Loading svg Please wait while we translate the article
Resistenz gegen Medikamente
Resistenz gegen Medikamente

Resistenz gegen Medikamente

HIV könnte Tuberkulose-Medikamente unwirksam machen
WAZon-Redakteur
Von Katharina Moser, Windhoek

Wer an HIV oder Tuberkulose erkrankt ist, hat ein schweres Los gezogen. Umso schlimmer dann, wenn man gleich von beiden Krankheiten betroffen ist. Nicht nur wird eine Tuberkulose-Infektion bei vielen HIV-Patienten oft nicht bemerkt – Wissenschaftler haben nun festgestellt, dass auch die Tuberkulosebehandlung bei ihnen voller Herausforderungen ist.

Forschungsergebnisse, die jüngst im Magazin The Lancet Microbe erschienen, haben Gesundheitsdaten der letzten zehn Jahre ausgewertet und sind zu dem Schluss gekommen, dass HIV eine Rifampicin-Resistenz bewirken könnte. Rifampicin ist das führende Medikament gegen Tuberkulose.

Tuberkulose betrifft vor allem die afrikanische Bevölkerung sehr stark und ist gar die Haupttodesursache in Südafrika. In den letzten Jahren hat man immer wieder Resistenzen des Tuberkulosebakteriums gegen bestimmte Medikamente beobachtet. Es gibt sogenannte MDR-Tuberkulosefälle. MDR steht für “multidrug resistant“, also für Tuberkulosebakterien, die gegen eine Vielzahl von Antibiotika resistent sind. Dann gibt es auch RMR-Tuberkulosefälle. RMR steht für „rifampicin mono resistant“, das heißt Bakterien, die nur gegen Rifampicin allein resistent sind. In Südafrika beispielsweise haben 13 000 Menschen von 360 000 TB-Patienten MDR-Tuberkulose. Problematischerweise ist die Anzahl der RMR-Fälle in letzter Zeit deutlich gewachsen. Der Anteil der Menschen, die nur gegen Rifampicin resistent sind, macht inzwischen 38 Prozent aller Rifampicin-Resistenzen aus.

Forscher um Prof. Helen Cox von der Universität in Kapstadt haben in ihrer Studie zeigen können, dass Patienten, die bei vorherigen Tuberkulose-Behandlungen gleichzeitig auch HIV-positiv waren, eine höhere Wahrscheinlichkeit hatten, mit genetisch veränderten Tuberkulose-Bakterien infiziert zu sein – also Bakterien, die Resistenzen entwickelt haben. Dabei ist es wahrscheinlicher, dass sich RMR entwickelt, als MDR. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass der HI-Virus während der Tuberkulose-Behandlung die Konzentration und den Stoffwechsel des Antibiotikums verändert, was die Entwicklung von Resistenzen erleichtert. Bisher hatte man Patienten, die von Resistenzen betroffen waren, oft vorgeworfen, ihre Medikamente nicht regelmäßig genommen zu haben. Die Forschungsergebnisse zeigen aber nun, dass dies oft gar nicht der Fall gewesen sein muss: Denn eine HIV-Infektion erhöht das Risiko, dass Antibiotika gegen Tuberkulose nicht wirken – und dementsprechend auch das Risiko für einen schweren Verlauf und gar den Tod.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu hinterlassen

Katima Mulilo: 23° | 38° Rundu: 24° | 35° Eenhana: 23° | 35° Oshakati: 25° | 34° Ruacana: 24° | 35° Tsumeb: 22° | 33° Otjiwarongo: 20° | 32° Omaruru: 22° | 36° Windhoek: 21° | 33° Gobabis: 23° | 34° Henties Bay: 15° | 19° Swakopmund: 15° | 16° Walvis Bay: 14° | 23° Rehoboth: 21° | 34° Mariental: 21° | 36° Keetmanshoop: 18° | 36° Aranos: 22° | 36° Lüderitz: 15° | 26° Ariamsvlei: 18° | 36° Oranjemund: 14° | 22° Luanda: 24° | 25° Gaborone: 22° | 36° Lubumbashi: 17° | 34° Mbabane: 18° | 32° Maseru: 15° | 32° Antananarivo: 17° | 29° Lilongwe: 22° | 35° Maputo: 22° | 36° Windhoek: 21° | 33° Cape Town: 16° | 23° Durban: 20° | 26° Johannesburg: 18° | 33° Dar es Salaam: 26° | 32° Lusaka: 22° | 36° Harare: 20° | 31° #REF! #REF!