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Ressourcenmanagement ist gefragt
Ressourcenmanagement ist gefragt

Ressourcenmanagement ist gefragt

Parlamentsdebatte zum Kahlschlag soll zu nachhaltiger Planung im Land führen
Frank Steffen
Von Frank Steffen, Windhoek

In einem Gespräch mit der AZ zeigte sich Dr. Clemens von Doderer, Leiter der Hanns-Seidel-Stiftung in Namibia, erfreut über die erste öffentliche Parlamentsdebatte, die unlängst zustande kam, wobei sich die anwesenden Parlamentarier mit eingeladenen Fachkräften über den Stand der Wälder im Nordosten Namibias berieten (AZ berichtete). „Es geht hier nicht nur um die Ressource Holz, sondern wäre es doch schön, wenn gemeinsame Anstrengungen der Regierung und privater Fachkräfte dazu führen würden, dass ein nachhaltiges Ressourcenmanagement zustande kommt“, begeisterte sich von Doderer.

Er sei sich ziemlich gewiss, dass diese erste Debatte zu weiteren führen würde, da bereits jetzt einige der Parlamentarier ihr Interesse an weiteren Gesprächen bekundet hätten. „Und wenn wir von der HSS dabei behilflich sein können, dann werden wir das tun“, ergänzte der HSS-Repräsentant, der selbst vom Fach ist und sich daher gerne in das Thema einbringt - ein Angebot, dass der Parlamentsvorsitzende, Dr. Peter Katjavivi, bereits angenommen hatte und scheinbar fortsetzen möchte.

Im September 2019 soll eine zweite Gesprächsrunde zustande kommen. Nachdem die ersten Gespräche das Interesse geweckt haben, soll dies beim zweiten Mal mit Einsicht und Informationen vertieft werden. „Bereits am 2. und 3. Oktober soll dann eine Ressourcenkonferenz stattfinden, bei der Konzepte zu den Themen Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Binnenfischerei besprochen werden sollen.

Nelson Kisaka ist als enger Mitarbeiter Katjavivis besonders an der Gründung eines Forums interessiert, dass sich mit dem spezifischen Management aller Ressourcen im Lande befassen will. Diese Initiative wird auch von der Vize-Umweltministerin Bernadette Jagger unterstützt, die sich eine bessere Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Ministerien sowie eine engere Zusammenarbeit zwischen Regierungsinstanzen und Privatsektor wünscht. Dabei geht es weniger um Finanzierungsvorschläge als um die Sondierung von Fakten, Möglichkeiten und Erwartungen.

Erstaunlicherweise hatten manche der Parlamentarier keinen Hehl daraus gemacht, dass der Kahlschlag im Norden als direktes Resultat der Korruption zu werten sei. Von Doderer liegt allerdings gar nicht daran, im Nachhinein Schuldige zu finden. Stattdessen gelte es nun Lehren zu ziehen und den richtigen Weg einzuschlagen, denn „einige der Parlamentarier waren richtig entsetzt - sie hatten vorher keine Vorstellung über das Ausmaß der Abholzung, noch waren sie sich darüber im Klaren, welche langfristige Auswirkungen damit zusammenhängen, für ein Land, das sich aufgrund wiederholender Dürren ständig mit weniger Wasser und Vegetation abfinden muss“.

Dr. Michael Humavindu vom Handelsministerium fasste das Thema im lokalen Kontext zusammen: (i) Namibia gibt jährlich eine Milliarde N$ für die biologische Vielfalt aus, die Erhaltung erfordert aber mindestens 2 Milliarden N$ pro Jahr; (ii) die Regierung trägt zwischen 70 und 75 Prozent dieser Kosten; (iii) die Forstabteilung erhält weniger als 1,5% der Gesamtsumme, da die der Hauptteil des Budget des Landwirtschaftsministeriums in Betriebsausgaben fließt; (iv) die Ökosystemleistungen der natürlichen Ressourcen werden auf etwa 13 Milliarden N$ pro Jahr geschätzt.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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