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Rote Linie schützt Arbeitsstellen

Frank Steffen
Im Internet kann man über den Veterinärzaun im Norden Namibias - der „Roten Linie der Apartheid-Politik“ - nachlesen. Es gibt unterschiedliche Ansichten über den Ursprung, doch sollte man der Erklärung der Südafrikanischen Entwicklungsgemeinschaft SADC ein Stück weit folgen. Nicht wegen der Geschichte dieses Zaunes, sondern wegen seines wirtschaftlichen Wertes.

Dr. Russel Taylor, seines Zeichens Ratgeber für grenzüberschreitende Umweltplanung des WWF, hatte bereits 2012 im Rahmen eines Workshops unter dem Arbeitstitel „Eine historische Perspektive der Zäune in Botswana, Namibia und Simbabwe: Die Zukunft von Wild, Vieh und grenzüberschreitenden Schutzgebieten (TFCAs) in der SADC“ die überregionale Naturschutzplanung angesprochen.

Dabei ging er auf die Geschichte der Veterinärzäune ein. Sie seien im Kampf gegen das Eindringen der Tsetsefliege (Schlafkrankheit) entstanden, doch hätten sich die Zäune im Kampf gegen die Maul- und Klauenseuche (MKS) bewährt. Beide Krankheiten hätten nachteilige Auswirkungen auf Wild und somit auf die Viehhaltung inklusive des Exports gehabt. Darum seien 10000 Kilometer an Veterinärzäunen entstanden. Vor 40 Jahren - mittlerweile 49 Jahren - hätten Namibia, Botswana und Simbabwe dadurch Zugang zu europäischen Märkten erhalten.

Taylor betont, dass diese Zäune einen maßgeblichen Teil der Kommunalfarmer ausschließen - in Namibia sind das die nördlichen Kommunalgebiete. Als Politiker ist Job Amupanda dazu berechtigt die weitere Existenz des Zaunes zu hinterfragen, denn nach 30 Jahren Unabhängigkeit und verbesserten Gesundheitsmaßnahmen, hat der Zaun in seiner jetzigen Form kein Bestandsrecht mehr - er hätte längst verschoben und erneuert werden können.

Zu verlangen, dass dies in 90 Tagen passiert, ist nicht nur arrogant und naiv, sondern dürfte sich spätestens dann als Selbsttor erweisen, wenn die EU-Fleischausfuhr über Meatco blockiert wird und Amupanda als Bürgermeister Windhoeks, sich gegenüber 400 arbeitslosen Leuten verantworten muss.

Frank Steffen

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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