Reparationsforderung geht im Gepäck mit nach Berlin
Windhoek/Berlin - Zwei leitende Ovaherero-Chefs, Alfons Maharero und Kuaima Riruako, haben vor ihrer Abreise am Sonntagabend erklärt, dass sie mit deutschen Stellen das Reparationsthema zum Kolonialkrieg 1904 - 1907 anschneiden wollen. Die namibische Delegation zur Entgegennahme von 20 Schädeln aus dem Kolonialkrieg vor rund 105 Jahren aus der Universitätsklinik Charité in Berlin ist indes auf 73 Mitglieder angewachsen. Neben traditionellen Ovaherero- und Namachefs sowie ausgesuchten Ratsherren sind Kräfte inbegriffen, die als "technisches Team" und als Medien/Gruppenfotograf definiert sind. Jugend-, Sport- und Kulturminister Kazenambo Kazenambo, sein Staatssekretär Dr. Peingeondjabi Shipoh sowie Bischof Dr. Zephania Kameeta waren der Delegation schon vorausgereist. Etliche Delegierte beherrschen Deutsch gut.
Maharero erklärte vor der Abreise: "Wir erwarten von der deutschen Regierung, dass sie den Ovaherero, Ovambanderu und den Nama widerfahren lässt, was sie nach dem 2. Weltkrieg an den Juden geleistet hat." Riruako ließ verlauten, dass er den deutschen Außenminister sprechen werde, um das Thema Wiedergutmachung aufzugreifen. Laut Auskunft der deutschen Botschaft in Windhoek befindet sich der deutsche Außenminister jedoch amtlich in New York. Bei bilateralen Fragen auf der Ebene des Außenministers sei es allerdings üblich, dass der namibische Gegenpart (Uutoni Nujoma) involviert werde. Maharero erwartet, mit der deutschen Regierung in den Dialog zu treten, "damit sie das schmerzliche Kapitel durch Reparationszahlung aus der Welt schaffen kann". Maharero bemüht einen Vergleich mit dem Marshall-Plan nach dem 2. Weltkrieg für den Wiederaufbau von (West-)Deutschland. "Es ist Zeit, dass Deutschland die Nachfahren der Völkermordüberlebenden in ähnlicher Weise fördert."
Bei der Übergabe der Schädel tritt die Bundesregierung höchstens als Zeuge in Erscheinung, weil die Gebeine, die ursprünglich vermutlich zu Forschungszwecken nach Deutschland gesandt wurden, aus dem Besitz und der Betreuung eines privaten Instituts stammen. Für die Podiumsdiskussion morgen Abend im Berliner Haus der Kulturen mit Mitgliedern der Delegation sind allerdings Vertreter der Bundesregierung sowie Vertreter der Opposition angesagt.
Maharero erklärte vor der Abreise: "Wir erwarten von der deutschen Regierung, dass sie den Ovaherero, Ovambanderu und den Nama widerfahren lässt, was sie nach dem 2. Weltkrieg an den Juden geleistet hat." Riruako ließ verlauten, dass er den deutschen Außenminister sprechen werde, um das Thema Wiedergutmachung aufzugreifen. Laut Auskunft der deutschen Botschaft in Windhoek befindet sich der deutsche Außenminister jedoch amtlich in New York. Bei bilateralen Fragen auf der Ebene des Außenministers sei es allerdings üblich, dass der namibische Gegenpart (Uutoni Nujoma) involviert werde. Maharero erwartet, mit der deutschen Regierung in den Dialog zu treten, "damit sie das schmerzliche Kapitel durch Reparationszahlung aus der Welt schaffen kann". Maharero bemüht einen Vergleich mit dem Marshall-Plan nach dem 2. Weltkrieg für den Wiederaufbau von (West-)Deutschland. "Es ist Zeit, dass Deutschland die Nachfahren der Völkermordüberlebenden in ähnlicher Weise fördert."
Bei der Übergabe der Schädel tritt die Bundesregierung höchstens als Zeuge in Erscheinung, weil die Gebeine, die ursprünglich vermutlich zu Forschungszwecken nach Deutschland gesandt wurden, aus dem Besitz und der Betreuung eines privaten Instituts stammen. Für die Podiumsdiskussion morgen Abend im Berliner Haus der Kulturen mit Mitgliedern der Delegation sind allerdings Vertreter der Bundesregierung sowie Vertreter der Opposition angesagt.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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