Riruako: "Wir kämpfen zusammen"
Windhoek - Das Dokument wurde bei einem Treffen von traditionellen Führern beider Volksgruppen am vergangenen Wochenende in Mariental von Riruako für die Ovaherero und Chief Dawid Frederick von den !Aman //Aes für die Nama unterschrieben und gestern in Windhoek vorgestellt.
In dem Papier stellen die Unterzeichner fest, dass der Schießbefehl des Generals von Trotha gegen die Herero (1904) und die Nama (1905) "im Sinne des internationalen Rechts ein Verbrechen des Völkermordes" darstelle, "für das wir eine gerechte Wiedergutmachung fordern". Grundlage der Entschädigung sei der "Verlust unserer Vorfahren, im Sinne von ihren Leben, ihrem Land, ihrem Vieh und anderen Arten ihres Besitzes". Fünf Punkte werden für die Reparation aufgeführt: 1. Beschaffung von Land für Siedlungszwecke, 2. Bau und (materielle und personelle) Ausstattung von Bildungseinrichtungen und Gesundheitszentren, 3. Infrastrukturentwicklung (z.B. Bau von Straßen, Kommunikationsverbindungen, Kulturzentren), 4. Ausbildung der Menschen über Förderprogramme und Stipendien (z.B. in den Bereichen Ingenieurwesen, Recht, Medizin, Architektur, Umwelt- und Agrarwissenschaften), 5. Bildung eines Fonds, der Finanzierung und Bestand der Forderungen sichert.
Um die Details und den Wert des Verlustes zu bestimmen, soll ein "dringender Dialog mit der deutschen und namibischen Regierung aufgenommen werden". Der Tatbestand des Völkermordes sei von Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul bereits zugegeben worden, heißt es in dem Positionspapier. Nachdem das namibische Parlament einem entsprechenden Genozid-/Reparationsantrag von Riruako im Oktober 2006 per Beschluss Rückendeckung gegeben hat, sollten jetzt die Gespräche beginnen.
"Der Ball ist nun in der deutschen Hälfte", sagte Riruako und machte klar: "Wir kämpfen zusammen. Niemand kann uns umgehen oder das Thema ohne uns diskutieren." Die Namibier und die ganze Welt werden zudem aufgefordert, die "gerechte und legitime Forderung nach Reparationen" zu unterstützen. Zur Hilfe seien auch die deutschsprachigen Namibier aufgerufen, sagte Utjiua Muinjangue, Vorsitzende des Herero-Genozid-Komitees. Sie sollten wissen, dass sich der Fall nicht auf sie beziehe, sondern auf die deutsche Regierung.
An diese sowie an den Bundestag werde das Dokument jetzt "schnellstens weitergeleitet", versprach gestern Botschaftsrätin Ute König von der deutschen Botschaft, wollte sich jedoch nicht weiter zum Inhalt äußern. Nur soviel: "Ich habe den Eindruck, dass manche Forderungen den Leistungen aus der Namibia-Initiative gleichen."
In dem Papier stellen die Unterzeichner fest, dass der Schießbefehl des Generals von Trotha gegen die Herero (1904) und die Nama (1905) "im Sinne des internationalen Rechts ein Verbrechen des Völkermordes" darstelle, "für das wir eine gerechte Wiedergutmachung fordern". Grundlage der Entschädigung sei der "Verlust unserer Vorfahren, im Sinne von ihren Leben, ihrem Land, ihrem Vieh und anderen Arten ihres Besitzes". Fünf Punkte werden für die Reparation aufgeführt: 1. Beschaffung von Land für Siedlungszwecke, 2. Bau und (materielle und personelle) Ausstattung von Bildungseinrichtungen und Gesundheitszentren, 3. Infrastrukturentwicklung (z.B. Bau von Straßen, Kommunikationsverbindungen, Kulturzentren), 4. Ausbildung der Menschen über Förderprogramme und Stipendien (z.B. in den Bereichen Ingenieurwesen, Recht, Medizin, Architektur, Umwelt- und Agrarwissenschaften), 5. Bildung eines Fonds, der Finanzierung und Bestand der Forderungen sichert.
Um die Details und den Wert des Verlustes zu bestimmen, soll ein "dringender Dialog mit der deutschen und namibischen Regierung aufgenommen werden". Der Tatbestand des Völkermordes sei von Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul bereits zugegeben worden, heißt es in dem Positionspapier. Nachdem das namibische Parlament einem entsprechenden Genozid-/Reparationsantrag von Riruako im Oktober 2006 per Beschluss Rückendeckung gegeben hat, sollten jetzt die Gespräche beginnen.
"Der Ball ist nun in der deutschen Hälfte", sagte Riruako und machte klar: "Wir kämpfen zusammen. Niemand kann uns umgehen oder das Thema ohne uns diskutieren." Die Namibier und die ganze Welt werden zudem aufgefordert, die "gerechte und legitime Forderung nach Reparationen" zu unterstützen. Zur Hilfe seien auch die deutschsprachigen Namibier aufgerufen, sagte Utjiua Muinjangue, Vorsitzende des Herero-Genozid-Komitees. Sie sollten wissen, dass sich der Fall nicht auf sie beziehe, sondern auf die deutsche Regierung.
An diese sowie an den Bundestag werde das Dokument jetzt "schnellstens weitergeleitet", versprach gestern Botschaftsrätin Ute König von der deutschen Botschaft, wollte sich jedoch nicht weiter zum Inhalt äußern. Nur soviel: "Ich habe den Eindruck, dass manche Forderungen den Leistungen aus der Namibia-Initiative gleichen."
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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