Rumpf schwört auf Namibias Trauben von Lidl
Die deutsch-namibischen Beziehungen wachsen kontinuierlich. Das meint Namibias Botschafter in Deutschland, Hanno Rumpf, und kündigt mögliche weitere Ansiedlungen von deutschen Unternehmen sowie Kooperationen mit Firmen in Namibia an. Die Landreform spiele jedoch in Deutschland eine untergeordnete Rolle. Auf der Internationalen Tourismusbörse (ITB) in Berlin befragte Stefan Fischer für die AZ den 47-Jährigen zu den aktuellen Aktivitäten.
AZ: Vor drei Monaten war Namibias Präsident Hifikepunye Pohamba zum Staatsbesuch in Deutschland. Wirkt diese Reise noch nach?
H.Rumpf: Ja. Der Staatsbesuch hat eine wichtige Rolle gespielt, das wirtschaftliche Verhältnis beider Länder zu fördern. Ich sehe generell ein zunehmendes Interesse in der Bundesrepublik an Afrika und Namibia.
AZ: Können Sie das mit Zahlen belegen?
H.Rumpf: Im Jahr 2004 ist der bilaterale Handel um 34 Prozent gestiegen. Von Januar bis Oktober 2005 waren es weitere 30 Prozent Wachstum gegenüber dem Vorjahr. Aus namibischer Sicht wird mehr exportiert als importiert, was mich besonders freut.
AZ: Was sind die namibischen Exportschlager?
H.Rumpf: Vor allem Weintrauben. In Namibia reifen die Trauben zuerst auf der Südhalbkugel. Das gibt uns einen Vorsprung von ca. zwei Wochen, in denen es in Europa nur Trauben aus Namibia gibt. Ich habe Mitte Februar Trauben bei Lidl (eine Lebensmittelkette, die Red.) gekauft und muss sagen, dass sie hervorragend schmecken.
AZ: Welche weiteren Entwicklungen gibt es im ökonomischen Bereich?
H.Rumpf: In der zweiten Aprilwoche werden Repräsentanten eines deutschen Unternehmens, dessen Namen ich noch nicht nennen möchte, Gespräche in Namibia führen. Dabei geht es um mögliche Ansiedlung und ein Joint Venture.
Aus Baden-Württemberg wiederum gibt es als Folge des Unternehmerforums in Stuttgart im Rahmen des Staatsbesuches Interesse von einer Firma, in Namibia zu produzieren. Das Unternehmen ist im Maschinenbau tätig. Insgesamt bin ich sehr zuversichtlich, dass sich im wirtschaftlichen Bereich einiges in die richtige Richtung bewegt.
AZ: Wie sieht es auf der politischen Ebene aus?
H.Rumpf: Als großes Ereignis stehen ja Mitte Mai die bilateralen Gespräche in Windhoek bevor, bei denen es um die Fortsetzung der Kooperationsbeziehungen geht. Wir sind sehr froh über das erklärte Ziel der deutschen Regierung, das Volumen der Zuwendungen in den nächsten fünf Jahren auf einen Betrag von 22 Millionen Euro pro Jahr zu verdoppeln.
AZ: Wie ist Ihr Kontakt zur neuen Bundesregierung?
H.Rumpf: Die Beziehungen sind sehr gut. Ich halte engen Kontakt zu Parteien und Parlamentsmitgliedern, deren Aufgabenbereich das südliche Afrika umfasst. Ich will niemand ausschließen und habe deshalb auch Kontakte zu Oppositionsparteien.
AZ: Wie schätzen Sie die Pläne zur Versöhnungsinitiative ein, wonach Namibia weitere 20 Mio. Euro bekommen soll und deren Unterzeichnung beim Staatsbesuch nicht zustande kam?
H.Rumpf: Die Initiative ist in der Pipeline. Denn ist ist doch klar: Bevor irgendetwas unterschrieben wird, muss Klarheit herrschen, wo genau das Geld verwendet wird. Ich will nochmals betonen: Dieses Geld hat überhaupt nichts mit Wiedergutmachung zu tun.
AZ: Wie ist die generelle Wahrnehmung von Namibia und Präsident Pohamba?
H.Rumpf: Die Wahrnehmung ist sehr positiv. Vor allem der sehr konsultative Stil des Präsidenten wird von Namibia-Beobachtern in Deutschland sehr geschätzt.
AZ: Welche Rolle spielt die namibische Landreform inklusive Enteignung in Deutschland?
H.Rumpf: Im politischen Kontext ist das kein besonderes Thema. Wenn ich Gespräche führe oder Vorträge - wie zuletzt an der Freien Universität Berlin, Fakultät Politik, über die Entwicklungsplanung in Namibia - halte, stelle ich das Thema proaktiv dar. Ein Interesse ist vorhanden, aber es sorgt nicht für größeren Diskussionsstoff.
AZ: Danke für das Gespräch.
AZ: Vor drei Monaten war Namibias Präsident Hifikepunye Pohamba zum Staatsbesuch in Deutschland. Wirkt diese Reise noch nach?
H.Rumpf: Ja. Der Staatsbesuch hat eine wichtige Rolle gespielt, das wirtschaftliche Verhältnis beider Länder zu fördern. Ich sehe generell ein zunehmendes Interesse in der Bundesrepublik an Afrika und Namibia.
AZ: Können Sie das mit Zahlen belegen?
H.Rumpf: Im Jahr 2004 ist der bilaterale Handel um 34 Prozent gestiegen. Von Januar bis Oktober 2005 waren es weitere 30 Prozent Wachstum gegenüber dem Vorjahr. Aus namibischer Sicht wird mehr exportiert als importiert, was mich besonders freut.
AZ: Was sind die namibischen Exportschlager?
H.Rumpf: Vor allem Weintrauben. In Namibia reifen die Trauben zuerst auf der Südhalbkugel. Das gibt uns einen Vorsprung von ca. zwei Wochen, in denen es in Europa nur Trauben aus Namibia gibt. Ich habe Mitte Februar Trauben bei Lidl (eine Lebensmittelkette, die Red.) gekauft und muss sagen, dass sie hervorragend schmecken.
AZ: Welche weiteren Entwicklungen gibt es im ökonomischen Bereich?
H.Rumpf: In der zweiten Aprilwoche werden Repräsentanten eines deutschen Unternehmens, dessen Namen ich noch nicht nennen möchte, Gespräche in Namibia führen. Dabei geht es um mögliche Ansiedlung und ein Joint Venture.
Aus Baden-Württemberg wiederum gibt es als Folge des Unternehmerforums in Stuttgart im Rahmen des Staatsbesuches Interesse von einer Firma, in Namibia zu produzieren. Das Unternehmen ist im Maschinenbau tätig. Insgesamt bin ich sehr zuversichtlich, dass sich im wirtschaftlichen Bereich einiges in die richtige Richtung bewegt.
AZ: Wie sieht es auf der politischen Ebene aus?
H.Rumpf: Als großes Ereignis stehen ja Mitte Mai die bilateralen Gespräche in Windhoek bevor, bei denen es um die Fortsetzung der Kooperationsbeziehungen geht. Wir sind sehr froh über das erklärte Ziel der deutschen Regierung, das Volumen der Zuwendungen in den nächsten fünf Jahren auf einen Betrag von 22 Millionen Euro pro Jahr zu verdoppeln.
AZ: Wie ist Ihr Kontakt zur neuen Bundesregierung?
H.Rumpf: Die Beziehungen sind sehr gut. Ich halte engen Kontakt zu Parteien und Parlamentsmitgliedern, deren Aufgabenbereich das südliche Afrika umfasst. Ich will niemand ausschließen und habe deshalb auch Kontakte zu Oppositionsparteien.
AZ: Wie schätzen Sie die Pläne zur Versöhnungsinitiative ein, wonach Namibia weitere 20 Mio. Euro bekommen soll und deren Unterzeichnung beim Staatsbesuch nicht zustande kam?
H.Rumpf: Die Initiative ist in der Pipeline. Denn ist ist doch klar: Bevor irgendetwas unterschrieben wird, muss Klarheit herrschen, wo genau das Geld verwendet wird. Ich will nochmals betonen: Dieses Geld hat überhaupt nichts mit Wiedergutmachung zu tun.
AZ: Wie ist die generelle Wahrnehmung von Namibia und Präsident Pohamba?
H.Rumpf: Die Wahrnehmung ist sehr positiv. Vor allem der sehr konsultative Stil des Präsidenten wird von Namibia-Beobachtern in Deutschland sehr geschätzt.
AZ: Welche Rolle spielt die namibische Landreform inklusive Enteignung in Deutschland?
H.Rumpf: Im politischen Kontext ist das kein besonderes Thema. Wenn ich Gespräche führe oder Vorträge - wie zuletzt an der Freien Universität Berlin, Fakultät Politik, über die Entwicklungsplanung in Namibia - halte, stelle ich das Thema proaktiv dar. Ein Interesse ist vorhanden, aber es sorgt nicht für größeren Diskussionsstoff.
AZ: Danke für das Gespräch.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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