Rukoro - vielseitige Laufbahn beendet
Herero-Chef Vekuii Reinhard Rukoro (Paramount Chief, Ombara Otjitambi) ist am Freitag, 18. Juni, im Alter von 66 Jahren verstorben, nachdem er am Mittwoch ins Krankenhaus eingeliefert worden war. Die traditionelle Behörde der Ovaherero teilte mit, dass das Covid-Virus bei ihm festgestellt wurde. Er hinterlässt seine Frau und Kinder.
Rukoro wurde am 11. November 1954 in Otjiwarongo geboren, hat Grundschulen in Swakopmund und Karibib besucht. In Döbra/Windhoek hat er sein Matrik geschrieben. 1980 hat er das damalige Südwestafrika verlassen und 1983 in Warwick, England, den Juragrad LLB erlangt. In Washington DC, am College of Law, kam 1987 der LLM-Grad in Völkerrecht dazu.
Rukoro hatte nach einer vielseitigen, aktiven Laufbahn in der Parteipolitk, in führenden Staatsposten sowie auf korporativer Managerebene zuletzt 2914 sein jüngstes und nicht minder prominentes Profil erhalten, als er die Führung eines Teils der Ovaherero in der Rolle des Ombara und an der Spitze der traditionellen Behörde der Ovaherero übernahm. Während der letzten fünf Jahre ist er in der Häuptlingsrolle stark als Litigant hervorgetreten, als er über US-amerikanische Gerichte in dreimaligem, aufwändigem Anlauf, jedes Mal ohne Erfolg - versucht hat, die Bundesrepublik Deutschland auf der Grundlage des Genozid-Dogmas mit Reparationsforderungen zu verklagen. Seine Anstrengung auf der Gerichtsebene lief parallel zu den politzischen Genozidverhandlungen zwischen Windhoek und Berlin, die auf staatspolitischer Ebene geführt wurden. Chef Rukoro hat dem Ergebnis dieser Verhandlungen, dem deutsch-namibischen Versöhnungspaket, zuletzt seine vehemente Ablehnung bekundet, unter Anderem weil die verhandelnden Parteien seine Fraktion nicht direkt an den Unterhandlungstisch geholt haben.
Rukoro hat seine politische Laufbahn 1975 in der SouthWest Africa National Union (SWANU) begonnen. Zusammen mit Daniel Tjongarero von der Swapo war er damals ein führender Aktivist im Inland.
Mit SWANU als Mitgliedspartei führte Rukoro 1989 ein Wahlbündnis, die Namibia National Front (NNF), in die Wahlen für die Verfassgunggebende Versammlung, bzw. Nationalversammlung, wo er einen Sitz eroberte und einnahm. Er zählt zu den Vätern des Gundgesetzes. Nach der Unabhängigkeit wurde er Vizejustizminister, darauf Regierungsanwalt (attorney general) und trat der Swapo bei. Im Jahre 2000 verließ er den Staatsdienst, um als geschäftsführender Direktor von Sanlam Namibia anzutreten. Im gleichen Rang wechselte er danach zur First National Bank. Seinen letzten Führungsposten besetzte er als Chef der Meatco-Exportfabrik für Rindfleisch.
Präsident Geingob hat für Ombara Vekuii Reinhard Rukoro ein Staatsbegräbnis angeordnet. In seiner politischen, juristischen und ethnischen Laufbahn war er ein prominenter Verfechter.
Eberhard Hofmann
Rukoro wurde am 11. November 1954 in Otjiwarongo geboren, hat Grundschulen in Swakopmund und Karibib besucht. In Döbra/Windhoek hat er sein Matrik geschrieben. 1980 hat er das damalige Südwestafrika verlassen und 1983 in Warwick, England, den Juragrad LLB erlangt. In Washington DC, am College of Law, kam 1987 der LLM-Grad in Völkerrecht dazu.
Rukoro hatte nach einer vielseitigen, aktiven Laufbahn in der Parteipolitk, in führenden Staatsposten sowie auf korporativer Managerebene zuletzt 2914 sein jüngstes und nicht minder prominentes Profil erhalten, als er die Führung eines Teils der Ovaherero in der Rolle des Ombara und an der Spitze der traditionellen Behörde der Ovaherero übernahm. Während der letzten fünf Jahre ist er in der Häuptlingsrolle stark als Litigant hervorgetreten, als er über US-amerikanische Gerichte in dreimaligem, aufwändigem Anlauf, jedes Mal ohne Erfolg - versucht hat, die Bundesrepublik Deutschland auf der Grundlage des Genozid-Dogmas mit Reparationsforderungen zu verklagen. Seine Anstrengung auf der Gerichtsebene lief parallel zu den politzischen Genozidverhandlungen zwischen Windhoek und Berlin, die auf staatspolitischer Ebene geführt wurden. Chef Rukoro hat dem Ergebnis dieser Verhandlungen, dem deutsch-namibischen Versöhnungspaket, zuletzt seine vehemente Ablehnung bekundet, unter Anderem weil die verhandelnden Parteien seine Fraktion nicht direkt an den Unterhandlungstisch geholt haben.
Rukoro hat seine politische Laufbahn 1975 in der SouthWest Africa National Union (SWANU) begonnen. Zusammen mit Daniel Tjongarero von der Swapo war er damals ein führender Aktivist im Inland.
Mit SWANU als Mitgliedspartei führte Rukoro 1989 ein Wahlbündnis, die Namibia National Front (NNF), in die Wahlen für die Verfassgunggebende Versammlung, bzw. Nationalversammlung, wo er einen Sitz eroberte und einnahm. Er zählt zu den Vätern des Gundgesetzes. Nach der Unabhängigkeit wurde er Vizejustizminister, darauf Regierungsanwalt (attorney general) und trat der Swapo bei. Im Jahre 2000 verließ er den Staatsdienst, um als geschäftsführender Direktor von Sanlam Namibia anzutreten. Im gleichen Rang wechselte er danach zur First National Bank. Seinen letzten Führungsposten besetzte er als Chef der Meatco-Exportfabrik für Rindfleisch.
Präsident Geingob hat für Ombara Vekuii Reinhard Rukoro ein Staatsbegräbnis angeordnet. In seiner politischen, juristischen und ethnischen Laufbahn war er ein prominenter Verfechter.
Eberhard Hofmann
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen