigen Preis für Campingplatz und Tagesgebühr unter diesen Umständen zahlen müssen, ist unverständlich", sagten die Südafrikanerinnen Maryke und Mariska in der letzten Aprilwoche dieses Jahres. Sie verbrachten bereits zum fünften Mal ihren Urlaub in Namibia. Der gleichen Meinung waren zahlreiche weitere Touristen, die ebenfalls Verständnis für die Bauarbeiten zeigten, aber die Dienstleistung und Umstände in den Rastlagern bemängelten. Wenig erfreut zeigten sich die Touristen, die sich im Schwimmbad in Namutoni abkühlen wollten, dass sie von zahlreichen Bauarbeitern beobachtet wurden, derweil einige von ihnen die alten Umkleidekabinen abrissen und die Flachklippen um das Schwimmbad entfernten. "Wenigstens in Okaukuejo konnte man das Schwimmbad ungestört und ohne Beobachtung benutzen, aber hier ist es eine Zumutung", sagte eine Besucherin. In Halali konnte das Schwimmbad benutzt werden, aber Besucher lagen auf Liegen vor einer Kulisse alter Möbel, Inneneinrichtung und Fensterrahmen. Auf einem Zettel am Eingang zum Schwimmbad wurde um Entschuldigung gebeten und davor gewarnt, dass der Rand des Schwimmbades scharfe Kanten aufweise und Benutzer vorsichtig sein sollten.

Für die zahlreichen Camper in Namutoni standen zwei Waschräume zur Verfügung, mit jeweils zwei Duschen für die Herren und zwei für die Damen sowie dieselbe Anzahl Toiletten. In einer der Herrenduschen lagen auf dem Fensterbrett drei Griffe für die Wasserhähne, aber keiner passte. Im zweiten Waschraum konnte der Besucher auf der äußeren Fensterbank beider Duschkabinen alte ausgetrocknete Seifenstückchen zusammen mit benutzten Ohrstäbchen oder Haarbüscheln entdecken. "Dies kann nicht mit Bauarbeiten entschuldigt werden, sondern ist eine unterlassene Dienstleistung", empörte sich ein Besucher. Kein Verständnis zeigten die Benutzer der Herrentoiletten, dass sich eine Tür überhaupt nicht verschließen ließ, da das Schloss fehlte. Damit niemand den Toilettenbenutzer beobachten konnte, hatten Besucher Toilettenpapier in die Öffnung gestopft. Bei den Damen sei es in einem der Duschräume nicht möglich beide Duschen gleichzeitig zu benutzen, da eine Person dann ohne Wasser dastehe.

"Warum wurde nicht jeweils ein Rastlager geschlossen, renoviert und umgebaut und wieder geöffnet und sich anschließend dem nächsten Camp zugewandt?", fragten mehrere Touristen.

Am 15. Februar sagte der Geschäftsführer von Namibia Wildlife Resorts (NWR), Tobie Aupindi, unter deren Verantwortung die Rastlager in den staatlichen Naturschutzgebieten fallen, auf einer Pressekonferenz, dass es "keinen Preiserlass für die Besucher wegen der Bauarbeiten geben werde, da die Besucher wegen des Erlebnisses, der Erfahrung die wir ihnen in Etoscha bieten, kommen und sie damit zufrieden sind" (AZ 20.2.2007). Zudem habe sich niemand beschwert, weder über die Preise noch über die Bauarbeiten, sagte Aupindi bei derselben Gelegenheit. Zudem kündete er auf der Pressekonferenz an, dass Ende März die Renovierungs- und Umbauarbeiten im Rastlager Halali Ende März beendet sein würden. Die Bauarbeiten in Namutoni und Okaukuejo würden voraussichtlich Ende April abgeschlossen sein, so Aupindi Mitte Februar dieses Jahres.

Knapp drei Wochen später betonte der NWR-Geschäftsführer auf der Internationalen Tourismusmesse (ITB) in Berlin gegenüber der AZ, dass "eine Kunden orientierte Umkehrstrategie notwendig gewesen sei, denn der Kunde sei König" (AZ 9.März 2007). Bei demselben Gespräch sagte Aupindi, das " Ende des Monats (März) Halali in neuem Glanz erstrahlen soll und der Abschluss der Bauarbeiten für Namutoni und Okaukuejo für Juni 2007 geplant ist".

Aupindi , der sich im Augenblick auf der Tourismusmesse Indaba in Durban in Südafrika aufhält, verwies die AZ gestern zu Dr. Pauline Lindeque. Von Dr. Lindeque erfuhr die AZ, dass "sämtliche Unterkünfte in Halali fertig gestellt seien, bis auf die drei VIP-Bungalows, die hoffentlich in drei Wochen fertig sein werden". Die restlichen Bau- und Renovierungsarbeiten im Halali-Rastlager sollen Ende Juni abgeschlossen sein. Die Unterkünfte in Namutoni sollten Mitte Juli beziehbar sein und die restlichen Bauarbeiten "müssen Mitte September beendet sein, da in Namutoni die große Jubiläumsfeier von Etoscha stattfinden soll. In Okaukuejo werden die Bauarbeiten voraussichtlich Ende August abgeschlossen sein, so Dr. Pauline Lindeque.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-15

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