Respekt ist eine Zweibahnstraße
Vor Jahren verspätete sich der damalige Premierminister Hage Geingob, der als Gastredner zur formellen Einführung des VAT-Systems eingeladen worden war. In seiner bestimmten und höflichen Art, stellte der bekannte Geschäftsmann Harold Pupkewitz den Politiker vor versammelter Mannschaft zur Rede. Geingob zeigte Größe – er entschuldigte sich.
Wenn sich der deutsche Bundesentwicklungsminister, Dr. Gerd Müller, auf den Weg nach Namibia begibt, um sich vor Ort ein Bild über die von seinem Ministerium in Auftrag gegebene Entwicklungsarbeit zu machen und sich im Namen der deutschen Regierung mit verschiedenen Gruppen trifft (auch Herero und Nama), die von den deutschen Initiativen für Kleinbetriebe profitieren, dann macht das Sinn. Auch sein Treffen mit dem Verhandlungschef Dr. Zed Ngavirue entspricht dem fortgesetzten Grundsatz beider Regierungen, die Verhandlungen auf Regierungsebene durchzuführen.
Der Minister hat Namibia nicht besucht, um den Genozid-Verhandlungsprozess zu kapern. Er hat sich, weil er schon einmal hier war, auch über das Thema aus lokaler Sicht informieren lassen. Denn über die Standpunkte der Herero- und Nama-Fraktionen, die nicht mit dem Verhandlungsstand zufrieden sind und diesen auch nicht anerkennen, wird er wohl bereits bestens informiert sein.
Bei einem Pressegespräch machte Dr. Müller den souveränen Eindruck, den man von einem Vertreter einer der einflussreichsten Länder Europas mit knapp 83 Millionen Einwohnern erwarten darf. Auch wenn es für gewisse Kleingeister schwer zu glauben ist, hat dieser Mann es nicht nötig, eine Stammesoberhauptvereinigung der Nama, die nur einen Bruchteil – auch wenn maßgeblichen – der weniger als 150000 Nama im Lande vertreten, um eine „Audienz zu bitten“.
Er zeigt Größe, wenn er persönlich der Anerkennung des Genozids und einer angemessenen Entschuldigung zustimmt – und es würde von Größe zeugen, wenn die Nama-Häuptlinge zumindest den Willen entsprechend zu schätzen wüssten.
Von Frank Steffen
Wenn sich der deutsche Bundesentwicklungsminister, Dr. Gerd Müller, auf den Weg nach Namibia begibt, um sich vor Ort ein Bild über die von seinem Ministerium in Auftrag gegebene Entwicklungsarbeit zu machen und sich im Namen der deutschen Regierung mit verschiedenen Gruppen trifft (auch Herero und Nama), die von den deutschen Initiativen für Kleinbetriebe profitieren, dann macht das Sinn. Auch sein Treffen mit dem Verhandlungschef Dr. Zed Ngavirue entspricht dem fortgesetzten Grundsatz beider Regierungen, die Verhandlungen auf Regierungsebene durchzuführen.
Der Minister hat Namibia nicht besucht, um den Genozid-Verhandlungsprozess zu kapern. Er hat sich, weil er schon einmal hier war, auch über das Thema aus lokaler Sicht informieren lassen. Denn über die Standpunkte der Herero- und Nama-Fraktionen, die nicht mit dem Verhandlungsstand zufrieden sind und diesen auch nicht anerkennen, wird er wohl bereits bestens informiert sein.
Bei einem Pressegespräch machte Dr. Müller den souveränen Eindruck, den man von einem Vertreter einer der einflussreichsten Länder Europas mit knapp 83 Millionen Einwohnern erwarten darf. Auch wenn es für gewisse Kleingeister schwer zu glauben ist, hat dieser Mann es nicht nötig, eine Stammesoberhauptvereinigung der Nama, die nur einen Bruchteil – auch wenn maßgeblichen – der weniger als 150000 Nama im Lande vertreten, um eine „Audienz zu bitten“.
Er zeigt Größe, wenn er persönlich der Anerkennung des Genozids und einer angemessenen Entschuldigung zustimmt – und es würde von Größe zeugen, wenn die Nama-Häuptlinge zumindest den Willen entsprechend zu schätzen wüssten.
Von Frank Steffen
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen