Riruako macht für 2004 mobil
Hererochef Kuaima Riruako hat am Mittwochabend den Beginn des "ersten amtlichen Gedenkens des Ovaherero-Genozids vor 100 Jahren" angekündigt.
Ein 20-köpfiger Ausschuss ist dazu angesagt, um verschiedene Feiern zu organisieren und Versöhnung zu üben.
Windhoek - "Warum haben die Ovaherero nicht zehn Jahre oder 50 Jahre nach dem Geschehen des Genozids gedacht?" wollte Riruako wissen. Zehn, beziehungsweise 50 Jahre danach hätten die Herero noch unter deutscher und südafrikanischer Kolonialherrschaft gestanden. Nachdem - der verstorbene - Chef Hosea Kutako den späteren Befreiungskampf fortgesetzt und Namibia unter Präsident Sam Nujoma im März 1990 die Unabhängigkeit erlangt habe, sei nun die Zeit gekommen, "unsre Geschichte wieder aufzusuchen und im freien Namibia wieder zu entdecken".
Riruako sprach vor dem brechend vollen Kommandosaal in Katutura, eine traditionelle Versammlungsstätte vor allem der Ovaherero des Häuptlingshauses, der Truppenspieler der roten Flagge und der DTA. Die Versammlung war schon einmal angekündigt worden, musste dann aber aus organisatorischen Gründen auf den letzten Mittwoch verschoben werden. Uniformierte Kräfte wiesen Besucher in die Parkplätze ein und traten als Saalordner auf.
"Die Gelegenheit, die wir jetzt haben, gab es für die Ovaherero seit der berühmten Berliner Konferenz nicht mehr, als die europäischen Mächte ihre (koloniale) Beute untereinander aufteilten. Eine solche Gelegenheit haben wir auch seit 1890 nicht mehr gehabt, als die deutsche Kolonialmacht nach Namibia gekommen ist."
Riruako verlas in seiner Rede den Schießbefehl Von Trothas und erklärte, die Ovaherero hätten die Realität der Geschichte noch nicht wieder aufgearbeitet. "Wir müssen uns selbst wiederfinden, denn die meisten von uns sind noch verstreut. Er vermutet viele in der Diaspora in Angola, Botswana, Kamerun, Deutschland und Südafrika. (Während der Kolonialzeit wurden Strafgefangene auch in andre deutsche Kolonien gebracht. Aus Kamerun hatte die deutsche Kolonialmacht vor dem 1. Weltkrieg ebenfalls unbequeme Personen nach Deutsch-Südwestafrika gebracht.)
"Die Wiederentdeckung der Vergangenheit zeigt uns, woher wir kommen, wo wir heute sind und wohin wir gehen wollen", führte der Hererochef weiter aus. Er hat keinen Zweifel, dass dadurch Tränen abgewischt werden und die Nachfahren sich einander die Hand geben, um ein erfolgreiches und harmonisches Namibia zu gestalten. Riruako dankte ausdrücklich dem Nachbarland Botswana für das Asyl, das es den durch die Omaheke fliehenden Herero gewährt habe. "Ich möchte ebenfalls das Goodwill aller friedliebenden Deutschen anerkennen. Die Ovaherero teilen eine gemeinsame Vergangenheit mit den Deutschen und natürlich eine gemeinsame Gegenwart und Zukunft." Auf die Reparationsforderung für den vernichtenden Krieg vor 100 Jahren eingehend, sagte Riruako, dass es sich nicht um Vergeltung der Ovaherero handle, sondern um ihren gemeinsamen Weg mit deutschen Partnern. Die Deutschen müssten sich auch selbst als Volk wiederfinden. "Das ist nicht zuviel von der deutschen Regierung verlangt, meinen wir, sondern wäre nur ein Zeichen ihrer Humanität."
Ein 20-köpfiger Ausschuss ist dazu angesagt, um verschiedene Feiern zu organisieren und Versöhnung zu üben.
Windhoek - "Warum haben die Ovaherero nicht zehn Jahre oder 50 Jahre nach dem Geschehen des Genozids gedacht?" wollte Riruako wissen. Zehn, beziehungsweise 50 Jahre danach hätten die Herero noch unter deutscher und südafrikanischer Kolonialherrschaft gestanden. Nachdem - der verstorbene - Chef Hosea Kutako den späteren Befreiungskampf fortgesetzt und Namibia unter Präsident Sam Nujoma im März 1990 die Unabhängigkeit erlangt habe, sei nun die Zeit gekommen, "unsre Geschichte wieder aufzusuchen und im freien Namibia wieder zu entdecken".
Riruako sprach vor dem brechend vollen Kommandosaal in Katutura, eine traditionelle Versammlungsstätte vor allem der Ovaherero des Häuptlingshauses, der Truppenspieler der roten Flagge und der DTA. Die Versammlung war schon einmal angekündigt worden, musste dann aber aus organisatorischen Gründen auf den letzten Mittwoch verschoben werden. Uniformierte Kräfte wiesen Besucher in die Parkplätze ein und traten als Saalordner auf.
"Die Gelegenheit, die wir jetzt haben, gab es für die Ovaherero seit der berühmten Berliner Konferenz nicht mehr, als die europäischen Mächte ihre (koloniale) Beute untereinander aufteilten. Eine solche Gelegenheit haben wir auch seit 1890 nicht mehr gehabt, als die deutsche Kolonialmacht nach Namibia gekommen ist."
Riruako verlas in seiner Rede den Schießbefehl Von Trothas und erklärte, die Ovaherero hätten die Realität der Geschichte noch nicht wieder aufgearbeitet. "Wir müssen uns selbst wiederfinden, denn die meisten von uns sind noch verstreut. Er vermutet viele in der Diaspora in Angola, Botswana, Kamerun, Deutschland und Südafrika. (Während der Kolonialzeit wurden Strafgefangene auch in andre deutsche Kolonien gebracht. Aus Kamerun hatte die deutsche Kolonialmacht vor dem 1. Weltkrieg ebenfalls unbequeme Personen nach Deutsch-Südwestafrika gebracht.)
"Die Wiederentdeckung der Vergangenheit zeigt uns, woher wir kommen, wo wir heute sind und wohin wir gehen wollen", führte der Hererochef weiter aus. Er hat keinen Zweifel, dass dadurch Tränen abgewischt werden und die Nachfahren sich einander die Hand geben, um ein erfolgreiches und harmonisches Namibia zu gestalten. Riruako dankte ausdrücklich dem Nachbarland Botswana für das Asyl, das es den durch die Omaheke fliehenden Herero gewährt habe. "Ich möchte ebenfalls das Goodwill aller friedliebenden Deutschen anerkennen. Die Ovaherero teilen eine gemeinsame Vergangenheit mit den Deutschen und natürlich eine gemeinsame Gegenwart und Zukunft." Auf die Reparationsforderung für den vernichtenden Krieg vor 100 Jahren eingehend, sagte Riruako, dass es sich nicht um Vergeltung der Ovaherero handle, sondern um ihren gemeinsamen Weg mit deutschen Partnern. Die Deutschen müssten sich auch selbst als Volk wiederfinden. "Das ist nicht zuviel von der deutschen Regierung verlangt, meinen wir, sondern wäre nur ein Zeichen ihrer Humanität."
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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