Riesenwelle riss Seeleute in den Tod
Walvis Bay - "Ich fahre seit mehr als 20 Jahren zur See. So etwas habe ich aber noch nie erlebt." Sichtlich erschüttert schildert Antonio Fernandes gestern die Ereignisse, die zum Tod von vier Fischermännern vor der Küste von Lüderitzbucht führten. Die "BR Banks", ein Schiff der Walvis Bayer Firma Benguella Sea Products, sank am Mittwochmorgen in einem schweren Sturm.
Fernandes ist Eigentümer und Skipper der "Atlantic Fisherman", die sich auf den Fang von Seeteufel für den Exportmarkt spezialisiert. "Wir befanden uns rund zwei Seemeilen von der BR Banks entfernt, als ich plötzlich eine Leuchtrakete zum Himmel schießen sah. Anfangs wusste ich nicht, was los war. Wir wussten zwar, dass die BR Banks in der Nähe lag, hatten aber keinen Funkspruch erhalten", erinnert sich Fernandes.
Als er und seine 14-köpfige Crew um 8.30 Uhr am Ort der Katastrophe ankamen, war das Unglücksschiff bereits gesunken. "Die vier Männer, die sich im Rumpf des Schiffs befanden, hatten nicht den Hauch einer Chance. Ihre Leichen befinden sich mit Sicherheit jetzt noch im Bauch der BR Banks auf dem Seeboden", ist sich der Chef der Atlantic Fisherman sicher.
Die genauen Umstände der Seekatastrophe, der zweiten innerhalb eines Monats vor Lüderitzbucht, erfuhr Fernandes vom Skipper der BR Banks. Bei rauhem Seegang (rund 30 Knoten/55 km/h) und schlechten Sichverhältnissen wurde der Steuermann von einer riesigen Welle überrascht, die in rasender Geschwindigkeit zigtausende Liter Wasser durch die Backbordluk des Schiffs schleuderte. Die BR Banks neigte sich sofort scharf nach links, so dass noch mehr Wasser in den Bauch des Fischerbootes eindrang. "Schon nach wenigen Minuten hatte sich die BR Banks auf die Backbordseite gelegt und trieb kurz darauf kieloben."
Glücklicherweise funktionierte das Hochdrucksystem, mit dem sich das Rettungsboot auf der Steuerbordseite entfalten konnte, einwandfrei. "Die sechs Männer an Bord schafften es gerade noch, den Bosun aus der Steuerkajüte zu befreien. Das ist ein Verdienst des Skippers, der die Übersicht behielt, als seine Männer in Panik das Rettungsboot zu Wasser lassen wollten", lobt Fernandes den Einsatz des Kapitäns der BR Banks. Für ihre vier Kameraden im Bauch des Schiffes konnten die Seeleute nichts mehr tun.
Kurz bevor die Atlantic Fisherman am Unglücksort ankam, schoss der Skipper der BR Banks vom Rettungsboot aus eine weitere SOS-Leuchtrakete ab. "Wir konnten die Überlebenden sofort an Bord holen. Wären wir nicht in der Nähe gewesen, wäre das Rettungsboot nach Westen abgetrieben." Anstatt wie ursprünglich geplant in östlicher Richtung gegen den Wind nach Lüderitzbucht zu fahren und möglicherweise ein weiteres Unglück zu riskieren, entschied sich Fernandes, die Überlebenden in Walvis Bay abzuladen. Dort legte die Atlantic Fisherman gestern vormittag um 8.45 Uhr an.
Die sieben Männer, die die Katastrophe überlebten, wurden sofort in ärztliche Behandlung gebracht. Danach folgte der Gang zum Rechtsanwalt. Was dort geschah, darüber hüllt sich Benguella Sea Products bisher in Schweigen. Das Unternehmen veröffentlichte aber gestern Nachmittag eine eigene Schilderung des Unfalls, die sich nicht wesentlich von dem Bericht der Atlantic Fisherman unterschied. "Das Unglück geschieht zu einer Zeit, als sich Namibia und die namibische Fischindustrie noch nicht vom vorigen Unfall erholt haben", schreibt Benguella Sea Products.
"Den Skipper und die Crew trifft keine Schuld, das kann ich bezeugen. Es ging alles furchtbar schnell. Den Umständen entsprechend haben die Männer an Deck sehr umsichtig gehandelt. Es hätte auch unser Schiff treffen können", fügte Fernandes hinzu. Die zweite große Katastrophe in der jüngeren Geschichte der namibischen Seefahrt beschrieb er wie folgt: "So viele Unglücke wie in letzter Zeit sind noch nie vorgekommen. Die hiesige Fischfangflotte verfügt über stabile und bestens ausgerüstete Schiffe. Damals gab es kein besseres oder schlechteres Wetter als heute. Warum es im letzten Monat ausgerechnet zwei Boote mit Stahlrumpf getroffen hat - ich weiß es nicht. Aber es macht mir angst."
Für Fernandes und seine Crew geht das Leben indes weiter. Heute sticht die Atlantic Fisherman wieder in See. "Wir waren erst acht Tage zuvor aus Walvis Bay ausgelaufen und hatten noch keinen einzigen Fisch an Bord."
Die vier Verstorbenen sind Reginald Clark, Deon Vercuil, Dean Cowan und Napanda Mujoro.
Fernandes ist Eigentümer und Skipper der "Atlantic Fisherman", die sich auf den Fang von Seeteufel für den Exportmarkt spezialisiert. "Wir befanden uns rund zwei Seemeilen von der BR Banks entfernt, als ich plötzlich eine Leuchtrakete zum Himmel schießen sah. Anfangs wusste ich nicht, was los war. Wir wussten zwar, dass die BR Banks in der Nähe lag, hatten aber keinen Funkspruch erhalten", erinnert sich Fernandes.
Als er und seine 14-köpfige Crew um 8.30 Uhr am Ort der Katastrophe ankamen, war das Unglücksschiff bereits gesunken. "Die vier Männer, die sich im Rumpf des Schiffs befanden, hatten nicht den Hauch einer Chance. Ihre Leichen befinden sich mit Sicherheit jetzt noch im Bauch der BR Banks auf dem Seeboden", ist sich der Chef der Atlantic Fisherman sicher.
Die genauen Umstände der Seekatastrophe, der zweiten innerhalb eines Monats vor Lüderitzbucht, erfuhr Fernandes vom Skipper der BR Banks. Bei rauhem Seegang (rund 30 Knoten/55 km/h) und schlechten Sichverhältnissen wurde der Steuermann von einer riesigen Welle überrascht, die in rasender Geschwindigkeit zigtausende Liter Wasser durch die Backbordluk des Schiffs schleuderte. Die BR Banks neigte sich sofort scharf nach links, so dass noch mehr Wasser in den Bauch des Fischerbootes eindrang. "Schon nach wenigen Minuten hatte sich die BR Banks auf die Backbordseite gelegt und trieb kurz darauf kieloben."
Glücklicherweise funktionierte das Hochdrucksystem, mit dem sich das Rettungsboot auf der Steuerbordseite entfalten konnte, einwandfrei. "Die sechs Männer an Bord schafften es gerade noch, den Bosun aus der Steuerkajüte zu befreien. Das ist ein Verdienst des Skippers, der die Übersicht behielt, als seine Männer in Panik das Rettungsboot zu Wasser lassen wollten", lobt Fernandes den Einsatz des Kapitäns der BR Banks. Für ihre vier Kameraden im Bauch des Schiffes konnten die Seeleute nichts mehr tun.
Kurz bevor die Atlantic Fisherman am Unglücksort ankam, schoss der Skipper der BR Banks vom Rettungsboot aus eine weitere SOS-Leuchtrakete ab. "Wir konnten die Überlebenden sofort an Bord holen. Wären wir nicht in der Nähe gewesen, wäre das Rettungsboot nach Westen abgetrieben." Anstatt wie ursprünglich geplant in östlicher Richtung gegen den Wind nach Lüderitzbucht zu fahren und möglicherweise ein weiteres Unglück zu riskieren, entschied sich Fernandes, die Überlebenden in Walvis Bay abzuladen. Dort legte die Atlantic Fisherman gestern vormittag um 8.45 Uhr an.
Die sieben Männer, die die Katastrophe überlebten, wurden sofort in ärztliche Behandlung gebracht. Danach folgte der Gang zum Rechtsanwalt. Was dort geschah, darüber hüllt sich Benguella Sea Products bisher in Schweigen. Das Unternehmen veröffentlichte aber gestern Nachmittag eine eigene Schilderung des Unfalls, die sich nicht wesentlich von dem Bericht der Atlantic Fisherman unterschied. "Das Unglück geschieht zu einer Zeit, als sich Namibia und die namibische Fischindustrie noch nicht vom vorigen Unfall erholt haben", schreibt Benguella Sea Products.
"Den Skipper und die Crew trifft keine Schuld, das kann ich bezeugen. Es ging alles furchtbar schnell. Den Umständen entsprechend haben die Männer an Deck sehr umsichtig gehandelt. Es hätte auch unser Schiff treffen können", fügte Fernandes hinzu. Die zweite große Katastrophe in der jüngeren Geschichte der namibischen Seefahrt beschrieb er wie folgt: "So viele Unglücke wie in letzter Zeit sind noch nie vorgekommen. Die hiesige Fischfangflotte verfügt über stabile und bestens ausgerüstete Schiffe. Damals gab es kein besseres oder schlechteres Wetter als heute. Warum es im letzten Monat ausgerechnet zwei Boote mit Stahlrumpf getroffen hat - ich weiß es nicht. Aber es macht mir angst."
Für Fernandes und seine Crew geht das Leben indes weiter. Heute sticht die Atlantic Fisherman wieder in See. "Wir waren erst acht Tage zuvor aus Walvis Bay ausgelaufen und hatten noch keinen einzigen Fisch an Bord."
Die vier Verstorbenen sind Reginald Clark, Deon Vercuil, Dean Cowan und Napanda Mujoro.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen