Rukoro im Clinch mit der NBC

Von Eberhard Hofmann,
Windhoek
Auslöser der Kritik war die Weigerung der NBC, die Herero-Veranstaltung auf Okakarara live über Radio Otjiherero auszustrahlen. Die Zusammenkunft diente einer Kundgebung zu den Forderungen der Fraktion der Roten Flagge sowie anderer Gruppen, dass die Ovaherero direkt in die historisch-politischen Verhandlungen zwischen Windhoek und Berlin eingebunden werden wollen, die auf Regierungsebene geführt werden. Der Gegenstand der Verhandlungen ist der Kolonialkrieg 1904 -1908, auf Staatsebene umbenannt auf Genozid sowie Reparation und Entschuldigung. Die Zusammenkunft am vergangenen Wochenende diente auch dem Gedenken an die Gefechte von Ohamakari am Waterberg am 11. August 1904.
Die Direktausstrahlung auf Radio Otjiherero werde verboten, weil die NBC die Stimmen Tausender verschweigen wolle, deren Meinung nicht mit der Regierung übereinstimme. Dennoch befänden sich NBC-Reporter im Publikum, um Aufnahmen zu machen, so dass die Bosse der NBC sowie das Informationsministerium vernehmen könnten, was auf der Versammlung gesagt werde. Die NBC-Sprecherin Umbi Karuaihe-Upi hat im Namen des Managements reagiert.
Als gesetzeskonforme Organisation fungiere die NBC innerhalb etablierter Regelwerke, inklusive der Redaktionsregeln, die Fairness gegenüber jeden Namibier garantierten. Die NBC verwende anerkannte Titel für traditionelle Führer und achte sorgfältig darauf, keinen Stamm gegenüber einem anderen Stamm vorzuziehen.