Rätsel um Anabaum-Absterben
Ursache für die eingegangenen Bäume der Swakop- und Ugab-Riviere unbekannt
Von Erwin Leuschner, Swakopmund
Hunderte tote Anabaumstämme übersäen große Gebiete im Ugab-Rivier, vor allem flussaufwärts vom Brandberg-Massiv. Im Swakop-Rivier haben Wissenschaftler vor einigen Jahren ebenfalls ein Absterben von Anabäumen festgestellt - bis zu 79 Prozent der Bäume sollen eingegangen sein. Und auch im Kuiseb-Rivier beobachten Wissenschaftler ein Absterben.
Ursache bleibt unbekannt
„Das ist natürlich sehr traurig“, meinte Professor Nico Smit, der als Fachkraft für Tierhaltung und Weidewirtschaft an der Universität Freistaat tätig ist. „Ich habe zwar keine Antwort, aber mehrere Theorien, weil wir ein ähnliches Phänomen bei Kameldornbäumen beobachten konnten“, ergänzte er.
Anabäume kommen in Namibia vor allem in Rivieren und Auen der nord-westlichen Regionen des Landes vor. Laut der bekannten Zoologin Barbara Curtis ragen große Bäume zwischen zehn und 20 Meter in die Höhe, derweil der Stamm alter Bäume einen Radius von mehr als einem Meter bemessen kann. Die Pfahlwurzel reicht überdies bis zu 40 Meter in den Boden - daher können diese Bäume Wasser aus eventuell vorkommenden Aquiferen im Rivier anzapfen.
„Bei einer Aufnahme im Swakop-Rivier haben Gobabeb-Studenten zwischen 67 Prozent und 79 Prozent der Bäume als abgestorben gemeldet im Gegensatz zu vier Prozent im Kuiseb-Rivier“, sagte Curtis der AZ. Auch die Studenten hätten dafür keine Ursache gefunden. „Vielleicht liegt es an dem Grundwasserspiegel der gesunken ist. Vor allem im Swakop-Rivier, in dem inzwischen viele Dämme und Bohrlöcher entstanden sind“, meinte sie. Das könne allerdings im Ugab-Rivier nicht die Ursache sein.
„Viele dieser Bäume, die in einem relativ kurzem Zeitraum abgestorben sind, sind ziemlich alte Bäume und haben höchstwahrscheinlich auch ein ähnliches Alter“, stellte Prof. Smit fest. Die Bäume würden in einem trockenen Flussbett wachsen und hätten über Jahre hinweg wiederholt extreme oder ungünstige Umweltbedingungen überlebt, so auch Dürren. „Später sind diese Bäume aber wegen ihres Alters oder natürlicher Seneszenz nicht mehr in der Lage, diese Bedingungen zu überstehen“, erklärte er der AZ.
In diesem Zusammenhang erinnerte er an die lange und vor allem schwere Trockenheit, die vor wenigen Jahren große Teile des südlichen Afrikas heimgesucht hatte. Diese habe zur Folge gehabt, dass in einigen Rivieren der Grundwasserspiegel wesentlich gesunken sei. „Jüngere Bäume hätten das sicherlich überstanden“, ist Smit überzeugt.
Solche extremen Bedingungen beschreibt der Experte indessen als normal, sie würden hin und wieder vorkommen. „Wegen des Klimawandels sind solche Extreme aber verschärft und heftiger. Auffallend dabei ist, dass zwischen den alten, toten Bäumen keine jungen Bäume aufzukommen scheinen“, führte er aus. Da keine jüngeren Bäume die alten ersetzen, falle das Absterben laut Smit besonders auf.
Neben dieser Theorie schließt der Professor eine Infektion, wie zum Beispiel eine Pilzinfektion, die zum Absterben beigetragen habe, nicht als Möglichkeit aus.
Ähnlich sieht es die bekannte, namibische Botanikerin Coleen Mannheimer. „Ich denke, es ist eine fatale Kombination zwischen einem hohen Parasitenbefall und einer Dürre, die die Bäume geschwächt hat“, sagte sie und ergänzte abschließend: „Es ist ohne Zweifel ein Grund großer Besorgnis.“
Hunderte tote Anabaumstämme übersäen große Gebiete im Ugab-Rivier, vor allem flussaufwärts vom Brandberg-Massiv. Im Swakop-Rivier haben Wissenschaftler vor einigen Jahren ebenfalls ein Absterben von Anabäumen festgestellt - bis zu 79 Prozent der Bäume sollen eingegangen sein. Und auch im Kuiseb-Rivier beobachten Wissenschaftler ein Absterben.
Ursache bleibt unbekannt
„Das ist natürlich sehr traurig“, meinte Professor Nico Smit, der als Fachkraft für Tierhaltung und Weidewirtschaft an der Universität Freistaat tätig ist. „Ich habe zwar keine Antwort, aber mehrere Theorien, weil wir ein ähnliches Phänomen bei Kameldornbäumen beobachten konnten“, ergänzte er.
Anabäume kommen in Namibia vor allem in Rivieren und Auen der nord-westlichen Regionen des Landes vor. Laut der bekannten Zoologin Barbara Curtis ragen große Bäume zwischen zehn und 20 Meter in die Höhe, derweil der Stamm alter Bäume einen Radius von mehr als einem Meter bemessen kann. Die Pfahlwurzel reicht überdies bis zu 40 Meter in den Boden - daher können diese Bäume Wasser aus eventuell vorkommenden Aquiferen im Rivier anzapfen.
„Bei einer Aufnahme im Swakop-Rivier haben Gobabeb-Studenten zwischen 67 Prozent und 79 Prozent der Bäume als abgestorben gemeldet im Gegensatz zu vier Prozent im Kuiseb-Rivier“, sagte Curtis der AZ. Auch die Studenten hätten dafür keine Ursache gefunden. „Vielleicht liegt es an dem Grundwasserspiegel der gesunken ist. Vor allem im Swakop-Rivier, in dem inzwischen viele Dämme und Bohrlöcher entstanden sind“, meinte sie. Das könne allerdings im Ugab-Rivier nicht die Ursache sein.
„Viele dieser Bäume, die in einem relativ kurzem Zeitraum abgestorben sind, sind ziemlich alte Bäume und haben höchstwahrscheinlich auch ein ähnliches Alter“, stellte Prof. Smit fest. Die Bäume würden in einem trockenen Flussbett wachsen und hätten über Jahre hinweg wiederholt extreme oder ungünstige Umweltbedingungen überlebt, so auch Dürren. „Später sind diese Bäume aber wegen ihres Alters oder natürlicher Seneszenz nicht mehr in der Lage, diese Bedingungen zu überstehen“, erklärte er der AZ.
In diesem Zusammenhang erinnerte er an die lange und vor allem schwere Trockenheit, die vor wenigen Jahren große Teile des südlichen Afrikas heimgesucht hatte. Diese habe zur Folge gehabt, dass in einigen Rivieren der Grundwasserspiegel wesentlich gesunken sei. „Jüngere Bäume hätten das sicherlich überstanden“, ist Smit überzeugt.
Solche extremen Bedingungen beschreibt der Experte indessen als normal, sie würden hin und wieder vorkommen. „Wegen des Klimawandels sind solche Extreme aber verschärft und heftiger. Auffallend dabei ist, dass zwischen den alten, toten Bäumen keine jungen Bäume aufzukommen scheinen“, führte er aus. Da keine jüngeren Bäume die alten ersetzen, falle das Absterben laut Smit besonders auf.
Neben dieser Theorie schließt der Professor eine Infektion, wie zum Beispiel eine Pilzinfektion, die zum Absterben beigetragen habe, nicht als Möglichkeit aus.
Ähnlich sieht es die bekannte, namibische Botanikerin Coleen Mannheimer. „Ich denke, es ist eine fatale Kombination zwischen einem hohen Parasitenbefall und einer Dürre, die die Bäume geschwächt hat“, sagte sie und ergänzte abschließend: „Es ist ohne Zweifel ein Grund großer Besorgnis.“
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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