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Riruako unversöhnlich

Der Oberhäuptling der Herero, Kuaima Riruako, hält an seiner Forderung nach einer Entschädigung für die Verbrechen fest, die während der deutschen Kolonialherrschaft in Namibia begangen wurden und für die sich die Bundesregierung inzwischen entschuldigt hat.

Windhoek - Diese Entschuldigung, die von der deutschen Ministerin für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit Heidemarie Wieczorek-Zeul während der Gedenkfeiern in Ohamakari angeboten wurde, verleiht Riruako neuen Auftrieb. "Es wäre naiv zu glauben, dass eine verbale Äusserung zu einem Abschluss in dieser Angelegenheit führen oder uns von unserer Forderung abbringen wird", sagte er am Donnerstag während einer Pressekonferenz in Windhoek.

Vielmehr müsse dem Schuldbekenntnis eine Form der "wirtschaftlichen und materiellen" Wiedergutmachung und "Fortschritt in Richtung Versöhnung" folgen. Schließlich habe Deutschland wirtschaftlich von seiner "fehlgeleiteten Expansionspolitik" und der "Beinahe-Ausrottung" der Herero profitiert und sei seither zu einer der acht führenden Wirtschaftsmächte der Welt aufgestiegen. Deshalb sei es "gerecht und angemessen", dass der Entschuldigung Deutschlands auch eine Wiedergutmachung folge.

In seiner als "offizielle Reaktion der Herero auf die Entschuldigung der Bundesrepublik" angekündigten Pressekonferenz begrüßte Riruako, dass "die Bundesregierung endlich die Verantwortung für dieses dunkle Kapitel übernommen hat". Damit sei der erste Schritt getan, dem sich nun "eine ernsthafte und realistische Geste der Wiedergutmachung direkt an die Herero" anschließen müsse.

Mit Hinweis auf die angebliche Weigerung Deutschlands, in direkten Dialog mit den Herero zu treten, erinnerte Riruako an das laufende Entschädigungsverfahren in Amerika, über das die Herero Reparationszahlungen der deutschen Regierung einklagen wollen. Dabei erwartet Riruako nach eigener Aussage, dass sich angesichts des Schuldbekenntnisses von Wieczorek-Zeul "international übliche Praxis durchsetzen wird, wie dies bei den Juden der Fall war".

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-25

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