Rohstoffe kein reiner Segen
Windhoek - Wie schon im Vorjahr der Vorsitzende der Bergbaukammer Mark Dawe, stellt dies auch der Ökonom Robin Sherbourne vor kurzem in Anwesenheit des Ministers für Bergbau und Energie, Erki Nghimtina, klar. Nghimtina hatte wiederholt betont, dass ihm die Veredlung namibischer Bodenschätze am Herzen liegt und die Ausfuhr in unverarbeiteter Form reduziert werden müsse.
Namibia sei mit wertvollen Bodenschätzen gesegnet, deren weitere Verarbeitung seit langem Regierungsziel sei, so Sherbourne. Damit werde ein Phänomen symbolisiert, mit dem viele afrikanische Staaten zu kämpfen hätten: Unterentwicklung, trotz vieler natürlicher Reichtümer.
"Die Debatte darum hat starke ideologische Untertöne. Die einen mit einer eher nationalistischen oder Pan-afrikanischen Überzeugung zeichnen die Situation als ein Resultat neoimperialistischer Strategien, wobei westliche multinationale Konzerne die Reichtümer Afrikas stehlen und lediglich ein Minimum an Infrastruktur und Ausbildung hinterlassen. Rohstoffe würden dann in reiche Länder exportiert und dort Arbeitsplätze und Einkommen schaffen", so Sherbourne, der sich dann der Frage widmete, warum die Rohstoffe nicht weiter in Namibia verarbeitet würden und dahingehende Bemühungen trotz zahlreicher staatlicher Anreize bislang bestenfalls moderate Erfolge verzeichnen. "Mit der Ausnahme der innovativen Zinkverarbeitung in der Skorpion Zinkmine sowie begrenzter Diamantschleiferei und Steinverarbeitung wird heute nicht viel mehr Wertsteigerung erreicht, als es zur Erlangung der Unabhängigkeit der Fall war". Wenige Ökonomen seien verwundert, wenn sie von rohstoffreichen Ländern hören, die Probleme haben, einen Export-orientierten verarbeitenden Sektor aufzubauen. Dies sei ein weltweites Phänomen, nicht nur ein afrikanisches. Es gebe eine generelle Tendenz dahin, dass eher die rohstoffarmen Länder größere Erfolge beim Aufbau einer verarbeitenden Industrie haben.
Ökonomen hätten daher die Bezeichnung Rohstoff-Fluch geprägt, denn die Erfahrung zeige, dass reiche Rohstoffvorkommen zu einem kränkelndem verarbeitendem Sektor, zu nicht nachhaltigen öffentlichem Sektoren, Korruption, ethnischen Unfrieden und - im Extrem - zu Bürgerkrieg führten. "Für Ökonomen sind Rohstoffe kaum die Segnung, für die sie die meisten Menschen halten", so Sherbourne.
Einfaches wirtschaftliches Einmaleins erkläre auch, warum nicht mehr namibische Rohstoffe vor Ort verarbeitet würden. Sherbourn zeigt dies am Beispiel von Diamanten: Jedes Jahr würden in Namibia über zwei Millionen Karat Diamanten gefördert. Nach dem Fördern und Sortieren bestünde der nächste Schritt in der Wertsteigerungskette im Schleifen. Namibias bestehende Schleifindustrie habe sich jedoch nur auf Grund von Regierungsaktionen, nicht durch einen Marktantrieb angesiedelt: "Niemand möchte hier freiwillig Diamanten schleifen". Blicke man zurück, so zeige sich, dass sich die Schleifindustrie von "Zentren mit hohen Kosten, wie Antwerpen, New York und Tel Aviv nach Indien und China verlagert hat, unter Umgehung von Afrika, wo die wichtigsten Diamantenförderzentren liegen".
Das Geschäft des Diamanten-Schleifens ziehe dorthin, wo die geringsten Arbeitskosten bestünden. Statt einer "dunklen Konspiration" sei der Grund in den Arbeitskosten zu suchen, und diese lägen in China und Indien bei einem Bruchteil der im südlichen Afrika erklärt Sherbourne.
Namibia sei mit wertvollen Bodenschätzen gesegnet, deren weitere Verarbeitung seit langem Regierungsziel sei, so Sherbourne. Damit werde ein Phänomen symbolisiert, mit dem viele afrikanische Staaten zu kämpfen hätten: Unterentwicklung, trotz vieler natürlicher Reichtümer.
"Die Debatte darum hat starke ideologische Untertöne. Die einen mit einer eher nationalistischen oder Pan-afrikanischen Überzeugung zeichnen die Situation als ein Resultat neoimperialistischer Strategien, wobei westliche multinationale Konzerne die Reichtümer Afrikas stehlen und lediglich ein Minimum an Infrastruktur und Ausbildung hinterlassen. Rohstoffe würden dann in reiche Länder exportiert und dort Arbeitsplätze und Einkommen schaffen", so Sherbourne, der sich dann der Frage widmete, warum die Rohstoffe nicht weiter in Namibia verarbeitet würden und dahingehende Bemühungen trotz zahlreicher staatlicher Anreize bislang bestenfalls moderate Erfolge verzeichnen. "Mit der Ausnahme der innovativen Zinkverarbeitung in der Skorpion Zinkmine sowie begrenzter Diamantschleiferei und Steinverarbeitung wird heute nicht viel mehr Wertsteigerung erreicht, als es zur Erlangung der Unabhängigkeit der Fall war". Wenige Ökonomen seien verwundert, wenn sie von rohstoffreichen Ländern hören, die Probleme haben, einen Export-orientierten verarbeitenden Sektor aufzubauen. Dies sei ein weltweites Phänomen, nicht nur ein afrikanisches. Es gebe eine generelle Tendenz dahin, dass eher die rohstoffarmen Länder größere Erfolge beim Aufbau einer verarbeitenden Industrie haben.
Ökonomen hätten daher die Bezeichnung Rohstoff-Fluch geprägt, denn die Erfahrung zeige, dass reiche Rohstoffvorkommen zu einem kränkelndem verarbeitendem Sektor, zu nicht nachhaltigen öffentlichem Sektoren, Korruption, ethnischen Unfrieden und - im Extrem - zu Bürgerkrieg führten. "Für Ökonomen sind Rohstoffe kaum die Segnung, für die sie die meisten Menschen halten", so Sherbourne.
Einfaches wirtschaftliches Einmaleins erkläre auch, warum nicht mehr namibische Rohstoffe vor Ort verarbeitet würden. Sherbourn zeigt dies am Beispiel von Diamanten: Jedes Jahr würden in Namibia über zwei Millionen Karat Diamanten gefördert. Nach dem Fördern und Sortieren bestünde der nächste Schritt in der Wertsteigerungskette im Schleifen. Namibias bestehende Schleifindustrie habe sich jedoch nur auf Grund von Regierungsaktionen, nicht durch einen Marktantrieb angesiedelt: "Niemand möchte hier freiwillig Diamanten schleifen". Blicke man zurück, so zeige sich, dass sich die Schleifindustrie von "Zentren mit hohen Kosten, wie Antwerpen, New York und Tel Aviv nach Indien und China verlagert hat, unter Umgehung von Afrika, wo die wichtigsten Diamantenförderzentren liegen".
Das Geschäft des Diamanten-Schleifens ziehe dorthin, wo die geringsten Arbeitskosten bestünden. Statt einer "dunklen Konspiration" sei der Grund in den Arbeitskosten zu suchen, und diese lägen in China und Indien bei einem Bruchteil der im südlichen Afrika erklärt Sherbourne.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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