Rezept gegen Kriminalität
Windhoek - "Die Kriminalität im Land eskaliert. Wir sind für die Sicherheit der Gäste und Einwohner verantwortlich und müssen deshalb Wege finden, die Kriminalität zu senken", begründete Tourismusminister Willem Konjore auf AZ-Nachfrage die Initiative, die kurz nach dem Mord an dem deutschen Touristen Johannes Fellinger im Juli 2007 gestartet wurde. Die Initiative soll in eine nationale Sicherheitsstrategie münden, an der weitere Ministerien beteiligt sind.
Der Namibische Tourismusrat (NTB) hat dazu Stadtverwaltungen sowie Fachverbände aufgefordert, Plätze und Orte zu nennen, die als gefährlich gelten oder an denen zum Beispiel Touristen belästigt und beraubt wurden. Inzwischen wurde eine Übersicht aufgestellt, die rund 50 Gefahrenherde auflistet und der AZ vorliegt. Die Liste enthält ganz allgemeine Angaben (z.B. Bankautomaten, Picknickplätze, Taxistände, Einkaufszentren) sowie konkrete Plätze (u.a. Versteinerter Wald, Herero-Gräber in Okahandja, Mondlandschaft, Parkplatz gegenüber des Kalahari-Sands-Hotels in Windhoek). "Das war keine Überraschung für uns, in der Liste steht nichts, was wir nicht schon wissen", erklärte NTB-Marketingleiterin Shareen Thude, wies aber auf den Handlungsbedarf hin: "Alle Menschen sollen sich hier sicher fühlen, deshalb brauchen wir eine nationale Sicherheitsstrategie. Dazu haben wir jetzt den Ball ins Rollen gebracht."
Die Initiative findet breite Zustimmung. "Das ist ein guter Schritt, Touristen zu sensibilisieren", kommentierte Gladys Fernandez von der Stadtverwaltung Windhoek. Und: "Wir haben unsere Anmerkungen gemacht und unterstützen alle Projekte, die mehr Sicherheit zum Ziel haben." Im Tourismussektor wird jedoch zur Vorsicht gemahnt. "Es ist gut, dass die Regierung etwas tut, aber Kriminalität gibt's überall auf der Welt", meinte Gitta Paetzold, Geschäftsführerin des Gastgewerbeverbandes HAN. "Wir dürfen keine Warnschilder aufstellen, denn das schreckt die Leute ab. Aber wir können auf dezente Art und Weise Verhaltenstipps geben." Diese Strategie unterstützt auch Unternehmer Mannfred Goldbeck von Gondwana Desert Collection. Im AZ-Gespräch sagte er: "Wir haben die Pflicht, die Gäste zu informieren, zu warnen und zu schützen. Dabei können wir nicht wegschauen, sondern müssen uns zu den Problemen bekennen."
Jacqueline Asheeke, Geschäftsführerin des Tourismusdachverbandes FENATA, übt indes Kritik an der Schwarzen Liste, die nicht an die Öffentlichkeit gelangen dürfe, denn: "Die Tourismusunternehmen könnten uns wegen Geschäftsschädigung verklagen, wenn die Gäste dadurch ausbleiben", prognostiziert sie. "Welche Kriterien wenden wir an, bevor wir einen Platz aufnehmen? Wer entscheidet das? Wie wird die Liste aktualisiert?", sind ihre ungeklärten Fragen, die in das Resümee münden: "Die Auflistung der Hotspots ist ein Fehler, das kann nach hinten losgehen." Asheeke mahnt zur Weitsicht. "Die Kriminalität auf Null zu bringen ist eine Illusion. Aber wir haben produktive Vorschläge gemacht, die wir dem Minister vorlegen werden", kündigte sie an.
Der Namibische Tourismusrat (NTB) hat dazu Stadtverwaltungen sowie Fachverbände aufgefordert, Plätze und Orte zu nennen, die als gefährlich gelten oder an denen zum Beispiel Touristen belästigt und beraubt wurden. Inzwischen wurde eine Übersicht aufgestellt, die rund 50 Gefahrenherde auflistet und der AZ vorliegt. Die Liste enthält ganz allgemeine Angaben (z.B. Bankautomaten, Picknickplätze, Taxistände, Einkaufszentren) sowie konkrete Plätze (u.a. Versteinerter Wald, Herero-Gräber in Okahandja, Mondlandschaft, Parkplatz gegenüber des Kalahari-Sands-Hotels in Windhoek). "Das war keine Überraschung für uns, in der Liste steht nichts, was wir nicht schon wissen", erklärte NTB-Marketingleiterin Shareen Thude, wies aber auf den Handlungsbedarf hin: "Alle Menschen sollen sich hier sicher fühlen, deshalb brauchen wir eine nationale Sicherheitsstrategie. Dazu haben wir jetzt den Ball ins Rollen gebracht."
Die Initiative findet breite Zustimmung. "Das ist ein guter Schritt, Touristen zu sensibilisieren", kommentierte Gladys Fernandez von der Stadtverwaltung Windhoek. Und: "Wir haben unsere Anmerkungen gemacht und unterstützen alle Projekte, die mehr Sicherheit zum Ziel haben." Im Tourismussektor wird jedoch zur Vorsicht gemahnt. "Es ist gut, dass die Regierung etwas tut, aber Kriminalität gibt's überall auf der Welt", meinte Gitta Paetzold, Geschäftsführerin des Gastgewerbeverbandes HAN. "Wir dürfen keine Warnschilder aufstellen, denn das schreckt die Leute ab. Aber wir können auf dezente Art und Weise Verhaltenstipps geben." Diese Strategie unterstützt auch Unternehmer Mannfred Goldbeck von Gondwana Desert Collection. Im AZ-Gespräch sagte er: "Wir haben die Pflicht, die Gäste zu informieren, zu warnen und zu schützen. Dabei können wir nicht wegschauen, sondern müssen uns zu den Problemen bekennen."
Jacqueline Asheeke, Geschäftsführerin des Tourismusdachverbandes FENATA, übt indes Kritik an der Schwarzen Liste, die nicht an die Öffentlichkeit gelangen dürfe, denn: "Die Tourismusunternehmen könnten uns wegen Geschäftsschädigung verklagen, wenn die Gäste dadurch ausbleiben", prognostiziert sie. "Welche Kriterien wenden wir an, bevor wir einen Platz aufnehmen? Wer entscheidet das? Wie wird die Liste aktualisiert?", sind ihre ungeklärten Fragen, die in das Resümee münden: "Die Auflistung der Hotspots ist ein Fehler, das kann nach hinten losgehen." Asheeke mahnt zur Weitsicht. "Die Kriminalität auf Null zu bringen ist eine Illusion. Aber wir haben produktive Vorschläge gemacht, die wir dem Minister vorlegen werden", kündigte sie an.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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