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Ärzte waren „überfordert“
Ärzte waren „überfordert“

Ärzte waren „überfordert“

Dritte Infektionswelle: Öffentliches Gesundheitssystem war „extrem unfähig“
Claudia Reiter
Von Erwin Leuschner, Swakopmund/Windhoek

Die dritte Infektionswelle, die Namibia vor mehr als zwei Monaten heimgesuchte, hat tiefe Spuren hinterlassen. Das Forum namibischer Privatmediziner (NPPF) hat jetzt eine Bilanz gezogen und die Erfahrungen privater Ärzte eingeholt. Das Ergebnis der Umfrage wurde gestern veröffentlicht; das Fazit: Während der dritten Infektionswelle hat es an Koordination zwischen privatem und öffentlichem Sektor gefehlt. „Wir glauben, dass dieser Bericht einen erheblichen Wert für alle Interessenträger enthält, um besser auf die vierte Infektionswelle vorbereitet zu sein“, heißt es.

Laut NPPF wurden etwa 400 Mediziner befragt, der Großteil waren Allgemeinärzte. Die Teilnehmer der Studie stammten hauptsächlich aus den Regionen Khomas (51 %), Erongo (11 %) und Hardap (8 %). „55 Prozent der Befragten bezeichneten es als ‚schwierig‘, die dritte Welle zu bewältigen, während 36 Prozent ‚völlig überfordert‘ waren“, heißt es. „77 Prozent der Mediziner waren gezwungen, COVID-19-Patienten in ihrer Praxis zu behandeln, was die Kapazität und Grenzen der Praxis überschritten hat.“

Laut NPPF hat der Großteil der Mediziner die Kapazität des öffentlichen Gesundheitssystems als „extrem unfähig“ bezeichnet, zugleich war die überwiegende Mehrheit der Ärzte (90 Prozent) aber mit einem Mangel an ausreichend privaten Gesundheitseinrichtungen konfrontiert. Es habe in einem Drittel der Fälle aber „keine Bemühungen“ gegeben, private Gesundheitseinrichtungen auszubauen. „In einem weiteren Drittel der Fälle wurden Ausbreitungen erwägt, sie blieben aber erfolglos“, heißt es. Für das Scheitern der Erweiterungen bei privaten Gesundheitseinrichtungen wird vor allem der Mangel an staatlicher Unterstützung bzw. Genehmigungen genannt.

Den größten Beitrag der tatsächlichen Erweiterungen bei privaten Gesundheitseinrichtungen hätten „bei weitem“ Privatfirmen geleistet. Es habe aber einen Mangel an qualifiziertem Personal gegeben. Einige Einrichtungen, die während der Infektionswelle vorübergehend errichtet worden waren, waren daher „auf Freiwillige ohne medizinische Ausbildung angewiesen“ gewesen.

In dem Bericht wurde auch der Verband namibischer Krankenkassen (NAMAF) von den Medizinern unter die Lupe genommen. „Das NAMAF-Benchmark-Tarifsystem scheint unzureichend zu sein, um die medizinische Versorgung zu gewährleisten, die während eines COVID-19-Infektionsanstiegs erforderlich ist“, heißt es dazu. Laut den Befragten waren die von NAMAF vorgeschriebene(n) Behandlung und Tarife „äußerst unzureichend“.

Ferner hat der Großteil der Mediziner die von privaten Krankenkassen gebotene Unterstützung als „etwas unterstützend“ eingestuft, zugleich wird die Angemessenheit der PSEMAS-Tarife zur Behandlung von COVID-19-Patienten als „sehr unzureichend“ bezeichnet. Laut dem Bericht wird die staatliche Krankenkasse PSEMAS „als die schlechteste Krankenkasse“ in Bezug auf die Unterstützung für ihre Mitglieder eingestuft. Die privaten Krankenassen NHP und NMC wurden als die besten eingestuft, gefolgt von NAMMED und Renaissance.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-12-27

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