Russische Journalisten bei Investigativrecherche in Afrika getötet
Moskau/Bangui (dpa) - Bei einer Investigativrecherche über russische Söldner in der Zentralafrikanischen Republik sind drei Moskauer Journalisten getötet worden. Die drei Reporter seien für ein Projekt des Kremlkritikers Michail Chodorkowski unterwegs gewesen, teilte dieser in der Nacht auf Mittwoch mit. Sie hätten über die Aktivitäten der russischen Söldnertruppe Wagner recherchiert.
Er sei entsetzt über den Tod der Journalisten, schrieb Chodorkowski. Er habe gehofft, dass die Reporter nur gefangen genommen worden seien. Dann hätte er sich für ihre Freilassung eingesetzt. «Jetzt werde ich alles dafür tun, die Schuldigen zu finden», so der im Exil lebende Oligarch.
Russland setzt vielen Belegen zufolge - vor allem in Syrien - neben regulären Soldaten auch Söldner einer Privattruppe ein, die unter dem Namen Wagner firmiert. Die bezahlten Kämpfer gehören nicht zur Armee, sondern werden laut Medienberichten privat finanziert. Der Name Wagner ist ein Pseudonym des Ex-Geheimdienstoffiziers Dmitri Utkin, der die Truppe gegründet hat.
Das russische Außenministerium in Moskau bestätigte die Identität der drei Todesopfer. Die Männer seien jedoch nicht mit einem Journalistenvisum eingereist, sondern als Touristen, sagte Außenamtssprecherin Maria Sacharowa der Agentur Tass zufolge. Sie hätten lediglich abgelaufene Bescheinigungen russischer Redaktionen mit sich geführt. Der Informationsminister der Zentralafrikanischen Republik, Ange Maxime Kazagui, bestätigte, die Männer hätten sich nicht als Journalisten akkreditiert.
Die drei Männer sind nach Angaben des Rechercheprojekts am Freitag eingereist. Die Redaktion hatte demnach am Sonntag zuletzt mit ihnen Kontakt. Am Dienstag seien die Männer zwischen den Orten Sibut und Dékoa etwa 200 Kilometer nördlich der Hauptstadt Bangui tot aufgefunden worden, sagte Kazagui. Sie seien entgegen dem Rat von Sicherheitskräften an einem Checkpoint in Sibut weitergereist. Eine Gruppe Bewaffneter habe sie getötet. Auch der Fahrer der Männer wurde demnach verletzt, konnte aber fliehen.
Die UN-Friedensmission schickte nach eigenen Angaben ein Team zum Ort des Geschehens. Dort fanden sie die Leichen der Männer und ein Auto vor, das mehrere Einschusslöcher hatte, wie ein UN-Sprecher sagte. Polizisten der Friedensmission unterstützten nun die zentralafrikanischen Ermittler.
Der Krisenstaat gilt einem UN-Index zufolge als das ärmste Land der Welt. 2013 war dort ein Bürgerkrieg ausgebrochen, in dem sich Milizen der christlichen Mehrheit und der muslimischen Minderheit gegenüberstanden. In Folge einer französischen Militärintervention und später einer UN-Friedensmission stabilisierte sich die Lage etwas. Auch die EU leitet einen militärischen Ausbildungseinsatz in dem Land, der jüngst um zwei Jahre verlängert wurde. Daran beteiligen sich unter anderem Frankreich, Polen und Spanien, aber bislang nicht die Bundeswehr.
Er sei entsetzt über den Tod der Journalisten, schrieb Chodorkowski. Er habe gehofft, dass die Reporter nur gefangen genommen worden seien. Dann hätte er sich für ihre Freilassung eingesetzt. «Jetzt werde ich alles dafür tun, die Schuldigen zu finden», so der im Exil lebende Oligarch.
Russland setzt vielen Belegen zufolge - vor allem in Syrien - neben regulären Soldaten auch Söldner einer Privattruppe ein, die unter dem Namen Wagner firmiert. Die bezahlten Kämpfer gehören nicht zur Armee, sondern werden laut Medienberichten privat finanziert. Der Name Wagner ist ein Pseudonym des Ex-Geheimdienstoffiziers Dmitri Utkin, der die Truppe gegründet hat.
Das russische Außenministerium in Moskau bestätigte die Identität der drei Todesopfer. Die Männer seien jedoch nicht mit einem Journalistenvisum eingereist, sondern als Touristen, sagte Außenamtssprecherin Maria Sacharowa der Agentur Tass zufolge. Sie hätten lediglich abgelaufene Bescheinigungen russischer Redaktionen mit sich geführt. Der Informationsminister der Zentralafrikanischen Republik, Ange Maxime Kazagui, bestätigte, die Männer hätten sich nicht als Journalisten akkreditiert.
Die drei Männer sind nach Angaben des Rechercheprojekts am Freitag eingereist. Die Redaktion hatte demnach am Sonntag zuletzt mit ihnen Kontakt. Am Dienstag seien die Männer zwischen den Orten Sibut und Dékoa etwa 200 Kilometer nördlich der Hauptstadt Bangui tot aufgefunden worden, sagte Kazagui. Sie seien entgegen dem Rat von Sicherheitskräften an einem Checkpoint in Sibut weitergereist. Eine Gruppe Bewaffneter habe sie getötet. Auch der Fahrer der Männer wurde demnach verletzt, konnte aber fliehen.
Die UN-Friedensmission schickte nach eigenen Angaben ein Team zum Ort des Geschehens. Dort fanden sie die Leichen der Männer und ein Auto vor, das mehrere Einschusslöcher hatte, wie ein UN-Sprecher sagte. Polizisten der Friedensmission unterstützten nun die zentralafrikanischen Ermittler.
Der Krisenstaat gilt einem UN-Index zufolge als das ärmste Land der Welt. 2013 war dort ein Bürgerkrieg ausgebrochen, in dem sich Milizen der christlichen Mehrheit und der muslimischen Minderheit gegenüberstanden. In Folge einer französischen Militärintervention und später einer UN-Friedensmission stabilisierte sich die Lage etwas. Auch die EU leitet einen militärischen Ausbildungseinsatz in dem Land, der jüngst um zwei Jahre verlängert wurde. Daran beteiligen sich unter anderem Frankreich, Polen und Spanien, aber bislang nicht die Bundeswehr.
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Allgemeine Zeitung
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