Respekt, wem Respekt gebührt
Wieder etwas dazugelernt: In Namibia gibt es nicht nur VIP (Very Important Person), sondern auch VVIP (Very Very Important Person). Und weil sie alle sehr oder sehr sehr wichtig sind, haben sie auf der Straße im Autokonvoi Narrenfreiheit, was Verkehrsregeln angeht. Darauf wies jetzt Polizei-Generalinspektor Sebastian Ndeitunga hin und begründete dies mit der Sicherheit der Insassen. Davon abgesehen, dass das Thema völlig überbewertet ist, stellen rücksichtslose Fahrer der Konvois das größte Risiko für dessen Insassen dar.
Die Polizei beschwert sich: Es gebe eine Tendenz, wonach Autofahrer nur widerwillig oder gar nicht Platz machen, wenn sich eine solche Kolonne nähert. Oder dass sich Namibier über die Fahrweise dieser Kolonnen beschweren. Wieviele solcher Fälle es im Jahr gibt, kann der Polizeichef zwar nicht sagen, pocht aber auf „Anstand und Respekt gegenüber unseren Führern“. Und er schwärmt davon, wie er es im Ausland gesehen hat, dass die Leute am Straßenrand stramm stehen, sobald die Präsidenten-Eskorte vorbeifährt. Das wird in Namibia hoffentlich nie passieren. Aber noch besser als Traumvorstellungen sowie Appelle und Drohungen mit Strafverfolgung bei Nichtachtung des Gesetzes wäre die Vorbildfunktion. Eine größere Wirkung hätte es, wenn die Fahrer der schwarzen Mercedes-Konvois sowie der jaulenden Polizeiwagen - die übrigens alle, also Fahrer und Autos - vom Steuerzahler finanziert werden, einfach mal etwas Anstand gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern/Steuerzahlern demonstrieren, sprich vom Gas gehen würden.
Es gibt eine Weisheit, die gleichsam dauerhaft wie einfach ist: Wenn ich Respekt will, muss ich Respekt zeigen.
Stefan Fischer
Die Polizei beschwert sich: Es gebe eine Tendenz, wonach Autofahrer nur widerwillig oder gar nicht Platz machen, wenn sich eine solche Kolonne nähert. Oder dass sich Namibier über die Fahrweise dieser Kolonnen beschweren. Wieviele solcher Fälle es im Jahr gibt, kann der Polizeichef zwar nicht sagen, pocht aber auf „Anstand und Respekt gegenüber unseren Führern“. Und er schwärmt davon, wie er es im Ausland gesehen hat, dass die Leute am Straßenrand stramm stehen, sobald die Präsidenten-Eskorte vorbeifährt. Das wird in Namibia hoffentlich nie passieren. Aber noch besser als Traumvorstellungen sowie Appelle und Drohungen mit Strafverfolgung bei Nichtachtung des Gesetzes wäre die Vorbildfunktion. Eine größere Wirkung hätte es, wenn die Fahrer der schwarzen Mercedes-Konvois sowie der jaulenden Polizeiwagen - die übrigens alle, also Fahrer und Autos - vom Steuerzahler finanziert werden, einfach mal etwas Anstand gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern/Steuerzahlern demonstrieren, sprich vom Gas gehen würden.
Es gibt eine Weisheit, die gleichsam dauerhaft wie einfach ist: Wenn ich Respekt will, muss ich Respekt zeigen.
Stefan Fischer
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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